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Lokale Ökonomie als Integrationskatalysator in Duisburg

Freiflächen in direkter Nähe zu den Wohnanlagen dienen als zukünftiger Ort des gemeinsamen Gärtnerns "Wirtschaft in der Stadtentwicklung sollte Chancen für Menschen eröffnen, damit Einkommen, Beschäftigung und gesellschaftliche Teilhabe auch in einem attraktiven Wohnumfeld sicher gestellt werden und in diesem Kontext ist die GEBAG eine verlässliche Partnerin für ein lebenswertes Duisburg." (Kornelia Hofmann-Bonk) Quelle: GEBAG

Das Projekt verband das Prinzip „Wohnen und Arbeiten im Quartier" mit der nachhaltigen Integration von Zuwanderern. Urbaner Obst- und Gemüseanbau zur Selbstversorgung, ein gewerblicher Imkereibetrieb sowie ein ehrenamtlicher Bürgertreff dienten als Instrumente, um eine soziale und wirtschaftliche Integration von europäischen Neubürgern zu ermöglichen.

Ziel des Projekts

Luftbild des Projektgebiet in Duisburg-Rheinhausen Bildunterschrift: Projektgebiet in Duisburg-Rheinhausen Projektgebiet in Duisburg-Rheinhausen Quelle: GEBAG

Das Vorhaben soll modellhaft zeigen, wie dem zu erwartenden Anstieg der Zuwanderung aus Osteuropa in den Kommunen durch soziale und wirtschaftliche Einbeziehung in das städtische Gemeinwesen positiv begegnet werden kann. Unter aktiver Beteiligung von bürgerschaftlichen und öffentlichen Akteuren will die Wohnungsgesellschaft GEBAG in Kooperation mit der NRW. ProjektArbeit GmbH durch das Projekt ein positives Integrationsklima im Stadtteil Duisburg-Rheinhausen schaffen. Dabei stehen insbesondere die Entwicklung und Stärkung der lokalen Ökonomie sowie die gemeinschaftsorientierte landwirtschaftliche Selbstversorgung im Mittelpunkt.

Aufgabe

Vor dem Hintergrund steigender Zuwanderungsraten wurden durch die Stadt Duisburg mit ihren kommunalen Unternehmen verschiedene Maßnahmen durchgeführt, um eine offensive Integration der EU-Neubürger zu ermöglichen und ein zukunftsfähiges Miteinander der Menschen im Quartier zu unterstützen. Duisburg-Rheinhausen ist ein ehemaliger Stahlstandort und stark von der Zuwanderungsgesellschaft geprägt. Für den Stadtteil hatte sich die städtische Baugesellschaft vorgenommen, bereits bestehende Wohnprojekte für europäische und südosteuropäische Zuwanderer durch ein lokales Beteiligungsprojekt zu ergänzen. So wurden durch gemeinsame Aktivitäten und Begegnungen ein Kennenlernen und Austausch zwischen den alteingesessenen Bewohner und den EU-Neubürgern hergestellt, der Gemeinschaftssinn gefördert und die Identifikation mit dem Stadtteil erhöht. Daneben wurde beabsichtigt, vor allem für die Zuwanderer Grundlagen für die Entwicklung eigener unternehmerischer Ansätze zu bilden, konkrete Arbeitsplätze und Qualifizierungsangebote im Quartier zu schaffen und dadurch lokal beständige Wirtschaftskreisläufe aufzubauen. Ein gemeinschaftliches Gartenprojekt zur Selbstversorgung und Teilvermarktung, eine gewerbliche Imkerei mit konkreten Beschäftigungsangeboten und ein ehrenamtlicher Bürgertreff als zentraler Begegnungspunkt im Stadtteil stellten dabei die Eckpfeiler der Aktivitäten dar.

Umsetzung

Eine der ersten Pflanzaktionen zeigt Ergebnisse Eine der ersten Pflanzaktionen zeigt Ergebnisse Eine der ersten Pflanzaktionen zeigt Ergebnisse Quelle: GEBAG

Der Schwerpunkt lag in allen Handlungsfeldern auf der Einbindung der lokalen Zielgruppen. So wurde eine Urban-Gardening-Gemeinschaft ins Leben gerufen, die sich aus Mietern und Bürgern aus Rheinhausen zusammensetzt. Im Jahr 2015 erhielt das Projekt einen neuen Schwerpunkt nachdem die Stadt einen Teil der leerstehenden Wohnungen anmietete und sie mit 350 Geflüchteten belegte. Damit wurden zwar die ursprünglichen Neubaupläne der GEBAG zunächst auf Eis gelegt, der Grundgedanke des Projekts: die Integration von Menschen, rückte dagegen noch stärker in den Fokus. Statt EU-Neubürgern waren es nun Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan, Irak, Albanien und Bosnien. Zusammen mit Kindern und Erwachsenen, die schon lange im Quartier wohnten, pflanzten sie Obst, Gemüse und Kräuter an. Inzwischen sind rund 50 Menschen im Heimatgarten aktiv und im Gartenbüro ist ein gemeinsamer Treffpunkt entstanden. Dadurch konnte ein Beitrag zur Integration in den Stadtteil geleistet werden und die Möglichkeit sich am Urban Gardening zu beteiligen, stellte für die Geflüchteten eine echte Beschäftigungsalternative in der Zeit bis zur Entscheidung ihres Asylantrages dar.

Mit der Gemeinnützigen Gesellschaft für Beschäftigungsförderung mbH als Trägerin einer „Arbeitsgelegenheit“ konnte mit Fördermitteln des Jobcenters ein Beschäftigungsprojekt für Langzeitarbeitslose etabliert werden. Insgesamt wurden so bis zum Ende des Projektes 12 AGH-Stellen (Arbeitsgelegenheiten) geschaffen. Zusammen mit den Teilnehmern und den Geflüchteten wurden Hochbeete, Bänke und Tische für den Außenbereich, eine überdachte Terrasse, und ein Lehmofen gebaut. Die Gruppe hält das Außengelände von 27 ha instand und ist Ansprechpartner für die Geflüchteten.

Zusatzinformationen

Projektträger

  • GEBAG Duisburger Baugesellschaft mbH

Ansprechpartner

  • GEBAG Duisburger Baugesellschaft mbH
    Tiergartenstraße 24-26 47053 Duisburg
  • Kornelia Hofmann-Bonk

    Telefon: 0203 6004-201
  • NRW.ProjektArbeit GmbH
    Munscheidstraße 14 45886 Gelsenkirchen
  • Ina Bisani

    Telefon: 0209 95660013

Partner

  • Bürgerstiftung Duisburg
    Manfred Berns

    47051 Duisburg
  • Sevengardens
    Peter Reichenbach

    45134 Essen
  • Internationaler Mädchengarten
    Brigitte Jansen

    45879 Gelsenkirchen

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