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STADTMENSCH

Skizze zweier Türme mit einigen Menschen und Schriftzug "Stadtmensch". Stadtmensch-Logo Stadtmensch-Logo Quelle: Stadtmensch

Die Stadt Altenburg schrumpft und besonders im sanierungsbedürftigen Altbaubestand sind viele Leerstände vorhanden. Auch das Umland ist stark von demografischem Wandel und Überalterung betroffen. All dies führt bei großen Teilen der Bevölkerung zu einer pessimistischen Mentalität, die ihren Ausdruck im öffentlichen Diskurs findet. Mit dem Projekt „STADTMENSCH“ nimmt eine Gemeinschaftsinitiative aus Sozialunternehmen, Vereinen und der Stadtverwaltung diese Herausforderungen an und macht die Stadtgesellschaft zum zentralen Akteur des Wandels.

Ideen und Ziele

Um dies zu erreichen will die Initiative mit der Stadtgesellschaft in den Dialog treten und die Bevölkerung zu eigenem Engagement motivieren, um den öffentlichen Raum zu erforschen und selber Verantwortung zu übernehmen. Alle Bürgerinnen und Bürger Altenburgs werden aufgerufen Projekte zu entwickeln und über die Auswahl der zu realisierenden Projekte z.B. durch öffentliche Pitches und Onlineabstimmungen mitzuentscheiden. So sollen auch die vielen Leerstände und „herrenlosen“ Orte, die in Großstädten längst nicht mehr verfügbar sind, zu Werkstätten, Treffpunkten, Kulissen vielfältiger Art für die Stadtgesellschaft, Kultur- und Kreativschaffende sowie für Gründer werden. STADTMENSCH knüpft damit an die traditionsreiche lokale Salonkultur Altenburgs an, ein überwiegend weiblich geprägtes, kulturhistorisches Phänomen im Europa des 17. bis 20. Jahrhunderts, das nun revitalisiert und neu interpretiert wird.

Umsetzung

Im Fokus des Projekts steht die Befähigung von Bürgerinnen und Bürgern, Initiativen und anderen Akteuren, ihre Projektideen erfolgreich umzusetzen und dadurch das Altenburger Zentrum zu beleben. Die Entwicklung von Projektideen aus der Stadtgesellschaft heraus soll durch verschiedene Instrumente und vier räumliche Quartiersanker unterstützt werden. Eine Besonderheit im Projekt ist der STADTMENSCH-Award „Günther“. Mit diesem Preis sollen Engagement, herausragende Ideen und Personen geehrt werden, denn Anerkennung ist ein wesentlicher Faktor zum Erfolg.

Zur Weiterentwicklung von Ideen aus der Bevölkerung wurde die STADTMENSCH-Akademie und -Denkfabrik konzipiert. Sie ist gemeinwohlorientiertes Gründungslabor und selbstorganisierter Innovationszirkel, bietet individualisierte Beratung, Coaching und verschiedene Bildungsangebote zu Themen wie Konzeptentwicklung, Projektmanagement und Öffentlichkeitsarbeit. Der STADTMENSCH-Fonds soll Initiativen dabei unterstützen, gemeinwohlorientierte Projekte zu realisieren. Die Mittel ermöglichen den Initiativen, sich auf ihre Ideen und Konzepte zu konzentrieren. Die Vorschläge werden anhand des STADTMENSCH-Kompasses geprüft, der Richtlinien für das Projekt festlegt.

In vier Quartiersankern, in historisch bedeutsamen Orten in der Innenstadt, werden die Aktiven konzeptionell, organisatorisch und logistisch bei der Realisierung von Maßnahmen zur Stärkung des Gemeinwohls unterstützt. Dazu wurden verschiedene Formate entwickelt: Das OpenLab in einem leeren Ladenlokal am Marktplatz ist im Sinne eines modernen Salons Zentrale und Schaufenster des Pilotquartiers. Hier werden entsprechende Beratungen und Bildungsangebote ermöglicht. In der Geschichtswerkstatt im Residenzschloss werden Stadtgeschichte und -zukunft erforscht. Als ein wichtiger Baustein zur Wissenssicherung können hier Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt ihre Geschichten einbringen. Das Paul-Gustavus-Haus, ein Kulturdenkmal in der Altenburger Altstadt, in dem bereits verschiedene Kulturveranstaltungen angeboten werden, soll im Rahmen des Pilotquartiers zu einer offenen Begegnungsstätte der Stadtgesellschaft ausgeweitet werden. Der Quartiersanker Farbküche bietet verschiedene Workshops und Kurse an, vor allem im Bereich junger Graffitikunst und DIY-Projekte. Die Räume der Farbküche werden außerdem Dritten zur Atelier- und Werkstattnutzung angeboten.

Als besonderes Highlight veranstaltet die Initiative alle zwei Jahre ein mehrtägiges Festival, auf dem sich dem Gemeinwohl verpflichtete Projekte und Initiativen präsentieren und das ein Podium für Austausch, Aktivitäten und neue Ideen bietet. Das nächste Festival findet im Jahr 2020 statt.

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