Navigation und Service

Bildungslandschaft Altstadt Nord Köln - Motor für Stadtentwicklung. Kommunikation der Planungen

Ansichten und Aussichten im Klingelpützpark Ansichten und Aussichten im Klingelpützpark "Ich sehe optimistisch in die pädagogische Zukunft der Bildungslandschaft und freue mich auf die Arbeit an den Projekten, die als erste realisiert werden." (Hartmut Wieczorek, stellv. Schulleiter Hansa Gymnasium und Sprecher Begleitausschuss) Quelle: Kristin Gehm

Die Stadt Köln will gemeinsam mit der Montag Stiftung Urbane Räume die Lebens- und Lernumwelt im Umfeld von sechs Bildungseinrichtungen im Stadtteil Altstadt Nord so gestalten, dass ein innovatives, dem selbstverantworteten und gemeinschaftlichen Lernen verpflichtetes Bildungsumfeld entsteht.

Ziel des Projekts

Ziel des Projektes Bildungslandschaft Altstadt Nord ist es, die Lebens- und Lernumwelt im Umfeld von sechs Bildungseinrichtungen im Kölner Stadtteil Altstadt Nord so zu gestalten, dass ein innovatives, dem selbstverantworteten und gemeinschaftlichen Lernen verpflichtetes Bildungsumfeld entsteht. Der Gestaltungsanspruch bezieht sich zunächst auf das pädagogische Fundament, das aber wiederum die Basis ist für die funktionale und gestalterische Entwicklung der Raumprogramme mit Blick auf die Gebäude (Architektur) und den Stadtteil (Städtebau und soziale Stadtentwicklung).

Wichtiges Anliegen ist es, die konkreten Entwicklungs- und Bauprozesse unter Beteiligung der Nutzerinnen und Nutzern der Bildungsinstitutionen zu kommunizieren, im Stadtteil zu verankern und für Folgeentwicklungen offen zu gestalten.

Darüber hinaus soll das Projekt die Frage bearbeiten, wie ein effektiver, im Sinne der pädagogischen Ziele "Dienst leistender" Betrieb einer Bildungslandschaft kooperativ gestaltet werden kann.

Aufgabe

Die Vitalität und der Erfolg einer Stadtgesellschaft hängen ganz wesentlich davon ab, wie qualifiziert und integrativ ihre schulischen Angebote sind. Ein Blick in den angelsächsischen Raum, in dem ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Bodenpreisen und der Qualität der Lernangebote vor Ort festgestellt wurde, lässt vermuten, dass dieser Trend auch bei uns an Bedeutung gewinnen wird: fortschrittliche Schulen werden ein wichtiger Standortfaktor für die Stadt!

Es wird also in den nächsten Jahren darum gehen, die schulischen Bedingungen zu verändern und einige wenige grundsätzliche Prinzipien des Schulwesens zunächst in der Pädagogik, aber auch in den (städte)baulichen und sozialen Netzen zu verankern.

Vier Schulen und drei Kinder- und Jugendeinrichtungen rund um den Klingelpützpark haben sich zu einem Verbund zusammengeschlossen und sich mit einer Kooperationsvereinbarung auf ihre zukünftige Form der Zusammenarbeit geeinigt. Das Projekt wird von der Stadt Köln und den Montag Stiftungen Jugend und Gesellschaft und Urbane Räume gemeinsam getragen.

Drei der vier Schulen und eine Jugendeinrichtung haben räumlichen Erweiterungsbedarf und alle vorhandenen Gebäude bedürfen erheblicher Sanierungen. Hierfür werden die hochbaulichen Aufgaben für alle sieben Einrichtungen ganzheitlich betrachtet. Ziel ist die Umsetzung einer pädagogischen Architektur, die Herstellung einer bruchlosen Bildungskette und die Schaffung von Räumen, die ein bedeutungsvolles, verantwortungsvolles Lernen und Lehren ermöglichen. Unter pädagogischer Architektur wird dabei verstanden, dass sich die bauliche Form und Organisation aus der pädagogischen Konzeption entwickelt und umgekehrt die Pädagogik sich die Räume, in und mit denen sie arbeitet, zu eigen macht. In einem solchen Umfeld ist bedeutungsvolles Lernen möglich, d.h. selbstbestimmtes Lernen in lebensnahen Zusammenhängen.

Umsetzung

Zu Beginn des räumlichen Planungsprozesses stand ein kooperatives städtebauliches Wettbewerbsverfahren, das mit einem Planungsworkshop Ende Februar 2008 startete und auf einem partizipativ entwickelten Raumprogramm aufbaute. Nach insgesamt drei beteiligungsintensiven Entwurfsphasen mit Workshopelementen hat ein Planungsteam aus zwei Büros im September 2008 den Siegerentwurf vorgelegt, der die bauliche Fassung für die inhaltliche Entwicklung der Bildungslandschaft Altstadt Nord schaffen soll. Sämtliche Umsetzungsschritte wurden in enger Abstimmung und mit der Beteiligung der Verbundmitglieder erarbeitet. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene wurden an möglichst vielen Stellen intensiv in den Prozess eingebunden.

Auf Basis des Siegerentwurfs soll ein städtebaulicher Rahmenplan erarbeitet werden, der als Grundlage für die weitere städtebauliche Entwicklung dient. Darauf aufbauend werden Machbarkeitsstudien für die Entwicklung der einzelnen Gebäude erstellt.

Nach Veröffentlichung der Juryentscheidung wurde der Siegerentwurf der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Ergebnis des Planungsverfahrens wird nun intensiv in der Bürgerschaft und der Politik diskutiert. Die Kritik an dem städtebaulichen Entwurf konzentriert sich vor allem auf die Inanspruchnahme und starke Veränderung des Parks und auf die mangelnde Berücksichtigung der historischen Spuren. Diese Aspekte wurden in einem eigens eingerichteten Planungsbeirat verhandelt und erneut in die politische Diskussion eingebracht. Über diesen Planungsbeirat werden die Anwohnerinnen und Anwohner an den Planungen beteiligt. Der Planungsbeirat soll dazu beitragen, die Belange der Quartiersbevölkerung mit der Entwicklung der Bildungslandschaft in Einklang zu bringen. Am Ende steht ein einvernehmlicher Rahmenplanentwurf der den politischen Gremien vorgelegt wird. Darüber hinaus bildet vor Ort die Einrichtung des BAN-Projektbüros eine neue Schnittstelle zwischen den Verbundmitgliedern, zwischen dem Bildungsverbund und der Projektleitung sowie zwischen Verbund und dem Stadtteil. Es soll die Kommunikationsstränge bündeln und steuern.

Parallel zu den planerischen Entwicklungen haben die Einrichtungen gemeinsam zahlreiche in der Ideenkonferenz entwickelte Projekte durchgeführt oder begonnen. Ein Musik- und ein Podcastprojekt sowie die Entwicklung erster Entwürfe für konkrete räumliche Umgestaltungsmaßnahmen im Abendgymnasium und die Zeitung des Bildungsverbundes, die auf einem eigens entwickelten Corporate Design beruht, stehen stellvertretend hierfür.

Die Zeitung der Bildungslandschaft Altstadt Nord (BAN) berichtet in verständlicher Weise über den Bildungsverbund und wendet sich an diejenigen, die sich in der Bildungslandschaft bewegen. Durch die gelebte Kooperation in konkreten, einrichtungsübergreifenden kulturellen und auch baulichen Projekten haben sich die Beteiligten bereits Stück für Stück den Zielen des Gesamtkonzepts angenähert: der Entwicklung einer bruchlosen Bildungskette mit sieben Einrichtungen im Stadtteil und die Öffnung der Einrichtungen zum Stadtteil.

Fazit

Im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen Bildung und Stadtteil wird deutlich, das Bildungsplanung und Stadtentwicklung zusammen zu denken sind und dass es erforderlich ist, die Bildungseinrichtungen mit dem Stadtteil zu gestalten, aber auch über den Stadtteil hinaus. Darüber hinaus ging es darum, die Verbindungen und Öffnungen zwischen den Einrichtungen im Sinne einer Bildungskette zu stärken und die Öffnungen zum Stadtteil zu suchen und zu entwickeln. Dies gelingt unter anderem durch die Beteiligungsmöglichkeiten oder gemeinsame Kultur- und Generationenprojekte. In Verbindung mit den öffentlichen Grünflächen im Klingelpützpark sollen die Bildungseinrichtungen Ankerpunkt im Quartier werden und von allen Bevölkerungsgruppen als sozialer Treffpunkt genutzt werden.

Der partizipative Prozess und die Ausrichtung der Planung an den Bedürfnissen der Nutzer erhöht die Identifikation mit den Einrichtungen, fördert die Auseinandersetzung mit dem Stadtteil und nebenbei eine baukulturelle Bildung. Die Beteiligung muss dabei jedoch neben den Verbundmitgliedern auch eine intensive Kommunikation mit den Bewohnern des Quartiers umfassen, insbesondere dann, wenn die Planungen Auswirkungen auf ihr Lebensumfeld, in diesem Fall auf die öffentliche Grün- und Freifläche des Parks, haben.

Zusatzinformationen

Projektträger

  • Stadt Köln

Ansprechpartner

  • Stadt Köln
    Schulverwaltungsamt
    Willy-Brandt-Platz 2 50679 Köln
  • Telefon: 0221 22124054
  • Montag Stiftung Urbane Räume g AG
    Raiffeisenstraße 2 53113 Bonn
  • Telefon: 0228 26716-473
  • Telefon: 0228 26716 - 470

Diese Seite

© GSB 7.2 - 2018