STADTerPROBEN
Stadtentwicklung steht vor neuen Aufgaben. Instrumente, die vorrangig auf die Steuerung von Wachstumsprozessen ausgerichtet sind, können nicht mehr in jedem Fall zukunftsorientierte Lösungen bewirken.
Ziel des Projekts
Stadtentwicklung steht vor neuen Aufgaben. Instrumente, die vorrangig auf die Steuerung von Wachstumsprozessen ausgerichtet sind, können nicht mehr in jedem Fall zukunftsorientierte Lösungen bewirken. Stadtplanung ist neu zu denken und es sind verfeinerte Instrumente und Vorgehensweisen in neuen Partnerschaften zu entwickeln. Mit einem probeweisen Vorgehen können ein breiteres Verständnis und maßgeschneiderte Organisationsformen gewonnen werden. Gleichzeitig soll getestet werden, wie aus der klassischen Bürgerbeteiligung der "Bürger als Experte" hervorgehen könnte. STADTerPROBEN ermittelt hierzu bereits vorliegende Erfahrungen aus der kommunalen Praxis.
Aufgabe
STADTerPROBEN knüpft an die Erfahrungen des Pilotprojekts "Probewohnen" an, das im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik erstmals in Görlitz durchgeführt wurde.LINK Probewohnen ermöglichte interessierten Bürgern, die Innenstadt kostenlos für eine Woche als Wohnort auszuprobieren, ohne sich für einen Umzug entscheiden zu müssen. Damit gelang es, das oft noch negative Image der Gründerzeitquartiere als Wohnort zu verbessern und eine breitere Öffentlichkeit für die Besonderheiten des innerstädtischen Wohnens zu sensibilisieren.
- Drei Erkenntnisse aus dem Modellvorhaben Probewohnen in Görlitz sind wegweisend für die Konzeption von STADTerPROBEN:
- Probeweises Vorgehen in der Stadtentwicklung etablieren
- Bürger als Experten im Stadtumbau einbinden
Übertragbare Erfahrungen des Erprobens für Stadtumbau und Stadtentwicklung erschließen.
Im Modellvorhaben STADTerPROBEN werden unterschiedliche Möglichkeiten aufgezeigt, den Stadtumbau und die Stadtentwicklung gemeinsam mit den Bürgern in Projekten zu erproben. STADTerPROBEN liefert demnach Beiträge zum Gegenstromprinzip, das eine bürgerfreundliche Kommunalpolitik und übergeordnete Interessensabwägung zusammen führt. Über neue Beteiligungsformen wird eine langfristige Bindung der Bürger an ihre Stadt gestärkt. STADTerProben eröffnet zudem Chancen zu einem Denken in Varianten ohne investitionshemmend zu wirken. So soll der Nachweis erbracht werden, wie eine höhere Effizienz und Effektivität in Stadtumbau und Stadtentwicklung herbeigeführt werden kann.
Im Sinn der Leipzig-Charta trägt STADTerPROBEN zu experimentellen Lösungen in der Stadtentwicklung bei, die aus den urbanen Lebensstilen der Bürgerinnen und Bürger ebenso hervorgehen, wie sie in einem größeren gesellschaftlichen Zusammenhang gesehen werden müssen. Die Stadt als Wohn- und Heimatort zu stärken, bildet die Kernaufgabe, wodurch der gesellschaftliche Zusammenhalt in der europäischen Stadt nachhaltig gestärkt wird.
Umsetzung
Mit dem Modellvorhaben STADTerPROBEN werden die Meilensteine und Erfolgskriterien eines probeweisen Vorgehens ausgewählter Projekte des Stadtumbaus und der Stadtentwicklung ermittelt. Ausgehend von einer deutschlandweiten Dokumentation, werden neue Wege und Partnerschaften in der Politikvorbereitung aufgezeigt. Ein besonderes Augenmerk kommt der Einbindung des "Bürgers als Experte" zu. Die Eignung der Strategie STADTerPROBEN (probeweises Vorgehen) wird für unterschiedliche Handlungsfelder im Stadtumbau und in der Stadtentwicklung geprüft. Es bieten sich etwa die Handlungsfelder Wohnen in der Innenstadt, Einzelhandel, stadtgerechter Verkehr oder öffentliche Räume an.