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Nationale Stadtentwicklungspolitik

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Berlin-Prenzlauer Berg „Elefantenspielplatz“

Der Elefantenspielplatz war über viele Jahre vernachlässigt worden. Dem Engagement einer Elterninitiative ist es zu verdanken, dass der Platz wieder hergerichtet wurde. Heute ist der "Elefantenspielplatz“, dessen Gestaltung an eine Zirkusarena erinnert, wieder eine beliebte Adresse bei kleinen Baumeistern, Kletterkünstlern und deren Eltern.

Kontext

Der Park vor der Umgestaltung Quelle: S.T.E.R.N. GmbH, Berlin

Im Sanierungs- und Quartiersmanagementgebiet Helmholtzplatz, mitten im dicht bebauten Stadtteil Prenzlauer Berg gelegen, ist die gründerzeitliche Blockrandbebauung in großen Teilen noch erhalten. Ziel der Sanierung und des Quartiersmanagements ist die Verbesserung des Wohnumfeldes und des öffentlichen Raumes. Darunter fällt u.a. die Schaffung dauerhafter und temporärer Grünflächen, um die extreme Unterversorgung mit Freiflächen zu mindern.

Ein kleiner Platz an der Senefelderstraße / Ecke Stargarder Straße war bereits vor dem Umbau ein Spielplatz. Allerdings wurde er seit dem Abbau des Betonelefanten, der dem Platz seinen Namen gegeben hat, im Jahre 1991 fast ausschließlich als Abkürzung genutzt, vermüllte zunehmend und diente als Drogenumschlagplatz. 2001 gründeten Anwohner und Eltern aus dem benachbarten Haus die „Elterninitiative Elefantenspielplatz“, um diesen Missstand zu beseitigen. Sie erhielten dafür Fördermittel aus dem „Quartiersfonds“, der von der Senatsverwaltung aus dem Programm „Soziale Stadt“ bereit gestellt wird. Über Befürwortung oder Ablehnung der eingereichten Projekte, Förderhöhe und Auflagen diskutiert und entscheidet eine Bewohner-Jury.

Der neu gestaltete Spielplatz wurde im Mai 2003 wieder eingeweiht.

Projektbeschreibung

Elterninitiative bei der Platzgestaltung Quelle: Büro Maigrün, Berlin

Die Umgestaltung des Platzes erfolgte in Eigenleistung der Elterninitiative. Der Platz wurde der Initiative per Überlassungsvertrag für die Zeit der Baumaßnahmen überlassen, so dass die Eltern zu „echten“ privaten Bauherren mit allen Rechten und Pflichten wurden. Nach Abschluss der Baumaßnahmen ging die Grundstückshaftung wieder an den Bezirk über.

Die Elterninitiative arbeitete bei der Planung mit einem Landschaftsarchitekturbüro zusammen. Arbeiten, die von der Initiative nicht in Eigenleistung erbracht werden konnten, wurden an Fachfirmen vergeben. Die Bepflanzung des Platzes erfolgte durch die Anwohner. Die Pflanzen wurden zum Teil von Sponsoren zur Verfügung gestellt. Eine 70 m lange kreisförmige Sitzmauer gibt dem Platz den Charakter einer Zirkusmanege. Neue Spielgeräte, zwei Tischtennisplatten und eine zusätzliche Begrünung ergänzen die Gestaltung.

Durch die nachbarschaftliche Einbindung findet der Platz nun eine hohe Akzeptanz. Ein Kinderladen mit Spielgeräteverleih und Kindertheater hat sich unmittelbar nebenan angesiedelt. Auch die Öffnung der Brandwand des Hauses Senefelder Straße 18 zum Spielplatz hin leistet einen Beitrag zur sozialen Kontrolle. Pflege und Unterhalt der Anlage werden grundsätzlich vom Grünflächenamt geleistet. Zusätzlich beteiligt sich die Elterninitiative hieran in Eigenregie, z.B. durch Müllsammeln. Die Betreiber eines Cafés im Erdgeschoss haben einen Pflegevertrag entworfen, der für die Zukunft vorsieht, dass sie die Pflege des Platzes vollständig übernehmen, wenn sie im Gegenzug im Sommer einige Tische auf einer Randfläche des Geländes platzieren können.

Projektchronologie

JahrEreignis
2001Gründung der Elterninitiative
2001Förderantrag an den Quartiersfonds
2002Mittelvergabe durch die Anwohner-Jury
2002Überlassungsvertrag
2002Beginn der Bauarbeiten in Eigenregie der Initiative
2002Entsiegelung und Abbruch durch das Bezirksamt
2003Eröffnung des neugestalteten Spielplatzes

Ziele

Blick auf eine abgerundete Steinbank Quelle: Büro Maigrün, Berlin

  • Bewohnerorientierte Verbesserung der Spiel- und Aufenthaltsqualität eines Spielplatzes
  • Verringerung des Spielflächendefizits
  • Förderung des Bewohnerengagements
  • Zusammenführung unterschiedlicher Akteure

Maßnahmen

gestalteter Spielplatz mit spielenden Kindern Quelle: Büro Maigrün, Berlin

  • Gründung der Elterninitiative
  • Überlassungsvertrag
  • Planung und Bau des Platzes durch die Elterninitiative
  • „Ordnungsmaßnahmen“ (Entsiegelung und Abbruch) durch das Bezirksamt

Innovationen

Blick auf das von der Elterninitiative gegründete Café Quelle: Büro Maigrün, Berlin

Eine Elterninitiative wurde zum Bauherrn für die Neugestaltung eines öffentlichen Spielplatzes in einem Sanierungsgebiet. Das in kurzer Zeit erfolgreich ausgeführte Projekt zeigt, dass trotz geringer Finanzmittel mit viel Eigeninitiative und gezielter professioneller Unterstützung anspruchsvolle Projekte realisiert werden können.

Quellen

  • Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Auftraggeber), Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Herausgeber); StadtBüro Hunger; Becker, Giseke, Mohren, Richard Landschaftsarchitekten; DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH (Auftragnehmer): Zwischennutzung und neue Freiflächen. Städtische Lebensräume der Zukunft. Berlin, 2004
  • Flyer: Neugestaltung eines Spielplatzes in Berlin-Prenzlauer Berg, angeregt und umgesetzt von der Elterninitiative Elefantenspielplatz 2002/2003

Weiterführendes

Projektstandort auf Google-Maps: https://goo.gl/maps/Pk841FhG2pL2

Den Projektstandort finden Sie auch unter PLZ: 10437 - Ort: Berlin - Straße: Senefelderstraße, Ecke Stargarder Straße.

Letzte Änderung: 26.04.2017