Grüne Insel Kirchberg
Ein lebendiger Freiraum für alle Generationen und Ethnien soll auf dem Saarbrücker Kirchberg im Stadtteil Malstatt entstehen. Ziel ist es, die Potenziale der unterschiedlichen Eigentümer, Institutionen und Bewohner so zu verknüpfen, dass ein ebenso attraktives, wie vielfältiges Nutzungsangebot entsteht.
Ziel des Projekts
Ein lebendiger Freiraum für alle Generationen und Ethnien soll auf dem Saarbrücker Kirchberg im Stadtteil Malstatt entstehen. Ziel des dafür entwickelten Gestaltungsprozesses ist es, die Potenziale der unterschiedlichen Eigentümer, Institutionen und Bewohner so zu verknüpfen, dass ein ebenso attraktives, wie vielfältiges Nutzungsangebot entsteht. Über Netzwerke soll die dauerhafte Sicherung des Angebotes aufrechterhalten werden.
Aufgabe
Drei Ebenen integrierter Freiraumplanung werden zur Neugestaltung des Saarbrücker Kirchbergs miteinander verbunden:
- baulich-räumliche Gestaltung,
- aktive Zusammenarbeit mit inzwischen 21 Projektpartnern und
- Partizipation als Basis von Planung und Umsetzung.
Aufgabe ist es, diese Bausteine so zu entwickeln, dass aus dem Kirchberg tatsächlich eine grüne Insel wird, die den verschiedenen Nutzern und Eigentümern vielfältige Möglichkeiten für Spiel, Freizeit und individuell spezifische Nutzungen bietet. Insbesondere Bewohner mit Migrationshintergrund, die den Kirchberg bereits heute stark frequentieren, sollen gewonnen werden. Malstatt ist bunt: 127 Nationen leben dort und von den knapp 400 15-24 jährigen Jugendlichen stammen 51,5% aus Migrantenfamilien. Zur Beteiligung von Migranten gibt es hier gezielte Unterstützung vom zweiten Saarbrücker Pilotprojekt "ibis – innovative Beteiligungsformen in multiethnischen Stadtteilen", das als Projektpartner mit dabei ist.
Umsetzung
Die feierliche Unterzeichnung des Kooperationsvertrages der 21 Projektpartner in Gegenwart der Oberbürgermeisterin war ein wichtiger Schritt für das Pilotprojekt am Kirchberg. Mit der ressortübergreifenden Zusammenarbeit lassen sich gemeinsame Ziele finden und umsetzen.
Die vielen Projektpartner und das komplexe Planungsverfahren erfordern einen hohen Grad an Koordination. Sechs Grundeigentümer - zwei Kirchen, zwei Schulen, Stadt und städtische Siedlungsgesellschaft – sind im Projekt vertreten, dazu kommen Akteure aus weiteren Verwaltungsressorts und sozialen Einrichtungen. Deshalb hat sich das federführende Amt für Grünanlagen, Forsten und Landwirtschaft ein Moderationsbüro gesucht, das bei Vorbereitung und Durchführung von Workshops, Veranstaltungen und Dokumentationen unterstützend tätig wird.
Wichtige Stationen des Projektes waren:
- Mai 09: gemeinsamen Begehung des Kirchbergs und erstes Treffen zum Kennenlernen der Partner
- Juni 09: 1. Workshop zur Ideenfindung und weiteren Konsolidierung der Projektgemeinschaft
- Juli 09: 2. Workshop mit genauer Bestandsaufnahme des Kirchbergs, Gründung von Arbeitsgruppen zu den drei Schwerpunkten: neuer Kita-Bau, nachmittägliche Schulhofnutzung und Einbindung Jugendlicher bei der Umsetzung von Baumaßnahmen
- Sommer 09: diverse Aktionen fördern den Austausch, z.B.: zehn Grillnachmittage mit dem Motto "Wir bringen den Grill, Sie die Wurst", "Grüne Inseln blaue Himmel" - Chillen mit Jugendlichen, Schüler bauen ein Schulhof-Modell
- September 09: Kirchbergfest und Präsentation des Freiraumkonzeptes
- November 09: 3. Workshop zur Auswertung des Erreichten und Vorbereitung nächster Planungsschritte
- Februar 2010: feierliche Unterzeichung des Kooperationsvertrages der 21 Partner
- Juni 2010: Festlicher "Spatenstich" mit der Bürgermeisterin zum Beginn der Baumaßnahmen
Die Grüne Insel Kirchberg ist ein komplexes Planungsverfahren, für das eine Struktur gefunden werden musste, in der ergebnisorientiertes Arbeiten möglich bleibt. Die Antworten, die in Saarbrücken gefunden wurden und werden, sind vielerorts von Interesse: in zahlreichen Kommunen gibt es Stadtquartiere mit ähnlich komplexen Ausgangsbedingungen. In Saarbrücken selbst hat die Grüne Insel Kirchberg Eindruck gemacht: auch in an anderen Problemgebieten wird ein solches Verfahren gewünscht.