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Die Stadtmacher – Mit Crowdfunding zum Projektentwickler

Die öffentliche Ansprache der Bürger soll zum Mitmachen aktivieren "Wirtschaft in der Stadtentwicklung sollte bedeuten, dass nicht nur institutionelle Akteure als Träger der Stadtentwicklung gesehen werden, sondern auch Bürger in die Lage versetzt werden, zu wirtschaftlichen Akteuren zu werden." (Julian Petrin, Nexthamburg Plus UG) Quelle: Foto: Peter Fey / Nexthamburg

Stadtmacher ist eine Crowdresourcing-Plattform für Bürgerprojekte. Bürgerinnen und Bürger können bei Stadtmacher eine Projektidee einreichen, mit der sie ihre Nachbarschaft oder die ganze Stadt verändern oder beleben möchten. Die Ideen können von zeitweisen Umnutzungen und Umgestaltungen von Orten bis hin zu handfesten Bauprojekten reichen. Stadtmacher vernetzt die Projekte mit Wissen und Ressourcen und bietet konkrete Hilfestellungen an.

Was ist Crowdfunding?

Crowdfunding bedeutet die Finanzierung eines Projekts durch eine Vielzahl an Menschen – die Crowd. Das Crowdfunding wird in der Regel über eine Online-Plattform abgewickelt, auf der die Projektideen präsentiert werden. Eine im Vorfeld definierte Mindessumme muss in einem festgelegten Zeitraum erreicht werden, damit das Projekt realisiert werden kann. Wird die angestrebte Summe nicht erreicht, erhalten die Unterstützer ihr Geld zurück.

Ziel des Projekts

Das Engagement lokaler Akteure in der Stadtentwicklung gewinnt stetig an Bedeutung. Doch allzu oft bleiben Ideen und Projekte einzelner Personen oder nicht finanzkräftiger Initiativen auf der Strecke. Ihnen fehlt der Zugang zu professionellem Wissen und zu Ressourcen, um ihre Projekte zu verwirklichen.
Stadtmacher unterstützte die Initiativen dabei, Partner für ihre Projekte zu gewinnen, fachliche Beratung einzuholen und einzelne Schritte oder sogar das ganze Projekt über eine eigens entwickelte Crowdfunding-Plattform zu finanzieren. Stadtmacher ist daher als Crowdresourcing-Plattform zu verstehen, die versucht, die Ressourcen der Vielen zu aktivieren.
Stadtmacher konnte nicht garantieren, dass ein Projekt umgesetzt wird. Aber jede Idee, die lokales Interesse gewinnt, sollte über die Plattform die Chance erhalten, erste Ziele auf dem Weg zur Umsetzung zu erreichen. Stadtmacher wollte den Projektinitiativen dabei helfen, ihre Ziele realistisch zu definieren, die benötigten Ressourcen zu identifizieren und den Zugang zu diesen Ressourcen zu finden. Auf diesem Weg sollte jedes Projekt eine realistische Einschätzung von unabhängigen Fachleuten erhalten, ob und wie es umzusetzen ist. So war es das Ziel, dass aus Ideen echte Projekte werden.

Aufgabe

Das Projekt hatte sich zur Aufgabe gesetzt, experimentell zu testen, ob der Ansatz des Crowdresourcings hilft, Bürgerprojekte stabiler zugestalten. Stadtmacher adressierte dabei eine Reihe von Forschungsfragen, auf die es galt, Antworten zu finden:

  • Welche Projekte sind erfolgreich, welche nicht und warum?
  • Welche Kriterien müssen Crowdfunding-Projekte erfüllen?
  • Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit dem formalen Planungssystem?
  • Wie gelingt es, einen breiten Unterstützerkreis für Bürgerprojekte aufzubauen?
  • Welche der vier Ressourcen (Expertise, politische Zustimmung, Mitstreitende, finanzielle Mittel) werden häufig nachgefragt?
  • Wie hält man das Engagement der Bürger und Bürgerinnen auch über einen längeren Zeitraum aufrecht?

Umsetzung

Stadtmacher wird im Rahmen des .vernetzt#-Zukunftscamps der ZEIT-Stiftung auf Kampnagel in Hamburg präsentiert Stadtmacher wird im Rahmen des .vernetzt#-Zukunftscamps der ZEIT-Stiftung auf Kampnagel in Hamburg präsentiert. Stadtmacher wird im Rahmen des .vernetzt#-Zukunftscamps der ZEIT-Stiftung auf Kampnagel in Hamburg präsentiert Quelle: Peter Fey / Nexthamburg

Der Kern des Realexperimentes Stadtmacher beinhaltete die Aktivierung von vier Ressourcen für Bürgerprojekte:
Fachliches Wissen, politische Zustimmung, „Manpower“ und Geld. Während die ersten drei Ressourcen im Projekt durch Vernetzung, Wissensvermittlung und „Türöffnen“ adressiert wurden, wurde zur Finanzierung von zivilgesellschaftlichen Projekten eine eigene Crowdfunding-Plattform eingerichtet. Mit Stadtmacher wurde ein neuer Ansatz der zivilgesellschaftlichen Co-Kreation erprobt: das Crowdresourcing. Dieser Ansatz verbindet Elemente des Crowdsourcings (die Inwertsetzung des Wissens von Vielen) mit Elementen der Engagementförderung (Qualifikation von Bürgerideen). Stadtmacher ging im Frühjahr 2015 zunächst mit einer Beta-Phase online und startete mit fünf Pilotprojekten in zwei Städten:

  • In Heidelberg (Projekt beendet)
  • In Hamburg, als Fortsetzung des Nexthamburg-Prozesses

Die Erfahrungen haben gezeigt, dass der Ansatz des Crowdresourcings offensichtlich auf Bedarf und Interesse stößt – neben 19 Projekten, die für die Qualifizierung gewonnen werden konnten, gab es weitere Anfragen von Projektgebern und von lokalen Akteuren, die den Ansatz in ihrer Region adaptieren wollten (Hannover, Leipzig, Köln).

Ein weiteres Pilotprojekt, das mit Crowdfunding in der Stadtentwicklung experimentiert, ist PaderCrowd - Paderborner Crowdfunding.
>> weitere Informationen

Zusatzinformationen

Projektträger

  • Nexthamburg Plus UG (haftungsbeschränkt)

Ansprechpartner

  • Nexthamburg Plus UG (haftungsbeschränkt)
    Bäckerbreitergang 14 22765 Hamburg
  • Julian Petrin Julian Petrin

    Telefon: 040 74392632
  • Telefon: 040 74392632

Partner

  • Verein Masterplan MG 3.0
    Andree Haack

    41061 Mönchengladbach

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