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Prima Klima in den Hohenzollern-Höfen: Allen gerecht und energiebewusst leben!

Die Hohenzollernhöfe Die Hohenzollernhöfe Die komplexe Aufgabenstellung im Spannungsfeld von Demographie, Denkmalschutz und energetischer Modernisierung macht die integrative Planung für die Hohenzollern-Höfe spannend. Wir möchten uns intensiv mit dem demografischen Wandel und seinen Anforderungen an das Wohnen auseinander setzen. " (Dr. Matthias Hensel, Geschäftsführer LUWOGE - Das Wohnungsunternehmen der BASF)

Im Fokus des Pilotprojekts stand die geplante Modernisierung der Hohenzollern-Höfe, einem unter Denkmalschutz stehenden Wohnungsbestand im Ludwigshafener Stadtteil Friesenheim aus dem Jahr 1923.

Ziel des Projekts

Im Fokus des Pilotprojekts stand die geplante Modernisierung der Hohenzollern-Höfe, einem unter Denkmalschutz stehenden Wohnungsbestand im Ludwigshafener Stadtteil Friesenheim aus dem Jahr 1923. Unter dem Titel "Prima Klima in den Hohenzollern-Höfen: Allen gerecht und energiebewusst leben!" sollten

  • unterschiedlichen Zielgruppen in den Prozess der Gebäudemodernisierung und Grundrissplanung eingebunden und
  • Anforderungen des Denkmalschutzes mit Maßnahmen zur energetischen Gebäudemodernisierung in Einklang gebracht werden.

Aufgabe

Neue Wohnformen spielen aufgrund des technischen und demografischen Wandels sowie des Nachhaltigkeitsgedankens eine immer wichtigere Rolle. Wohnungen im Bestand werden den neuen Ansprüchen jedoch oft nicht mehr gerecht. Die LUWOGE wollte vor diesem Hintergrund prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, Bestandswohnungen zeitgemäß für verschiedene Zielgruppen herzurichten und zu verändern. Auch sollte ermittelt werden, ob am Markt überhaupt eine entsprechende Nachfrage nach neuen Wohnformen vorhanden ist. Für die Hohenzollern-Höfe mit ihren rund 180 Wohneinheiten sollten verschiedene Ansätze entwickelt werden, die je nach Ergebnis dann auch kombinierbar sind. Die LUWOGE setzte hierbei folgende Schwerpunktthemen:

  • Entwicklung von zeitgemäßen Grundrissen für verschiedene Zielgruppen (z.B. junge Familien, Generation 50 plus, Alleinerziehende, Studenten, Berufstätige mit Home Office, Familien mit Großeltern)
  • Überprüfung neuer Wohnformen für generationenübergreifendes und altershomogenes Wohnen sowie die Integration einer Behinderten-/Nichtbehinderten-Wohngemeinschaft in die Wohnanlage
  • Einbindung von Gemeinschaftsflächen und wohnbegleitenden Dienstleistungsangeboten, Unterstützung von Selbstorganisation und Gemeinschaftsbildung
  • Berücksichtigung steigender Energiepreise und Vermeidung einer "zweiten Miete" durch eine energetische Modernisierung unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes
  • Umsetzung eines zukunftsfähigen Wohnens bei gleichzeitigem Erhalt der historischen Bedeutung des Gebäudes

Umsetzung

Das Pilotprojekt wurde von Beginn an durch einen intensiv geführten und extern moderierten Beteiligungsprozess sowie eine breit angelegte Dialogstrategie begleitet. Zahlreiche Informationsveranstaltungen und Workshops wurden durchgeführt, um Mieter und weitere Interessenten in die Planungen einzubeziehen und für das Thema "Neue Wohnformen" zu interessieren. Die BauWohnberatung Karlsruhe moderierte die Termine, um zielgruppenspezifische Aspekte in das Gesamtkonzept einfließen zu lassen. Zudem wurden fast alle Mietparteien der Hohenzollernhöfe interviewt, um deren Wohnwünsche und -bedürfnisse zu ermitteln. Neben der Zusammenarbeit mit Experten im Bereich "Neue Wohnformen" und energetische Modernisierung fanden auch Gespräche mit Seniorendienstleistern und Immobilienentwicklern statt, um demografischen Trends im Konzept Rechnung zu tragen.

Darüber hinaus wurde eine Marktanalyse zu den Hohenzollern-Höfen mit Aussagen zu Standort, Nachfrage und Wettbewerb erstellt. Mit Blick auf die denkmalpflegerischen Belange wurde eine Studie beauftragt, die untersuchte, wie eine nachhaltige Sanierung bei Bauaufgaben im Bereich denkmalgeschützter Wohngebäude erreicht werden kann. Das Rahmenkonzept für die Umgestaltung der Hohenzollern-Höfe liegt zudem in Form eines Masterplans vor. Die Ergebnisse aus den umfangreichen Bewohnergesprächen, den Abstimmungen mit der Denkmalfachbehörde sind ebenso in den Masterplan eingeflossen wie die Überlegungen zur Realisierung in mehreren aufeinander abgestimmten Bauabschnitten.

Um zu einer passgenauen Lösung zu gelangen, wird zunächst ein erster Abschnitt des Ensembles als sogenannter Versuchsbau umgesetzt. Technische Fragen des Einsatzes von Innendämmungen, Fragen der Barrierefreiheit, aber auch unterschiedliche Möglichkeiten der Grundrissgestaltung können so praktisch überprüft werden und die notwendige Sicherheit für die Realisierung der weiteren Bauabschnitte liefern. Auch können sich Kauf- und Mietinteressenten hier ein eigenes Bild von dem Projekt und dem Wohnungsangebot machen.

Fazit

Das Pilotprojekt steht einerseits für eine ausgewogene Betrachtung von Denkmalschutz und Energieeffizienz, es verdeutlicht andererseits aber auch, wie die (energetische) Sanierung mit einem intensiven Beteiligungsprozess verknüpft werden kann. Die offene Dialogform, die umfassende Information über das Spektrum der Möglichkeiten und die transparente Einbeziehung von Bewohnerwünschen haben zu einem konstruktiven (Arbeits-)Klima geführt. Als zentral erwies sich auch die transparente Darstellung der Einsparungs- und Kosteneffekte. Anhand eines Excel-Tools konnte den Bewohnerinnen und Bewohnern gezeigt werden, wie sich die Warmmieten mit und ohne umfassende energetische Sanierung darstellen. Damit konnte eine Sensibilisierung für die energetische Modernisierung erreicht werden.

Wie zukunftsfähiges Wohnen bei gleichzeitigem Erhalt der historischen Bedeutung des Gebäudes aussehen kann, zeigt das Projekt beispielhaft: Eine zeitgemäße Denkmalpflege muss sich den neuen Herausforderungen stellen, die sich durch die Klimaschutzziele und die veränderte Nachfrage ergeben. Durch auf das jeweilige Gebäude oder Bauensemble abgestimmte individuelle Lösungen kann sowohl umweltpolitischen als auch denkmalschutzbezogenen Aspekten Rechnung getragen werden. So wurde im Pilotprojekt festgelegt, dass die energetische Optimierung über Passivhauskomponenten und unter besonderer Berücksichtigung des Denkmalschutzes auf der Straßenseite erfolgen soll.

Zusatzinformationen

Projektträger

  • LUWOGE

Ansprechpartner

  • LUWOGE

    Brunckstraße 49 67063 Ludwigshafen
  • André Zeman André Zeman Quelle: Schader-Stiftung

    Telefon: 0621 60 - 41013

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