"Quartier mit Weitsicht" – Jenfelder Au in Hamburg
Auf einem ehemaligen Kasernengelände in Hamburg-Jenfeld soll ein urbaner Stadtteil mit insgesamt 770 Wohnungen entstehen. Als Besonderheit des Quartiers soll ein vorbildliches quartiersbezogenes Klimaschutzkonzept gepaart mit einem hohen stadtgestalterischen Anspruch umgesetzt werden. Das innovative Schmutzwasser-Entsorgungskonzept "Hamburg Water Cycle" soll Europas größtes Referenzobjekt auf diesem Gebiet werden.
Ziel des Projekts
Auf einem ehemaligen Kasernengelände in Hamburg-Jenfeld soll ein urbaner Stadtteil mit insgesamt 770 Wohnungen entstehen. Als Besonderheit des Quartiers soll ein vorbildliches quartiersbezogenes Klimaschutzkonzept gepaart mit einem hohen stadtgestalterischen Anspruch umgesetzt werden. Das innovative Schmutzwasser-Entsorgungskonzept "Hamburg Water Cycle" soll Europas größtes Referenzobjekt auf diesem Gebiet werden. Um dieses anspruchsvolle Vorhaben zu realisieren, werden ein Projektmanagement und eine Bauberatung eingerichtet. Beides wird mit den Mitteln der Nationalen Stadtentwicklungspolitik gefördert.
Aufgabe
Quelle: Freie und Hansestadt Hamburg - Bezirksamt Wandsbek / West 8 urban & design architecture
Die Entwicklung des ca. 35 ha großen Areals der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne bietet die Möglichkeit, das benachteiligte Quartier Hamburg-Jenfeld baulich wie freiräumlich aufzuwerten. Der städtebauliche Entwurf als Ergebnis eines Internationalen Wettbewerbs legt daher auch den Schwerpunkt auf eine großzügige Freiraumgestaltung des Neubaugebiets. Eine attraktive Gestaltung öffentlicher und halböffentlicher Räume soll die Kommunikation und den Gemeinsinn der heterogeneren Bewohnerschaft in Jenfeld begünstigen. 630 Wohnungen werden im Neubau errichtet - als energieeffiziente Stadt-, Reihen- und Doppelhäuser.
Ein zentraler Baustein des umfassenden Klimaschutzkonzeptes ist der "Hamburg Water Cycle". Bei dem von Hamburg Wasser (Hamburger Stadtentwässerung AöR) entwickelten Konzept werden die Abwasserarten getrennt gesammelt und behandelt. So kann z.B. das Regenwasser direkt, das Grauwasser (u.a. aus Waschbecken, Waschmaschinen) nach Reinigung vor Ort einem Gewässer zugeleitet werden.
Die Vorteile des Systems "Hamburg Water Cycle" sind:
- Entsorgung gewinnt Energie (statt Energieverbrauch)
- "lokal und autark" - Konzept als "Insellösung" weltweit übertragbar, unabhängig von bestehender Entsorgungsinfrastruktur
- reduzierte Betriebskosten und geringer Raumbedarf für Bewohner
- gestalterische und kostensparende Nutzung des Regenwassers
Das Projekt soll im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Hamburg 2013 präsentiert werden.
Umsetzung
Quelle: Freie und Hansestadt Hamburg - Bezirksamt Wandsbek / West 8 urban & design architecture
Angesichts der Größe und Komplexität des Projekts besteht die Herausforderung darin, Qualitätsverluste auf dem Weg zur Realisierung zu vermeiden. Notwendig sind Strukturen, die als Selbstbindung die Umsetzung der anspruchsvollen Konzepte befördern. Die Einrichtung eines Projektmanagements soll gewährleisten, alle Akteure zu integrieren, über die Ziele des Projektes zu wachen und eine flexible Anpassung des Konzeptes während des Planungsprozesses zu erlauben.
Ebenso erfordert das innovative Energiekonzept und die hohen architektonischen Ansprüche die Mitwirkung der privaten Bauherren und Bauträger. Als Vermittler zwischen der planenden (Fachwelt, Ämter) und der ausführenden Seite (Bauherren, Bauträger) soll ein Energie- und Bauberater für die Projektqualitäten begeistern und einen Wissenstransfer zu und zwischen den Ausführenden gewährleisten.
Neben den Mitteln aus der Nationalen Stadtentwicklungspolitik fließen in das Gesamtprojekt HAMBURG WATER Cycle außerdem Fördergelder folgender Programme und Ministerien mit ein:
http://www.hamburgwatercycle.de/index.php/eu-life-plus-programm.html,
http://www.kreis-jenfeld.de/
http://www.eneff-stadt.info/de/pilotprojekte/projekt/details/energetische-optimierung-des-hamburg-water-cycle-im-stadtquartier-jenfelder-au/.