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Energiestadt Baumholder 2020

Unterzeichnung der Zielvereinbarung mit der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Margit Conrad Unterzeichnung der Zielvereinbarung mit der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Margit Conrad "Das ist für Baumholder so etwas wie eine Zukunftsvision." (Margit Conrad, Umweltministerin von Rheinland-Pfalz)

Mit dem Projekt "Energiestadt Baumholder 2020" sollte erstmals in Rheinland-Pfalz ein umfassendes Energiekonzept für den städtischen Bereich erarbeitet und umgesetzt werden, das auf Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und erneuerbare Energien beruht.

Ziel des Projekts

Mit dem Projekt "Energiestadt Baumholder 2020" sollte erstmals in Rheinland-Pfalz ein umfassendes Energiekonzept für den städtischen Bereich erarbeitet und umgesetzt werden, das auf Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und erneuerbare Energien beruht.

Aufgabe

Die Idee der Energiestadt war in erster Linie aus der Befürchtung heraus entstanden, im Falle eines vollständigen Abzugs der US-Armee zum größten bundesweiten Konversionsfall zu werden. Baumholder benötigte eine tragfähige und umsetzbare Zukunftsvision, um die Weichen für eine erfolgreiche Neuorientierung der Stadtentwicklung zu stellen. Im Fokus des Pilotprojekts stand deshalb die Erarbeitung eines Energiekonzepts, dass

  • mehr private, wirtschaftliche und öffentliche Investitionen auslösen,
  • neue und zukunftsträchtige Arbeitsplätze schaffen,
  • durch innovativen und an Nachhaltigkeit orientierten Ressourceneinsatz die regionale Wertschöpfung erhöhen und
  • zugleich zum Klimaschutz beitragen soll.

Während der Projektlaufzeit wandelten sich die Rahmenbedingungen vor Ort jedoch: Heute hat die Stadt Baumholder die Chance, den auf die Themen Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und erneuerbare Energien ausgerichteten Stadtentwicklungsprozess gemeinsam mit den US-Streitkräften und der Bundeswehr voranzutreiben. Das Pilotprojekt ist damit ein Modellfall, der beispielhaft für weitere Kommunen mit ausländischen Streitkräften stehen kann.


Umsetzung

Um ein umfassendes Energiekonzept zu verwirklichen, müssen alle Akteure im städtischen Raum von Beginn an daran beteiligt werden: Bürgerinnen und Bürger, Verwaltung, sonstige öffentliche Einrichtungen, Interessenvertretungen, Gewerbe und Handwerk. Der besondere Fokus des Pilotprojekts lag dementsprechend auch auf dem Aufbau von Kooperationsprozessen und deren Moderation, der Einbeziehung lokaler Akteure und dem Netzwerkmanagement. In einer ersten Veranstaltung im April 2008 informierten die Projektträger Institutionen und Verbände über die Ziele des Projekts. Darauf folgten weitere Gespräche zwischen den Beteiligten, um Ideen und Projekte zu entwickeln. Gemeinsam wurden Handlungsfelder definiert und mit Maßnahmenbereichen sowie Einzelprojekten hinterlegt.

Erste Projekte konnten bereits umgesetzt werden – etwa die Umstellung auf eine energieeffiziente Straßenbeleuchtung oder der Aufbau einer Energiedatenbank, mit der alle energierelevanten Daten erfasst werden. Ein externer Projektpartner hat die energetische Situation Baumholders untersucht und die Ergebnisse in einer Potenzialstudie dargelegt. Weitere Projekte wie die Realschule Baumholder, bei der eine hochenergieeffiziente Gebäudesanierung umgesetzt werden soll, oder der Aufbau eines Nahwärmenetzes im Bereich der Realschule werden geplant. Künftig soll zudem als zentraler Bestandteil des Energiestadtkonzepts ein Lehr- und Lernzentrum Energieeffizienz entstehen. Mit Hilfe eines solchen Zentrums soll die gesamtstädtische Neuorientierung auch auf lange Sicht gestützt werden.

Das Pilotprojekt wurde durch eine intensive und kontinuierliche Beratung und Information der privaten Haus- und Wohnungseigentümer begleitet. Wichtige Impulse konnten hierbei durch die Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz gesetzt werden, die unter anderem eine kostenlose Erstberatung und verschiedene Fachseminare anbietet. Parallel dazu erfolgte die Kontaktaufnahme mit Handel, Handwerk und Gewerbetreibenden. Als Teil der Kommunikationsstrategie wurde darüber hinaus ein Logo für die Energiestadt entwickelt. Stadteingangsschilder mit diesem Logo lassen die angestoßene Entwicklung im Stadtbild präsent werden.

Während der Projektlaufzeit führte die Wirtschaftsförderung des Landkreises Birkenfeld die unterschiedlichen Handlungsstränge zusammen und koordinierte den Prozess. Zukünftig kann diese Aufgabe jedoch auch von einer Moderatorenstelle übernommen werden. Mit der Realisierung des Lern- und Lehrzentrums ergibt sich die Möglichkeit, eine solche Stelle dort zu etablieren und die Aufgabenbereiche miteinander zu koppeln.

Fazit

Die Entwicklung in Baumholder wurde maßgeblich durch den hohen politischen Rückhalt sowie die Bereitschaft der öffentlichen Hand, Vorreiterfunktion zu übernehmen, befördert. Das Umweltministerium Rheinland-Pfalz, die Stadt und Verbandsgemeinde Baumholder sowie die Kreisverwaltung Birkenfeld unterstützten das Pilotprojekt. Die Kernpartner verständigten sich bereits frühzeitig auf gemeinsame Entwicklungs- und Klimaschutzziele. Mit der Unterzeichnung einer Zielvereinbarung zum Projekt "Energiestadt Baumholder 2020" wurde der langfristig angelegte Prozess auf eine stabile Basis gestellt.

Die Projektpartner konnten die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure erfolgreich anstoßen. Vor allem ist es gelungen, den Kontakt zu den US-Streitkräften und der Bundeswehr auszubauen. Auch wurden wichtige konzeptionelle Vorarbeiten für die weitere Entwicklung geleistet und mit der Energiedatenbank ein geeignetes Instrument zur Erfolgskontrolle etabliert. Die Arbeit in Baumholder wird nun mit der Entwicklung eines gemeinsamen Energieleitbildes fortgesetzt, das den Weg bis 2020 im Sinne einer Roadmap skizzieren soll.

Zusatzinformationen

Projektträger

  • Stadt Baumholder

Ansprechpartner

  • Stadt Baumholder
    Hauptstraße 10 55774 Baumholder
    Altes Rathaus
  • Stadtbürgermeister Peter Lang Stadtbürgermeister Peter Lang

    Telefon: 06783 981140
  • Kreisverwaltung Birkenfeld
    Stabsstelle Wirtschaftsförderung/Tourismus
    Schlossallee 11 55765 Birkenfeld
  • Telefon: 06782 15160

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