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Urbane Interventionen – Impulse für lebenswerte Stadträume in Osnabrück

Projektbanner für die Stadtteilwerkstatt in Haste Osnabrueck Urbane Intervention „Sinnstiftende Ideen für die Gestaltung der Stadt entstehen inzwischen immer mehr in Prozessen lebendiger Aneignung. Sie schaffen Freiräume mit positiven Zwecken, improvisierte Orte, an denen Außenstehende unbeschwert teilhaben können. Ideen wirken direkter umsetzbar. So setzen wir mit unserem Projekt „Urbane Interventionen“ auf direkte Kooperationen. Wir wollen herausfinden, was die Osnabrücker bewegt und was vor Ort gemeinsam mit Ihnen bewegt werden kann.“ Prof. Dirk Manzke Quelle: Hochschule Osnabrück

Stadtentwicklung ist ein lebendiger Prozess, an dem viele Institutionen und Akteursgruppen beteiligt sind. Das Projekt „Urbane Interventionen – Impulse für lebenswerte Stadträume in Osnabrück“ der Hochschule Osnabrück hatte das Ziel, Menschen zum aktiven Gestalten mit und in der eigenen Nachbarschaft anzuregen. Stadtteilwerkstätten und künstlerische Interventionen ließen dabei alltägliche Orte in einem anderen Licht erscheinen und veranschaulichten lebenswerte Stadträume. In dem ergebnisoffenen Prozess zwischen Partizipation und Kunst entstanden Ideen für Veränderungen im Stadtteil, die gemeinsam mit den Beteiligten umgesetzt wurden. Das jüngst erschienene Buch „Impulse für lebenswerte Stadträume – Urbane Interventionen in Osnabrück“ dokumentiert und reflektiert nun die Projektergebnisse im fachlichen Kontext und gibt praktische Handlungsempfehlungen, die zum Nachahmen anregen. Dahinter steht die Vision einer solidarischen und lebenswerten Stadt, die offen für alle ist und an deren Entwicklung möglichst viele mitwirken.

Alle Informationen zum Buch sowie die kostenlose elektronische Fassung finden Sie auf dem OPUS-Server der Hochschule Osnabrück: https://opus.hs-osnabrueck.de/frontdoor/index/index/docId/1228

Das Projekt Urbane Interventionen setzt Impulse für eine bürgergetragene Stadtentwicklung und ermutigt Menschen, ihr eigenes Umfeld in einem offenen, kreativen Prozess selbstbestimmt und aktiv zu gestalten. Dabei kommt ein Verständnis von Partizipation zum Tragen, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt. In Kooperation mit der Stadt Osnabrück sowie lokalen Vereinen und Organisationen will das Projektteam herausfinden, was die Osnabrücker bewegt und was gemeinsam mit ihnen im Stadtteil bewegt werden kann. Im Unterschied zu klassischen Beteiligungsverfahren, die auf die Abfrage von Interessen und argumentativen Austausch setzen, können die Bürger den Prozess und die sich daraus ergebenden Projekte aktiv mitgestalten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen zu übertragbaren Handlungsempfehlungen weiterentwickelt werden, wie in Städten konkret und dauerhaft Räume für gelebte Nachbarschaften entstehen können.

Ziel des Projekts

Das Projekt verfolgt einen prozesshaften Ansatz, der mehrere Phasen vorsieht. Das Projekt verfolgt einen prozesshaften Ansatz, der mehrere Phasen vorsieht. Das Projekt verfolgt einen prozesshaften Ansatz, der mehrere Phasen vorsieht. Quelle: Hochschule Osnabrück

Ziel des Vorhabens ist, einen offenen, kreativen Stadtentwicklungsprozess in den unterschiedlich strukturierten Osnabrücker Stadtteilen Haste, Dodesheide und Wüste anzustoßen und Menschen für einen kreativen Umgang mit ihrer Stadt zu begeistern. Dabei werden lokale Missstände und Herausforderungen aufgegriffen. Anknüpfend an bestehende soziale Strukturen, leistet das Projekt einen Beitrag zur Inklusion bisher nicht im Quartier verankerter Gruppen und zur Aktivierung von Menschen unterschiedlicher Altersgruppen bei der Gestaltung ihres Umfelds.

Aufgabe

Das Projekt Urbane Interventionen zeichnet sich durch eine ergebnisoffene, prozesshafte Arbeitsweise und eine inspirierende Haltung aus. Es aktiviert Potenziale aus der Bürgerschaft und schafft Gelegenheiten, um Menschen mit unterschiedlichen biografischen Hintergründen zusammenzubringen und ihre Ideen zu befördern. Im Unterschied zu herkömmlichen Beteiligungs- und Planungsverfahren werden die Ideen in praktischen, kleinteiligen Verbesserungen im Maßstab 1:1 erprobt und nach Möglichkeit umgesetzt. Im Sinne des "Tactical Urbanism" setzt das Projekt dabei auf Methoden, die mit relativ einfachen Mitteln lebenswerte, bürgergetragene Identifikationsorte schaffen.

Umsetzung

Während der Arbeit in den Stadtteilen kommen verschiedene Formate der Kooperation zum Einsatz: Stadtteilwerkstätten, Stadtteilgespräche und informelle Aktivierungs- und Mikroprojekte. Den Auftakt bildeten die Stadtteilwerkstätten in den Stadtteilen Haste und Wüste. Während dieser Veranstaltungen entstand vor Ort ein temporärer Begegnungsort. Bestehende Initiativen und Vereine sowie interessierte Bürger hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen, miteinander zu reden, sich anregen zu lassen und sich zu vernetzen. Die Teilnehmer konnten während der Stadtteilwerkstatt eigene Ideen einbringen, ohne dass dabei Grenzen gesetzt waren: Alles, was ein lebendiges Miteinander fördert, war denkbar. Abschließend wurden die eingebrachten Ideen öffentlich vorgestellt und gemeinsam mit Vertretern der Stadt Osnabrück diskutiert.

An diese Vorarbeit anknüpfend, veranstaltete das Projektteam zusammen mit den Kooperationspartnern weiterführende Stadtteilgespräche. Hier wurden die vielfältigen Ideen zu Aktivierungs- und Mikroprojekten weiterentwickelt und deren Umsetzung geplant. In jedem Stadtteil kristallisierte sich ein besonderes Thema heraus, das zusammen mit den Künstlern David Rauer und Samuel Treindl jeweils zu einem Aktivierungsprojekt verdichtet wurde. Kleinere Interventionen, kulturelle Veranstaltungen und andere Ideen sind unter Federführung der Bürger selbst in Form von Mikroprojekten umgesetzt worden. Die Stadtteilgespräche sind offene Veranstaltungen, die den Teilnehmern kontinuierlich die Möglichkeit geben, weitere Anregungen einzubringen und neue Projekte anzustoßen. Ziel ist es, diese Stadtteilgespräche zu verstetigen, um somit zukünftig ein Forum für die aktive Mitgestaltung und Auseinandersetzung im Stadtteil zu schaffen.

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