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Openberlin. Das neue Betriebssystem der Stadt

Zahlreiche Tische mit je 2-3 Personen in einem hohen Raum. Veranstaltung "Dialog Extrem" Quelle: openberlin e.V.

Das Land Berlin veräußert seit einigen Jahren Freiflächen und leerstehende Gebäude. Dies wird von zivilgesellschaftlichen Initiativen beklagt, die befürchten, dass der Stadt auf diese Weise wichtige Räume für eine langfristige Entwicklungsplanung verloren gehen. Das Projekt openberlin hinterfragt die Entwicklung kritisch, vernetzt mit einer Internetplattform zivilgesellschaftliche Gruppen und will mit der Politik in einen Diskurs über die Zukunft dieser Flächen treten.

Ziele

Berlin ist bekannt für seine vielfältige und kritische Akteurslandschaft. Schon vor dem Volksentscheid zum Tempelhofer Feld forderten Berliner Bürger eine stärkere Teilhabe an stadträumlichen Transformationsprozessen. Im Gegenzug erwartet die Stadt eine verbindliche Verantwortung aller Beteiligten. Openberlin.org ist die erste berlinweite Plattform, mit der sich zivilgesellschaftliche Initiativen selbst organisieren können. Eine Vernetzung von Projekten, Projektsuchenden und städtischen Freiräumen sowie eine Begleitung des Umsetzungsprozesses fallen dabei in das Aufgabenspektrum der Plattform. Ziel ist es, ein Umdenken in der Stadtentwicklung zu fördern. Durch die betreuten und entwickelten Projekte wird ein möglichst hoher sozialer, kultureller, ökologischer und finanzieller Mehrwert für eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung angestrebt.

Begleitend zur Plattform verwirklicht der Verein openBerlin e.V. öffentliche Veranstaltungen, Seminare und Publikationen, um eine breite Debatte zu Berliner Freiräumen anzustoßen.

Umsetzung

Das Projekt openberlin wurde in drei Bausteinen umgesetzt. Zunächst galt es, die Plattform openberlin.org für das Netzwerk mit administrativen sowie projektunterstützenden Elementen aufzubauen. Basis hierfür war die Recherche von Freiräumen, Projekten und Experten. Ideengeber und Projektinitiativen werden auch abseits der Website durch das openberlin-Team begleitet und unterstützt. So bietet openberlin Informationen zum aktuellen Stand von Flächen und Gebäuden, vermittelt Experten und bringt regelmäßig Onlinebeiträge zu verschiedenen Themen.

Weiter soll neben dem Betrieb der Plattform auch eine Diskussion über gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung angestoßen werden. So wurde mit dem innovativen Format "Dialog extrem" eine Veranstaltung konzipiert, bei der über den Dialog mit Experten Wissen und Positionen ausgetauscht werden. Insgesamt fanden in der Projektlaufzeit drei Dialoge zu den Themen „Miete und andere Missverständnisse“, „Ankommen – Visionen für ein neues Berlin“ und „Angst - Postfaktische Intelligenz“ statt. Als Ergebnisdokumentation wurde eine Audioarchiv (www.dialog-extrem.de) angelegt, in dem die Gespräche auch im Nachhinein online nachgehört werden können.

Initiiert durch die Website openberlin.org entstand im dritten Baustein eine Kooperation mit der Initiative „Haus der Statistik“. Der Verein openberlin.de unterstützte durch seine Expertise die Vernetzung mit interessierten Institutionen und erarbeitete Konzepte für flexibel nutzbare Räume, die sogenannten Public Studios, in denen der aktuelle Stand der Entwicklung des Hauses der Statistik dokumentiert und mit der Öffentlichkeit weiterentwickelt werden soll.

Ergebnis

Das Projekt zeigt durch seine Aktivitäten sowohl im digitalen als auch im analogen Raum beispielgebend auf, wie ein zivilgesellschaftlicher Akteur durch Information, Vernetzung und politische Diskussionen Impulse für urbane Transformationen setzt.

Openberlin.org etablierte sich als Vernetzungs- und Informationstool. Die Funktion der Website, zu dokumentieren, Expertise zu vermitteln, Informationen zu Grundstücken und Konzepten sichtbar zu machen, ist wichtig. Durch die frei und kostenlos verfügbaren Informationen kann die Plattform zu einer stärkeren und qualifizierteren Beteiligung der Zivilgesellschaft in der Stadtentwicklung beitragen. Aktuelle Herausforderungen, wie die Veräußerung vieler Flächenpotentiale in Berlin, führten zu der Erkenntnis, dass die Plattform immer wieder an veränderte Rahmenbedingungen angepasst, überdacht und auf neue Ziele ausgerichtet werden muss.

Neben der digitalen hat auch die analoge Vernetzungsarbeit des Projekts Erfolge gezeigt. Das Haus der Statistik ist als erstes Pilotprojekt ein anschauliches Beispiel einer alternativen Stadtentwicklung, die durch zivilgesellschaftliche Akteure vorangetrieben wird. Hier ist es dem Verein gelungen, durch die Kooperation mit verschiedensten weiteren Akteuren eine Initiative zu schmieden, die einen neuen Weg der Immobilienentwicklung aufgezeigt hat.

Zusatzinformationen

Projektträger

  • open Berlin e.V.

Ansprechpartner

  • open Berlin e.V.
    Emserstraße 5 12051 Berlin
  • Johannes Dumpe Johannes Dumpe

    Telefon: 0174 6353615

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