Nationale Stadtentwicklungspolitik

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Zero Emission Park - länderübergreifendes Projekt zur Entwicklung nachhaltiger Gewerbegebiete in Deutschland

Luftbild Knippenburg Kruppwald Luftbild Knippenburg Kruppwald "Städte sind entsprechend der Agenda 21 wichtige Akteure Nachhaltiger Entwicklung. Bisher haben sie sich dabei besonders auf Projekte im Rahmen der Lokalen Agenda 21 konzentriert. Das Konzept 'Zero Emission Park – länderübergreifendes Projekt zur Entwicklung nachhaltiger Gewerbegebiete' ist in diesem Zusammenhang neu und ergänzt daher die bisherigen Projekte in hervorragender Weise." (Professor Dr. Michael von Hauff, Technische Universität Kaiserslautern, Volkswirtschaftslehre und Politik)

Das Projekt "Zero Emission Park" soll zeigen, wie sich eine nachhaltige Entwicklung von Gewerbe- und Industriegebieten zum Schutz des Klimas durch Senkung der CO2-Emissionen verwirklichen lässt.

Ziel des Projekts

Das Projekt "Zero Emission Park" soll zeigen, wie sich eine nachhaltige Entwicklung von Gewerbe- und Industriegebieten zum Schutz des Klimas durch Senkung der CO2-Emissionen verwirklichen lässt. Fünf Hochschulen und zwei Planungsbüros stellten sich der Herausforderung, einen verlässlichen Handlungsrahmen zu erarbeiten, der weiteren Projekten und Gewerbeparks als Anleitung für eine erfolgreiche Umsetzung des "Zero Emission-Zieles" dienen kann.

Aufgabe

Im Rahmen des Projekts sollte ein praktikables "Zero-Emission"-Konzept entwickelt und in Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren umgesetzt werden.

Der Begriff "Zero Emission" steht dabei für das Ziel, schädliche CO2-Emissionen von Gewerbe- und Industrieparks zu vermeiden und langfristig möglichst auf "Null" zu senken. Gelingen soll dies nicht nur durch einen verringerten Energieverbrauch oder den Einsatz erneuerbarer Energien, sondern durch eine nachhaltige Neuorientierung der Industrie- und Gewerbegebiete. Dazu gehört auch eine Optimierung

  • des Flächenmanagements,
  • der Gebäudebewirtschaftung,
  • der betrieblichen Produktion,
  • der Arbeitsleistung,
  • des Transports oder
  • die Einbindung in die Stadtkultur.

Diese Neuausrichtung kann nicht nur Innovationen hervorbringen und neue Arbeitsplätze schaffen. Sie schont gleichzeitig unsere Lebensgrundlagen. Im Ergebnis steht im Idealfall ein Wirtschaften ohne negative Begleiterscheinungen.

Umsetzung

Die Potenziale für eine nachhaltige Neuausrichtung wurden exemplarisch für Gewerbe- und Industriestandorte in Bremen, Kaiserslautern und Bottrop untersucht. Die Gebiete unterscheiden sich deutlich: in Größe, Besiedelung, Gebäudebestand, Alter, Branchenstruktur, Zahl der Betriebe und Mitarbeiter, aber vor allem auch durch die Lage in der jeweiligen Region. Im Rahmen des Pilotprojekts der Nationalen Stadtentwicklungspolitik leiteten die Projektpartner mustergültige Wandlungsprozesse ein und entwickelten Strategien zur Optimierung der Gebiete. Die Emissionssituation in Luft, Wasser, Abfall und Boden spielte dabei ebenso eine Rolle wie Möglichkeiten, die baulichen und infrastrukturellen Auswirkungen auf den CO2-Ausstoß sowie die Einführung nachhaltiger Produktionsweisen zur Ressourcenschonung besser zu nutzen. Aber auch die Bereiche Arbeit und Beschäftigung sowie Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit wurden berücksichtigt. Erstmals taten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachbereiche mit Planungsbüros zusammen, um gemeinsam mit den Unternehmen in den Gewerbegebieten und den Kommunen die individuellen Anforderungen, Projektabläufe und Handlungsschritte zu entwickeln.

Die Industriegebiete wurden zunächst einer Potenzialanalyse unterzogen und die jeweiligen Rahmenbedingungen untersucht. Unter anderem wurde ein differenzierter Fragebogen entwickelt, der sowohl auf die unternehmerische Aktivität als auch die Produkte und Dienstleistungen einging. Die Daten z.B. in den Bereichen Arbeitszeiten und Kinderbetreuung, Umweltmanagement, Energie- und Wasserversorgung, Verkehr und bauliche Infrastruktur wurden online abgefragt. In den einzelnen Industriegebieten zeichneten sich dabei die Entwicklungsschwerpunkte ab: In Bottrop etwa die Verbesserung der Infrastruktur, in Bremen die Verringerung des Energieverbrauchs und die optimale Versorgung durch regenerative Energien.

Die CO2-Emissionen der beteiligten Industriegebiete konnten ermittelt und damit eine fundierte Grundlage für die Erarbeitung von Projektskizzen sowie die weitere Entwicklung der Gebiete gelegt werden. Ein eigens entwickelter "emission-o-meter" lässt die Erfolge sichtbar werden. Er zeigt zuerst die Gesamt-CO2-Bilanz und später die CO2-Reduktion in den Gebieten an. Anhand des Barometers kann auf unkomplizierte Art und Weise abgelesen werden, welche Fortschritte bei der Umsetzung des Zero Emission-Konzepts bereits erreicht wurden und welche Einsparungen noch notwendig sind.

Zero Emission Parks können nur dann entstehen, wenn alle Akteure von der Idee überzeugt sind und sich gemeinschaftlich für die Neuausrichtung ihres Standortes einsetzen. In den drei Projektgebieten haben sich die Unternehmen zu Interessengemeinschaften zusammengeschlossen und damit die Grundlage für eine stärkere Vernetzung gelegt. Darüber hinaus wird aber auch eine zentrale Institution benötigt, die den Prozess steuert, Kooperationen anstößt, Wissen vermittelt und als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Eine solche Institution kann in Form eines "Nachhaltigkeitsmanagements" geschaffen werden. Im Gegensatz zum klassischen Gewerbeparkmanagement liegt der Schwerpunkt auf der nachhaltigen Entwicklung, bei der die gemeinsamen Anstrengungen zur Schonung aller Ressourcen im Vordergrund stehen.

Fazit

Gemeinsam mit den lokalen Akteuren wurden mustergültige Veränderungsprozesse auf den Weg gebracht und die Leitidee "Zero Emission" dem jeweiligen Pilotstandort entsprechend angepasst. Ergebnis sind individuelle Strategien und Handlungsansätze, welche die Nebenwirkungen reduzieren, die bei der Erbringung von Dienstleistungen oder der Produktion und dem Handel von Waren entstehen. Der Prozess in den Gebieten ist damit jedoch nicht abgeschlossen. Die Projektstandorte in Bremen, Bottrop und Kaiserslautern können jedoch schon zu diesem Zeitpunkt als Vorbilder fungieren. Bereits nach der Grundlagenermittlung zeigt sich deutlich, wie groß die Potenziale für eine umweltschonende und nachhaltige Neuausrichtung von Gewerbestandorten sind. Weitere Informationen sind auf der Website des Projekts abrufbar (siehe Kontextspalte).

Zusatzinformationen

Projektträger

  • Technische Universität Kaiserslautern

Ansprechpartner

  • Technische Universität Kaiserslautern
    Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik II
    Forschungsprojekt "Zero Emission Park"

    Gottlieb-Daimler-Straße 67663 Kaiserslautern
    Geb. 42
  • Prof. Dr. Michael von Hauff Prof. Dr. Michael von Hauff

    Telefon: 0631 205 - 3763
  • Veronika Wolf Veronika Wolf

    Telefon: 0202 27225568