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Zurück in die City – Rostock

Luftbild des Zentrums von Rostock Luftbild Baulücken Über 30 Baulücken gibt es im Zentrum der Hansestadt Rostock, viele davon in den schmalen Altstadt-Gassen. Die besonderen Gegebenheiten des historischen Quartiers und die Anforderungen der kleinen Grundstücke verlangen besondere Lösungen. Die Hansestadt Rostock will nicht nur den Zuzug in die innerstädtischen Viertel fördern, sondern bei der Bebauung mit Ein- bis Dreifamilienhäusern Maßstäbe setzen – auf städtischen wie auf privaten Grundstücken. (Foto: RGS)

Rostock steht wie viele andere Städte vor der Frage der künftigen Innenstadt-Entwicklung. Um in der kleinteiligen Struktur der historischen Quartiere eine lebendige Mischung zu schaffen, möchte man den innerstädtischen Wohnungsbau stärken. Obwohl die Einwohnerzahl nur leicht steigt und viele neue Wohnungen gebaut werden, fehlt es an Wohnraum vor allem für junge Familien, mit den entsprechenden negativen Auswirkungen auf das städtische Gefüge.

Ziel des Projekts

Rostock steht wie viele andere Städte vor der Frage der künftigen Innenstadt-Entwicklung. Um in der kleinteiligen Struktur der historischen Quartiere eine lebendige Mischung zu schaffen, möchte man den innerstädtischen Wohnungsbau stärken. Obwohl die Einwohnerzahl nur leicht steigt und viele neue Wohnungen gebaut werden, fehlt es an Wohnraum vor allem für junge Familien, mit den entsprechenden negativen Auswirkungen auf das städtische Gefüge.

Schon seit 2006 gibt es in Rostock Bemühungen, auf Basis der Initiative "Neues Wohnen in der Innenstadt" des Bauministeriums Mecklenburg-Vorpommern und der Architektenkammer des Landes die Innenstadt als Wohnstandort zu stärken. Gelingen soll dies durch die Aktivierung brachliegender Innenstadt-Baulücken. Es entstand das "Rostocker Modell": Ziel ist es, innerstädtische Baulücken zu schließen, private Bauherren zu aktivieren, hohe Bauqualität und innovative Wohnkonzepte zu fördern und die Bewohner Rostocks für diese neuen Bauten zu begeistern. Im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik wird das Verfahrensmodell nun evaluiert, auf seine Übertragbarkeit hin untersucht und die Kommunikation intensiviert.

Aufgabe

Gerberbruch Gerberbruch Quelle: Ebert, Planungsgr. Stadt + Dorf


Rostock hat über 30 innerstädtische Baulücken, die durch Wohnungsbau geschlossen werden sollen. Es werden Bauherren gesucht, die gegenüber innovativen Wohnkonzepten aufgeschlossen sind und selbst die neuen Bauten bewohnen möchten. Dazu können Einzelpersonen ebenso zählen wie Baugruppen oder Baugenossenschaften. Auf städtischen Grundstücken und privaten Parzellen sollen modellhafte Lösungen entstehen. Diese sollen besonders privaten Grundstückseigentümern demonstrieren, welchen Mehrwert eine qualitätvolle Bebauung nicht nur für die Stadtentwicklung hat, sondern auch welchen Nutzen sie selbst aus einer hochwertigen individuellen Immobilie und einer Aufwertung des Wohnumfelds ziehen können.

Die Stadt möchte auf die Gestaltung von Neubauten in der Innenstadt nicht erst im Bauantragsverfahren Einfluss nehmen, sondern bereits im Vorfeld Qualität und Kompatibilität mit den Zielen der Stadtentwicklungspolitik sichern. Dazu soll ein gemeinsam mit der Architektenkammer durchgeführtes und mit Mitteln der Städtebauförderung finanziertes Wettbewerbsverfahren dienen. Die so erreichbare höhere städtebaulich-architektonische Qualität und eine intensive begleitende Öffentlichkeitsarbeit soll die Bevölkerung verstärkt für Architektur und Baukultur begeistern. Die angelaufene Evaluierung des "Rostocker Modells" kann Verbesserungen des Verfahrens ermöglichen. Zum einen soll das Instrument auf seine Wirkungen, seine Effizienz und seine Übertragbarkeit untersucht und mit anderen Strategien ähnlicher Zielsetzung verglichen werden. Zum anderen sollen Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Erfahrungsaustausch zwischen den Beteiligten mit gezielten Maßnahmen verstärkt werden.

Umsetzung

Brauergasse Brauergasse Quelle: Peter Ebert, Planungsgruppe Stadt + Dorf

Im Rahmen der Initiative "Neues Wohnen in der Innenstadt" des Landes Mecklenburg-Vorpommern hat die Hansestadt Rostock ein eigenes Modell entwickelt, das bislang in sechs Verfahren angewendet wurde, von denen vier bereits vollständig umgesetzt sind. Ein weiteres Verfahren wird derzeit vorbereitet.

  • In einem ersten Schritt werden brachliegende Grundstücke ausgewählt, die sich für die Bebauung eignen. Entweder werden die Grundstückseigentümer gezielt angesprochen oder neue Bauherren gesucht.
  • Die Bauherren bringen ihre Wünsche und Vorstellungen ein, woraufhin die Kommune in Absprache drei Architekten zu der Erstellung einer ersten Studie einlädt.
  • Der Bauherr entscheidet sich wiederum in Abstimmung mit der Kommune für eine der Studien, die umgesetzt wird.

Die Abstimmungsprozesse sind so entwickelt, dass ein Ausgleich zwischen den Interessen des Bauherren, der Gemeinde, der Anrainer und der Architekten erreicht werden kann.

Defizite im bisherigen Prozess sehen die Rostocker vor allem bei der Aktivierung von Bauherren für die Ziele. Das liegt zum einen daran, dass zahlreiche Grundstückseigentümer wenig oder keine Bezüge zur Hansestadt und – oft aufgrund mangelnder Ortskenntnis – überzogene Erwartungen an Grundstückswert und Rendite haben. Zum anderen befürchten die Bauherren durch das Wettbewerbsverfahren Einmischung und Mehrkosten.

Dass das Verfahren den Weg zum individuellen Eigenheim erleichtern kann, und zugleich die Innenstadt durch qualitätsvolle kleine Solitärbauten baukulturell bereichert wird, soll durch eine Kommunikationsoffensive bekannter gemacht werden. Zugleich wird das bisherige Verfahren im landes- und bundesweiten Vergleich ausgewertet sowie auf Verbesserungspotentiale und auf Übertragbarkeit untersucht.

Zusatzinformationen

Projektträger

  • Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH (RGS)

Ansprechpartner

  • Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH (RGS)
    Am Vögenteich 26 18055 Rostock
  • Odett Freiberg

    Telefon: 0381 4560715
  • Planungsgruppe Stadt + Dorf
    Lützowstraße 102-104 10785 Berlin
  • Telefon: 030 2649230

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