MetroLab in der Metropolregion Nürnberg
Quelle: FabLab Nürnberg e.V.
Auf bestehenden Initiativen gründend, wurde in der Metropolregion Nürnberg ein europaweit einzigartiges Netzwerk innovativer Technologielabore aufgebaut. Diese "FabLabs" sind kreative Orte zur Ideenentwicklung, stehen allen Bevölkerungsgruppen offen und sollen das kreative Potenzial vor Ort anregen. Zugleich stehen die Förderung der regionalen Wirtschaft, die Bindung von Fachkräften sowie neuartige Bildungsangebote in Stadtquartieren im Fokus.
Was ist ein FabLab? FabLabs ("Fabrication Laboratories") sind global vernetzte und lokal eingebundene öffentliche Technologie-Werkstätten zum freien Austausch von Wissen und Ideen. Sie werden durch das Zusammenspiel von Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft und der öffentlichen Hand ermöglicht. FabLabs zeichnen sich dadurch aus, dass sie Bürger, Unternehmen und Bildungseinrichtungen vernetzen und mit Hilfe von computergesteuerten Werkzeugen Voraussetzungen schaffen, innovative Ideen und Projekte umzusetzen. An diesen Kreativ-Standorten werden neuartige Technologien (oftmals industrielle Produktionsverfahren) wie etwa 3D-Druck, Laserschneider oder CNC-Maschinen zur Modellentwicklung allgemein zugänglich gemacht. |
Ziel des Projekts
Ziel des Projektes war es, ein Netzwerk aus "Fabrication Laboratories" (FabLabs) aufzubauen, das die Metropolregion Nürnberg überspannt und allen Bevölkerungsgruppen offen steht. Erstmals in Deutschland lag der Fokus auf dem klein- und mittelstädtischen Raum und den Perspektiven, die FabLabs dort für die Stadt- und Standortentwicklung bieten. Unter dieser Zielvorstellung sollten in der Region Nürnberg bestehende Standorte gestärkt und lokale Neugründungen von FabLabs bewirkt werden. Im Ergebnis sollte eine einzigartige Struktur von Transferstellen von Wissen und Ideen für Bürger, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen entstehen.
Aufgabe
In der Region Nürnberg bestanden zu Projektbeginn bereits mehrere lokale FabLab-Initiativen (Ansbach, Bayreuth, Rothenburg). Deren Bekanntheitsgrad sollte erhöht und eine niedrige Einstiegsschwelle für die breite Öffentlichkeit erreicht werden. Die Idee der offenen Gemeinschaft im Sinne von "Open Innovation" und "Open Source" stand dabei im Mittelpunkt. Der erleichterte Zugang zu computergesteuerter "Prototyping-Technologie" und Spezial-Wissen sollte Unternehmensgründungen und Innovationsgeist vor Ort anregen, Fachkräftenachwuchs binden sowie die lokale Kultur- und Kreativwirtschaft durch neue Mittel und Methoden unterstützen. Es galt dabei ebenso, bürgerschaftliches Engagement für die Stadtentwicklung zu aktivieren wie auch neuartige Bildungsangebote für die Arbeit mit Schülern zu schaffen.
Umsetzung
Ein wesentlicher Bestandteil des Projektes bestand darin, FabLabs bekannt zu machen und ihre Idee zu verbreiten. Hierfür wurden zahlreiche Vorträge bei kommunalen und übergeordneten Schnittstellen in der Region gehalten und persönliche Gespräche geführt. Bildungsinitiativen auf Landkreisebene, das Netzwerk der Zukunftscoaches für die Metropolregion wie auch die Wirtschaftsförderer der Region wurden über das Projekt aufgeklärt und über Unterstützungsangebote seitens des METROLAB informiert. Weiterhin galt es, die kommunalen Akteure mit interessierten Bürgern zu vernetzen und entstandene Initiativen in den Kreis bestehender FabLabs einzubinden. Hierfür wurde ein Netzwerktreffen im Barcamp-Format organisiert.
Im Laufe des Projektes entstanden so zahlreiche FabLab-Initiativen und innerhalb der Region wurden diverse FabLabs gegründet. Die beabsichtigte Einbeziehung der gesamten Metropolregion ist gelungen. Der Projektträger hat hierzu verschiedenste Medien und Plattformen genutzt und erprobt. Mit dem Projekt konnten folglich konkrete Erkenntnisse dazu gewonnen werden, wie die Verbreitung von FabLabs gelingen kann und welche Bausteine dafür nötig sind bzw. welche eher unbrauchbar sind. Das Projekt hat hierbei ein logisches Muster für die Initiierung und Gründung von FabLabs angewendet, welches die vier Bausteine Initiierung, Qualifizierung Vernetzung und Erprobung umfasst. Zur Initiierung und Qualifizierung haben sich Vorträge, FabLab-Führungen, Trainingscamps sowie eine methodische Unterstützung als gut geeignet erwiesen. Als weniger praktikabel wurden die ursprünglich geplanten Praktika eingestuft. Das „mobile FabLab“ (Roadshow) oder auch das „FabLab-Starterset“ waren nur schwer umsetzbar, werden aber dennoch als sinnvoll erachtet. Im Rahmen der Erprobung entstanden verschiedenste Formate mit denen unterschiedlichste Zielgruppen einbezogen wurden (u.a. Open Lab, Kids Lab, Team-Events für Unternehmen, Schulevents und Unterricht im FabLab).
In der Summe lässt sich feststellen, dass es viele Impulse aus FabLabs heraus zur Stadtentwicklung gibt beziehungsweisedass Impulse unterstützt werden. Die FabLabs sind hierbei als eine ergänzende Infrastruktur innerhalb der Quartiere zu sehen, die zur Vernetzung verschiedener Akteure und Initiativen beiträgt, Bildungsangebote bereit stellt, Hilfe zur Selbsthilfe ermöglicht und auch integrativ wirken kann. Das Projekt versteht FabLabs vor diesem Hintergrund als wichtige Ergänzung des „Ökosystems Stadtentwicklung“.