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Der Bildungsverbund Gropiusstadt

Bildungsperspektiven eröffnen Bildungsperspektiven eröffnen "Die Zukunft eines Wohngebiets lässt sich nur dann gestalten, wenn sich Kommunen, Unternehmen, private und öffentliche Einrichtungen nicht den Trends anpassen, sondern strategisch verantwortungsvoll zusammenwirken. Die Schulen haben dabei eine Schlüsselrolle." (Frank Bielka, Vorstandsvorsitzender der DEGEWO-Gruppe Berlin)

Das Projekt will auf den sozialen Wandel und die wachsende Ungleichverteilung von Einwohnergruppen in der Berlin-Neuköllner Großsiedlung Gropiusstadt mit einer attraktiven Bildungsperspektive von der Kita bis ins Leben antworten und dabei die Schlüsselakteure des Gebiets zusammenbringen: Wohnungswirtschaft, öffentliche Einrichtungen, Unternehmen, Verwaltung und natürlich die Eltern zur Unterstützung.

Ziel des Projekts

Das Projekt will auf den sozialen Wandel und die wachsende Ungleichverteilung von Einwohnergruppen in der Berlin-Neuköllner Großsiedlung Gropiusstadt mit einer attraktiven Bildungsperspektive von der Kita bis ins Leben antworten und dabei die Schlüsselakteure des Gebiets zusammenbringen: Wohnungswirtschaft, öffentliche Einrichtungen, Unternehmen, Verwaltung und natürlich die Eltern zur Unterstützung.

Aufgabe

Oft spiegeln die Bildungseinrichtungen die Verfassung ihres Quartierumfeldes wider. Gebiete, die vom Abstieg bedroht sind, spüren das zuerst in den Kitas und Schulen. Perspektivlosigkeit und mangelnde Motivation sind Folgen für den Schulbetrieb. Schlechter Zustand der Bildungseinrichtungen und mangelnde Bildungsperspektiven beschleunigen nachweislich Segregation und Gebietsabstieg. Attraktive Bildungseinrichtungen dagegen können die Bewohnerschaft stabilisieren, sie können zum Motor der Gebietsentwicklung werden. Ein familiengerechtes Umfeld bietet den Familien eine Zukunftsperspektive.

Bildungseinrichtungen in bedrohten Nachbarschaften müssen besser sein als andere. Sie müssen sich auf die Nöte der Bewohnerinnen und Bewohner einlassen und Auswege anlegen. Sie müssen soziale Hoffnungslosigkeit überwinden und Integrationsbrücken für abstiegsgefährdete und für einstiegsbereite Familien nichtdeutscher Herkunft sein. Dies gelingt ihnen jedoch nur, wenn sie sich mit Unterstützung ihres Trägers selbst entwickeln, dem Gebiet öffnen und die dort vorhandenen Potentiale nutzen.

Umsetzung

Das kommunale Wohnungsunternehmen DEGEWO-Gruppe als größter Wohnungsanbieter in Berlin und auch in Neukölln entwickelt zusammen mit den Schulen, den Kitas, dem Quartiersmanagement, anderen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen ein gemeinsames Vorhaben zur Gebietsaufwertung. Wichtigste Maßnahmen sind neben Veränderungen im Unternehmen und im Wohnungsangebot die Vernetzung der Schulen und Kitas untereinander sowie mit der Nachbarschaft und eine gemeinsame Ausrichtung auf die Entwicklung des Schul- und Bildungsstandortes Gropiusstadt. Mit professioneller Hilfe soll das Projekt "Bildungsverbund Gropiusstadt" die Schulen und Kitas so zusammenführen, dass sie aus ähnlichen Ausgangslagen voneinander lernen und miteinander Lösungen finden, um Defizite der Bildungsentwicklung zu minimieren.

In Gropiusstadt ist es ist gelungen, zehn Grund- und Hauptschulen zu dem Bildungsverbund zusammenzuschließen. Weiterhin wird bereits in den Kindertagesstätten ein produktives Verhältnis zu den Eltern hergestellt, die größtenteils aus bildungsfernen Milieus kommen. So werden der Übergang vom Kindergarten zur Grundschule erleichtet und frühzeitig Bindungen zu schwer zugänglichen Eltern geknüpft, um diese an die Schulen heranzuführen.

Besondere Anstrengungen sind notwendig, um die Motivation der Kinder zu wecken. Mit Hilfe von außen, mit immer wieder erneuertem Kontakt zu anderen Akteuren im Gebiet, wie dem Quartiersmanagement und der Wohnungsgesellschaft, mit der Polizei und dem Jugendamt soll das Netzwerk erkennbar werden, das sich daran macht, die widrigen Umstände zu drehen.

Der Bildungsverbund arbeitet auf drei Ebenen. Ausgehend von einer Defizitanalyse beginnt die Aufwertungsstrategie zunächst bei den Kollegien der beteiligten Schulen und den Angestellten der Kindertagesstätten im Gebiet. Die nächste Ebene sind die äußeren Unterstützungssysteme, Unternehmen, kommunale Einrichtungen, Bibliotheken, Volkshochschulen, Polizei usw. Zur dritten Ebene gehören die Kinder, Jugendlichen und deren Eltern.

Die Schulleiter der beteiligten Schulen bilden zusammen mit dem Wohnungsunternehmen, dem Quartiersmanagement und der Schulaufsicht das zentrale Steuerungsorgan des Bildungsverbundes, die Schulleiterrunde. Sie hat vorab Arbeitsfelder definiert und Arbeitsgruppen eingesetzt, die aus jeder Schule besetzt werden. Diese arbeiten an den Themen Elternaktivierung, Übergang Grund-/Oberschule, Berufsorientierung, Lehrerteamarbeit und Öffentlichkeitsarbeit. Die Arbeitsergebnisse aus den Arbeitsgruppen werden nach und nach in den Schulen umgesetzt.

In der Startphase des Bildungsverbundes wurde eine Zukunftswerkstatt mit allen Kollegien der beteiligten Schulen durchgeführt. Diese hatte das Ziel, Stärken der Schulen bewusst zu machen und eine gemeinsame Plattform für die Schulentwicklung zu finden. Mit dem Bildungs- und Erziehungskongress begann die Vernetzungsarbeit mit dem Quartier. An ihm nahmen neben Quartiersmanagement als Veranstalter und den Schulen auch Vertreter der sonstigen Bildungseinrichtungen, der Kindertagesstätten, des Bezirks, der Jugendämter, der Polizei, von Vereinen und gewerbliche Akteure teil.

In der Konzeptionierungs- und Programmphase haben die Schulen ihren Kontakt untereinander intensiviert und neue Beziehungen geknüpft. In dieser Phase wurden Entwicklungsziele in den definierten Arbeitsfeldern formuliert.

In der Implementierungsphase haben sich neben Veranstaltungen in den Schulen, Kindertagesstätten und anderen öffentlichen Einrichtungen zwei öffentliche Schulmessen bewährt, die alle Schulen der Gropiusstadt zusammengeführt sowie Gelegenheit zur Präsentation und für Gespräche mit Eltern und Schülern geboten haben. Die Schulen lernten hierdurch, sich im Gebiet zu profilieren und ihre eigene Gebietsverankerung zu erkennen und zu verbessern. In dieser Phase haben sich auch zwei konkrete lokale Standortkooperationen von Bildungseinrichtungen herausgebildet, deren Ziel die Schaffung von Kommunikationszentren mit Dorfplatzcharakter für das Quartier ist. Mit dem Schuljahr 2009/2010 hat die Verstetigungsphase begonnen, u.a. mit der Einführung von Lehrerteamarbeit und Jahrgangsteams.

Fazit

Mittlerweile ist es gelungen, ein gewisses Gebietsbewusstsein in den Schulen zu verankern. Das ermutigt die Schulen, eigene Entwicklungen voranzutreiben und nach einer pädagogischen Antwort auf die sozialen Veränderungen im Gebiet zu suchen, ihre Einrichtungen neu im Gebiet zu definieren und zu festigen.

Von großer Bedeutung für die Einrichtung des Bildungsverbundes ist der Anstoß für die Zusammenarbeit der Schulen durch die Wohnungsgesellschaft DEGEWO, die eine der Haupteigentümerinnen der Wohnungen in der Berliner Gropiusstadt ist. Sie ist sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst und setzt sich für eine nachhaltige Stadtentwicklung ein. Dies umfasst nicht nur eine Umsetzung von Maßnahmen zur Wohnumfeldverbesserung oder die Einrichtung eines Quartiersmanagements, sondern auch ihr Engagement im Bildungsbereich, um die Attraktivität und Lebensqualität des Quartiers zu verbessern. Da mittlerweile der schlechte Zustand der Schulen der zweitwichtigste Wegzugsgrund im Wohnungsbestand der DEWEGO ist, ist die Verbesserung des Bildungsangebots auch von betriebswirtschaftlicher Bedeutung für die Wohnungsbaugesellschaft.

Als eine wichtige Aufgabe des Bildungsverbundes hat sich die Öffentlichkeitsarbeit herauskristallisiert. Die Öffentlichkeitsarbeit der Schulen zielt darauf ab, Schülerzahlen stabil zu halten, sich ins Gebiet zu öffnen und das eigene Selbstbewusstsein zu stärken. Die Öffentlichkeitsarbeit des Bildungsverbundes selbst will erreichen, dass sich die Bevölkerung stärker mit den Schulen als wichtigen Akteuren des Quartierslebens identifiziert.

Zusatzinformationen

Projektträger

  • DEGEWO-Gruppe
    Kundenzentrum Süd
    Joachim-Gottschalk-Weg 1 12353 Berlin
  • Senatverwaltung für Schule, Wissenschaft und Forschung
    Außenstelle Neukölln
    Boddinstrasse 34 12040 Berlin
  • empirica ag
    Kurfürstendamm 234 10719 Berlin

Ansprechpartner

  • DEGEWO-Gruppe
    Kundenzentrum Süd
    Joachim-Gottschalk-Weg 1 12353 Berlin
  • Telefon: 030 26485604
  • empirica ag
    Kurfürstendamm 234 10719 Berlin
  • Telefon: 030 8847950
  • Senatverwaltung für Schule, Wissenschaft und Forschung
    Außenstelle Neukölln
    Boddinstrasse 34 12040 Berlin
  • Telefon: 030 68092730

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