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Das Leipziger Selbstnutzermodell - eine Machbarkeitsstudie zur Übertragbarkeit auf andere Kommunen

Motto des Leipziger Selbstnutzermodells Das Leipziger Selbstnutzermodell "Bürger investieren in den Stadtumbau!" ( Motto des Leipziger Selbstnutzermodells)

Die Stadt Leipzig hat ein innovatives Modell entwickelt, um private Haushalte bei der Bildung von selbstgenutztem Wohneigentum zu unterstützen - das sogenannte Selbstnutzermodell.

Ziel des Projekts

Die Stadt Leipzig hat ein innovatives Modell entwickelt, um private Haushalte bei der Bildung von selbstgenutztem Wohneigentum zu unterstützen. Dabei geht man unkonventionelle Wege: Das sogenannte Selbstnutzermodell basiert darauf, dass sich potenzielle Bauherren zu einer Baugruppe zusammenschließen und als gemeinsame Eigentümer Gründerzeithäuser sanieren bzw. neue Stadthäuser in innerstädtischen Baulücken errichten. Auf diese Weise wird durch private Initiative die Innenstadt als Wohnstandort gestärkt und ein wertvoller Beitrag zum Stadtumbau geleistet.

In dem Pilotprojekt soll nun geklärt werden, ob und unter welchen Bedingungen das in Leipzig erfolgreich erprobte Selbstnutzermodell auf andere Städte übertragen werden kann.

Aufgabe

Organisation des Leipziger Selbstnutzermodells Organisation des Leipziger Selbstnutzermodells Organisation des Leipziger Selbstnutzermodells Quelle: selbstnutzer kompetenzzentrum für wohneigentum gmbh

Der Erfolg von Baugruppen beruht in erster Linie auf einem hohen Maß an privatem Engagement und der Fähigkeit zur Selbstorganisation ihrer Mitglieder. Der nicht immer einfache Abstimmungsprozess auf dem Weg zur eigenen Wohnung kann jedoch von kommunaler Seite unterstützt werden: Die Erfahrungen in Leipzig zeigen, dass Baugruppen intensiver Moderation und Beratung bedürfen. Schließlich müssen hier Personen, die sich für ein bestimmtes Bauprojekt entschieden haben, ohne sich vorher zu kennen, ihre Interessen untereinander abwägen und auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Außerdem hat sich die Vermittlung zwischen den Baugruppen, der Verwaltung, Architekten und Geldgebern als äußerst hilfreich erwiesen. Die vielfältigen Moderations- und Vernetzungsaufgaben übernimmt in Leipzig das von der Stadt beauftragte KompetenzZentrum Eigentumsbildung, das u.a. den Selbstnutzer-Treff als örtliche Anlaufstelle für Interessenten und zukünftige Bauherren eingerichtet hat.

Das Besondere des Leipziger Modells, nämlich private Selbstnutzerinitiativen mit Beratung, Moderation und Vermittlung durch die Kommune aktiv zu fördern, lässt sich grundsätzlich auch auf andere Städte übertragen. Wie der Transfer genau funktionieren kann und was es dabei zu berücksichtigen gilt, wird in einer Machbarkeitsstudie im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik geklärt.

Umsetzung

Abstimmungsrunde einer Baugruppe Abstimmungsrunde einer Baugruppe Abstimmungsrunde einer Baugruppe Quelle: selbstnutzer kompetenzzentrum für wohneigentum gmbh

In Leipzig hat das KompetenzZentrum Eigentumsbildung in den vergangenen Jahren 400 Familien und Einzelpersonen beim Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum unterstützt. Dabei wurden über 60 Mio € in 33 sanierte Gründerzeitobjekte und 156 neu gebaute Stadthäuser investiert. Für die Stadt Leipzig hat sich das Modell als sehr effizient erwiesen, da das Verhältnis der kommunalen Kosten zu den bewirkten Investitionen 1:65 beträgt.

Die Idee, den gesamten Prozess von der Baugruppenbildung bis zum Einzug in die neue Wohnung beratend zu begleiten, überzeugt auch in anderen Städten: die Städte Altenburg, Dessau-Roßlau und Merseburg haben sich bereits entschlossen, das Leipziger Selbstnutzermodell zu übernehmen und bauen derzeit eigene Organisationsstrukturen für die Vernetzung potenzieller Selbstnutzer auf.

Um das Interesse am Selbstnutzermodell in weiteren Städten herauszufinden und die Rahmenbedingungen für eine Übertragbarkeit zu definieren, wird im Rahmen der Machbarkeitsstudie eine bundesweite Umfrage unter den Kommunen durchgeführt. Gleichzeit dient die Studie als Ausgangspunkt für eine weitergehende Beratung zur Umsetzung des Modells, um die in Leipzig erreichte Prozess- und Projektqualität zu sichern.

Auf einem Workshop am 18./19.6.2009 wurde ein Zwischenstand der Machbarkeitsstudie vorgestellt. Eingeladen waren in erster Linie Vertreter derjenigen Kommunen, die an einer Übernahme des Leipziger Selbstnutzermodells interessiert sind und dessen innovativen Ansatz zur Förderung privater Selbstnutzerinitiativen in ihren Kommunen erproben wollen. Intensiv wurde die Gelegenheit genutzt, über die Übertragbarkeit des Leipziger Selbstnutzermodells zu diskutieren (mehr zum Workshop und den Beiträgen der Referenten auf der Internetseite der Initiative).

Das erste Fazit des Pilotprojekts steht bereits jetzt fest: Das Interesse der Kommunen aus dem ganzen Bundesgebiet an der Förderung von Baugruppen und -gemeinschaften ist sehr groß. Entsprechend hoch ist der Bedarf an gezielten Informationen zu Organisations-, Beratungs- und Kommunikationsstrukturen, wie sie im Leipziger Selbstnutzermodell aufgebaut wurden.

Zusatzinformationen

Projektträger

  • selbstnutzer Kompetenzzentrum für Wohneigentum Gmbh

Ansprechpartner

  • selbstnutzer
    Kompetenzzentrum für Wohneigentum Gmbh

    Jacobstraße 10 04105 Leipzig
  • Christoph Scheffen Christoph Scheffen

    Telefon: 0341 22540944

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