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Kontext
Im Rahmen des NRW-Modellprojektes „Ökologische Stadt der Zukunft“ hat die Stadt Aachen (259.000 Einwohner) ein innenstadtnahes Areal von 2,5 Hektar Größe für solares Bauen zum Wohnen und Arbeiten reserviert. Die umliegende Bestandsbebauung besteht überwiegend aus Einfamilienhäusern, nördlich der Erschließungsstraße sind Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe angesiedelt. Ein großer regionaler Grünzug schließt in unmittelbarer Nähe an.
In der „Solarsiedlung Teichstraße“ wurden 43 Einfamilienhäuser (27 Reihen- und 16 Doppelhäuser) sowie zwei Bürogebäude errichtet. Das Bebauungskonzept schrieb eine umweltverträgliche Gestaltung des Wohnumfeldes, eine flächensparende Erschließung sowie eine nachbarschafts- und kommunikationsfördernde Gestaltung der öffentlichen Räume vor. Die durchschnittliche Grundstücksfläche der Wohnhäuser liegt bei 300 m². Im Bebauungsplan wurden Festsetzungen und Gestaltungsgrundsätze (z.B. Farbkonzept) getroffen, um trotz individueller Konzeptionen ein einheitliches Siedlungsbild zu erreichen.
Die 2- bis 3-geschossigen Wohngebäude wurden von einer Wohnungsbaugesellschaft, drei Baugruppen sowie mehreren Familien errichtet. Alle Häuser verfügen über einen hohen baulichen Wärmeschutz. 19 Bauten wurden im Passivhausstandard (15 kWh/m²a) errichtet, die übrigen weisen einen Heizenergiebedarf von max. 35 kWh/m²a auf („3-Liter-Haus“). Die Warmwasserbereitung erfolgt jeweils zu mindestens 60% über solarthermische Kollektoren. Die Einhaltung der energetischen Anforderungen und Standards wurde im Rahmen der Grundstückskaufverträge festgelegt. Das begleitende Qualitätssicherungskonzept umfasste verschiedene Bausteine: Seminare zum Thema Niedrigenergiehaus/Passivhaus, Überprüfung durch externe Gutachter, Thermografien, Blower-Door-Tests etc. Es sind Massiv- und Fertighäuser sowie Bauten in Holzständer-Bauweise entstanden.
Auch die beiden 4-geschossigen Bürogebäude am Eingang zur Siedlung haben einen geringen Heizenergiebedarf (25 bzw. 48 kWh/m²a) und nutzen erneuerbare Energien sowie Regenwasser. Es wurden dabei anspruchsvolle, architektonische Konzepte umgesetzt, die auf die speziellen Anforderungen der Büronutzung reagieren. Der westliche Baukörper hat ein so genanntes „integrales Energiekonzept“, das zum Heizen und Kühlen verwendbar ist. Über Erdsonden und Wärmepumpen wird dabei Erdwärme genutzt; Betonkerntemperierung, Tageslichtlenkung und eine Lüftungs- und Wärmerückgewinnungsanlage reduzieren darüber hinaus die Betriebskosten.
Festlegung der Qualitätsstandards im Rahmen der Grundstückskaufverträge
Ökologische Standards (Niedrigenergie-, 3-Liter- bzw. Passivhäuser, Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, Gasbrennwerttechnik bzw. Holzpellets-Anlagen, Warmwasser über Solarwärme, Regenwassernutzung)
Geothermie-Nutzung über Erdsonden und Wärmepumpoermannen
Förderung durch Landesprogramm „50 Solarsiedlungen in Nordrhein-Westfalen“
Die Siedlung zeichnet sich durch die Kombination einer Vielzahl fortschrittlicher Solar- und Umweltmaßnahmen aus. Städtebaulich gelungen ist die Nutzungsmischung durch die Ergänzung der Wohnsiedlung mit zwei Bürogebäuden und das Erscheinungsbild durch einheitliche Gestaltungsmerkmale. Das begleitende Qualitätssicherungskonzept hat wesentlich zur erfolgreichen Umsetzung des Siedlungsprojektes beigetragen.