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Fachwerktriennale

Die Fachwerktriennale zeigt, wie die Revitalisierung und Steigerung der Attraktivität historischer Fachwerkstädte gelingt.

Ziel des Projekts

Die Fachwerktriennale hat die Umsetzung zentraler Themen zur Revitalisierung und Steigerung der Attraktivität historischer Fachwerkstädte thematisiert und präsentiert. Hierzu zählten Stadtumbau, neue Trägerstrukturen, Tourismus, wirtschaftliche Clusterbildungen und Generationentransfer.

Aufgabe

Die Herstellung einer neuen Balance zwischen ökonomischem Wachstum und nachhaltiger Entwicklung, zwischen baulicher Expansion und Bewahrung des historischen Erbes, ist ein Aspekt des Nachhaltigkeitsanspruchs der Nationalen Stadtentwicklungspolitik. Fachwerkstädte sind besondere Beispiele der Europäischen Stadt, deren baulich-räumliches Erbe im Sinne einer solchen Balance behutsam weiterentwickelt werden muss. Die in der Arbeitsgemeinschaft Historische Fachwerkstädte e.V. zusammengeschlossenen Städte stellen sich mit der Fachwerktriennale aktiv dieser Herausforderung. Im Turnus von jeweils drei Jahren sollen gebündelt Strategien, Konzepte und Projekte zum Umbau von Fachwerkstädten und -quartieren präsentiert werden.

Viele Fachwerkstädte sind von den Folgen des demografischen Wandels besonders betroffen. Herkömmliche Maßnahmen der Stadtsanierung zur Aufwertung des jeweiligen Quartiers als Wohn- und Einzelhandelsstandort reichen nicht mehr aus. Von Juni bis November 2009 hat die Fachwerktriennale integrierte Ansätze präsentiert, in denen die Potentiale des jeweiligen Ortes entdeckt, verknüpft und kreativ entwickelt wurden. In den historisch gewachsenen kleinteiligen Stadt- und Gebäudestrukturen mit entsprechenden Eigentumsverhältnissen waren Konzepte zur Ausstellung gefragt, die Architektur und Denkmalschutz im Zusammenhang mit zeitgemäßen Arbeits-, Wohn- und Geschäftsformen und Anforderungen an den heutigen Tourismus entwickeln.

Umsetzung

Mit dem Pilotprojekt konnte die erste Fachwerktriennale 2009 vorbereitet werden. Dazu zähl-te die Entwicklung eines Feinkonzepts, die Eröffnung des Internetportals (www.fachwerktriennale.de) sowie mehrere Vorbereitungsworkshops und die Anfertigung eines Katalogs. Zwischen der Eröffnung am 9. Juni 2009 in Eschwege und dem Finale am 27. November 2009 in Marburg fanden in den insgesamt 19 teilnehmenden Städten Veranstaltungen, Workshops, Ausstellungen und Führungen statt, bei denen innovative Projektbeispiele präsentiert wurden.

Im Oktober 2007 ist der erste Projektaufruf für die von Juni bis Oktober 2009 stattfindende Fachwerktriennale erfolgt. Insgesamt 22 Kommunen wurden mit ihren Projektvorschlägen zu den folgenden Themenbausteinen ausgewählt:

  • Baustein 1: Stadtumbau in Fachwerkquartieren. Mit einem Schwerpunkt im Wohnbau wurden Konzepte ausgewählt, die eine beispielhafte integrierte Planung und Durchführung von Neubau- und Sanierungsvorhaben in historischen Fachwerkquartieren zeigen.
  • Baustein 2: Stadtentwicklungsfonds, Stiftungen und neue Trägermodelle. Instandsetzungs- und Modernisierungsdefizite im Gebäudebestand von Fachwerkstädten erfordern angesichts der oft kleinteiligen Eigentümerstrukturen neue Finanzierungsmodelle.
  • Baustein 3: Neue Ansätze im Tourismus. Wie lassen sich hochwertige und saisonal unabhängige touristische Segmente überregional - und in Zeiten des Flugpendelns auch international - erschließen?
  • Baustein 4: Ökonomische Clusterstrategien für die Fachwerkstadt. Hier galt es innovative Strategien und Ansätze der Wirtschaftsförderung für Fachwerkstädte weiterzuentwickeln..
  • Baustein 5: Generationentransfer: Fachwerk macht Schule. Fachwerkstädte sind ein idealer Lehr- und Lerngegenstand. Die Schulung eines Bewusstseins für Fachwerk kann als nachhaltige Investition in die Zukunft von Fachwerkstädten gesehen werden.

Die durchwegs hohe Resonanz auf die Veranstaltungen, Ausstellungen und Fachführungen hat die Aktualität des Themas gezeigt. Die baukulturelle Bedeutung von Fachwerk mit einer Triennale regelmäßig ins Bewusstsein der Menschen zu holen ist zukunftsweisend. Im stadt:pilot 02 findet sich eine Reportage zur Fachwerktriennale (Erscheinungstermin 26. November 2009).

Fazit

Die durchwegs hohe Resonanz auf die Veranstaltungen, Ausstellungen und Fachführungen hat die Aktualität des Themas gezeigt. Eine hohe Sensibilisierung für die Folgen des demografischen Wandels für Fachwerkstädte konnte sowohl auf Seiten der verantwortlichen Akteure als auch der Bewohner erreicht werden. Als besonders sinnvoll hat sich die einwohnerbezogene Aufteilung der finanziellen und personellen Ressourcen für die Durchführung der Fachwerktriennale erwiesen. Deutlich geworden ist darüber hinaus ein Interesse an Erfahrungsaustauschen zu den Themen Stadtumbau, eigentumsrechtliche Probleme und energetische Sanierung. Insgesamt hat sich gezeigt, dass die baukulturelle Bedeutung von Fachwerk mit einer Triennale regelmäßig ins Bewusstsein der Menschen zu holen zukunftsweisend ist, jedoch die Vorlaufzeit für die Realisierung entsprechender Projekte als Beitrag in der Zukunft deutlich länger ausfallen sollte.

Im stadt:pilot 02 findet sich eine Reportage zur Fachwerktriennale.

BMVBS/BBSR (Hrsg.): stadt:pilot 02


 (PDF, 4MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Zusatzinformationen

Projektträger

  • Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e.V.

Ansprechpartner

  • Projektgruppe Stadt + Entwicklung
    Ferber, Graumann und Partner

    Stieglitzstrasse 84 04229 Leipzig
  • Uwe Ferber Uwe Ferber

    Telefon: 0341 480-7026
  • Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e.V.
    36041 Fulda
    Propstei Johannesberg
  • Manfred Gerner Manfred Gerner

    Telefon: 0661 380-4439

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