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Interdisziplinärer Ideenwettbewerb "OPEN SCALE young + local ideas | München 2009"

1. Preis: Plakat Team Agropolis: "Die Wiederentdeckung des Erntens im urbanen Alltag" Landeshauptstadt München "Räumliche Realitäten können nur aus Denkräumen entstehen; nur sie vermögen die Stadt von Morgen zu entwerfen." (Prof. Dr. Elisabeth Merk, Stadtbaurätin der Landeshauptstadt München)

Die Stadt München hat im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik junge Teams aus Architektur, Planung und anderen Disziplinen dazu aufgerufen, zukunftsweisende Fragestellungen für die Stadtentwicklung Münchens zu formulieren.

Ziel des Projekts

Die Stadt München hat im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik junge Teams aus Architektur, Planung und anderen Disziplinen dazu aufgerufen, zukunftsweisende Fragestellungen für die Stadtentwicklung Münchens zu formulieren.

Der Ideenwettbewerb startete März 2009 und wurde September 2009 abgeschlossen. OPEN SCALE suchte Statements einer Generation, die aktiv ihre Stadt gestalten will und gerade dabei ist, sich in ihrem Berufsfeld zu etablieren. Keine baulichen Einzellösungen, sondern unkonventionelle und innovative Ansätze waren gefragt – Ideen, die Fragen aufwerfen, die gewöhnliche Planer-Erwartungen durchbrechen, die das klassisch Machbare überschreiten, die Lösungen für bislang übersehene Probleme skizzieren und neue Bewertungskriterien hervorbringen.

Aufgabe

Die Stadt München regte mit dem Ideenwettbewerb einen Diskussionsprozess an, der künftige Problemlagen der Stadt antizipiert und zu zukunftsweisenden Lösungsansätzen führt. Das Besondere lag in der Offenheit der Aufgabenstellung. Folgende weitere Kriterien waren damit verbunden:

  • Aktivierung junge, Planer- und Kreativteams, deren kreatives Potenzial dem Thema Stadtentwicklung neue Impulse verleihen kann
  • Aufbau eines Netzwerkes für junge Planer, Architekten und an Stadtentwicklung Interessierte
  • Unterstützung junger Büros aus der Metropolregion München bei der Profilierung
  • Plattform für den Austausch zwischen Berufseinsteigern und den verantwortlichen Akteuren der Stadt
  • Etablieren eines regelmäßig durchgeführten Wettbewerbsformats
  • Übertragbarkeit des Modells auf andere Städte

Umsetzung

Aus fünfzig eingereichten Arbeiten von Teams aus der Metropolregion München wurden für die erste Wettbewerbsphase sieben Arbeiten ausgewählt. Mit Unterstützung des Referats für Stadtplanung und Bauordnung sowie externer Experten konkretisierten die ausgewählten Teams ihre Ideen im Rahmen einer Summer School und entwickelten ihre Entwürfe in der zweiten Wettbewerbsphase weiter. Mit kombinierter Prämierung der Preisträger und Ausstellungseröffnung am 11.11.2009 wurde das Pilotprojekt abgeschlossen.

Das Spektrum der Arbeiten umfasst sowohl konkrete Vorschläge zur Um- oder Zwischennutzung wie auch den Entwurf von Utopien für die Zukunft und eine Auseinandersetzung mit Visionen aus der Vergangenheit (Einsehen/Download der Arbeiten, Links zu Team-Webseiten über Weblink in der rechten Spalte)

Folgende Beiträge überzeugten die Jury:

1. Preis: "Agropolis München. Die Wiederentdeckung des Erntens im urbanen Alltag"

Den Eigenanbau von Nahrungsmitteln mit dem regionalen Wirtschaftskreislauf zu verknüpfen, ist Ziel der "metropolitanen Nahrungsstrategie". Ein Modellprojekt, der "Agrikulturpark", soll als Zwischennutzung auf dem Stadtentwicklungsgebiet Freiham zum Bildungs-, Versuchs- und Vermittlungszentrum für ökologische Landwirtschaft werden. Die "urbane Landwirtschaft" macht Restflächen im Münchner Stadtraum nutzbar und generiert für die Bewohner "Grüne Räume" zum Eigenanbau. Nicht zuletzt soll ein "Nahrungsstadtplan" Initiativen im Bereich Ernährung aufzeigen und vernetzen.

2. Preis: "New Muh – New Munich Urban Housing"

Planskizze New Muh – New Munich Urban Housing 2. Preis:"New Muh – New Munich Urban Housing": Entwurfstypologien als Axonometrie mit entsprechendem Planausschnitt aus der Stadtkarte Quelle: Team Teamwerk

München wächst und die Flächen werden knapp. Gerade Verkehrsflächen haben einen hohen Platzbedarf. Dieser Beitrag betrachtet deshalb die Potentiale "infrastrukturell bedingter Restflächen" – etwa das Abstandsgrün entlang der Straßen, an Verkehrsknoten oder sonstiges Straßenbegleitgrün. Das Team hat Analysemethoden entwickelt, um diese Flächen für eine zukünftige Nutzung hinsichtlich ihrer Eignung zu katalogisieren, und erste Entwurfstypologien für exemplarische Standorte erarbeitet.

Anerkennung: "White Spot – Bitte besetzen und gestalten"

Turm mit leuchtendem grünen Herz an der Fensterfront "White Spot – Bitte besetzen und gestalten" Anerkennung: "White Spot – Bitte besetzen und gestalten": Ein Herz für München – Dieses ungenutzte Gebäude könnte mit Hilfe der Raumagentur temporären Nutzern zugänglich gemacht werden. Quelle: Team Tourette

Temporäre Nutzungen, wie etwa Proberäume, Kulturveranstaltungen, Kunstinstallationen, finden in München kaum preiswerte Raumangebote. Daher sollen ungenutzte Gebäude und Grundstücke vor Ort mit dem "White Spot" markiert werden. Die ungenutzten Immobilien werden auf einer Online-Plattform präsentiert, so dass Interessierte sich um sie bewerben können. Weiter hat das Team die institutionellen Rahmenbedingungen untersucht und plant inzwischen die Gründung einer Raumagentur, um Nutzer mit Vermietern zusammen zu bringen.

Die weiteren Beiträge waren:

  • Hinterhof 8: Das Team "Hofgemeinschaft" plädiert für eine intensivere Nutzung der Münchner Innenhöfe und prüft die Umsetzungsvoraussetzungen von der Aktivierung bürgerschaftlichen Engagements bis zu baurechtlichen Regelungen.
  • HybridGiesing: Das Team "haustuning" möchte exemplarisch das Nutzungsspektrum des "60er Stadions" im Stadtteil Giesing über ein reines Fußballstadion hinaus mit Open-Air-Kino, Quartierszentrum, Büroeinheiten, Ateliers und Wohnturm erweitern.
  • Le Grand Munich: Das Team "Le Grand Munich" hinterfragt die politischen und administrativen Grenzen der Metropolregion Münchens und diskutiert in dem Format eines Szenarios Chancen dieser Umgestaltung.
  • München, Du bist: Das Team "Das vierte Haus" aus Architekten und einem Filmemacher möchte die Zukunftsutopie "Planetenfeuer" von Max Haushofer aus dem Jahr 1899 für das München von 1999 analysieren, mit den heutigen Lebensumständen vergleichen und als Film auf heutige, zeitgemäße Ideen übersetzen.

Unabhängig von der Prämierung im Rahmen des Wettbewerbs prüft das Referat für Stadtplanung und Bauordnung derzeit, welche der bei OPEN SCALE eingereichten Ideen zukünftig Berücksichtigung in der Arbeit des Referats finden bzw. welche der Akteure in zukünftige Projekte der Münchner Stadtentwicklung eingebunden werden könnten.

Fazit

Es ist gelungen, einen themenoffenen Wettbewerb als neues Format zu platzieren.
Erfolgreich war das Pilotprojekt nicht nur aufgrund der Ergebnisse, die tatsächlich den hohen Anspruch erfüllten, sondern auch aufgrund des gezielten Einsatz der Kommunikationsinstrumente, durch die die junge Planergeneration überhaupt erreicht werden konnte.
Überraschend war für die Wettbewerbsteilnehmer und Verwaltungsmitarbeiter die große öffentliche Resonanz und positive Stimmung, die über alle Wettbewerbsphasen hinweg herrschte. Gemeinschaftliche Events wie Kick Off und Summer School trugen hierzu bei.

Open Scale war in vielerlei Hinsicht erfolgreich: neue Ideen und Lösungsansätze befruchteten die Münchner Stadtentwicklung, Kontakte zur jungen, kreativen Planerszene wurden geknüpft, eine öffentliche Diskussion über die zukünftige Stadtentwicklung erreicht und Interessenten für das Format Open Scale gewonnen.

Zusatzinformationen

Projektträger

  • Landeshauptstadt München Referat für Stadtplanung und Bauordnung Hauptabteilung I Stadtentwicklungsplanung

Ansprechpartner

  • Landeshauptstadt München
    Referat für Stadtplanung und Bauordnung
    Hauptabteilung I
    Stadtentwicklungsplanung

    Blumenstraße 31 80331 München
  • Klaus Klassen Klaus Klassen Klaus Klassen

    Telefon: 089 233-22572
  • Dina Strasse Dina Strasse

    Telefon: 089 233-25014
  • sally below cultural affairs
    Schlesische Straße 29-30 10997 Berlin
  • Christine Florack Christine Florack

    Telefon: 030 6953708-0

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