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Nationale Stadtentwicklungspolitik

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Bonn-Dransdorf-West „Mörikestrasse“

Im Zuge der Stadtteilerneuerung wurde eine Großwohnsiedlung saniert. In der ersten Bauphase wurden mehrere Wohnblocks behutsam umgebaut. Der Rückbau eines Hochhauses, der aufgrund zu hoher Erneuerungskosten beschlossen wurde, schuf städtebaulich die Möglichkeit eine Reihenhaus-Neubebauung und einen verbindenden Platz zu integrieren.

Kontext

Wohnhaus nach der Sanierung Quelle: Robert Schmell, BBSR im BBR

Die Großwohnsiedlung Dransdorf-West (1500 Einwohner) entstand Ende der 1960er bis Anfang der 1970er Jahre nordwestlich der Bonner Innenstadt in einem ansonsten vorwiegend mit Reihenhäusern bebauten Stadtteil. Eine gute ÖPNV-Anbindung (< 10 Min. zum Hauptbahnhof Bonn) und der direkt angrenzende Freiraum sind positive Standortfaktoren. Die vorhandene Siedlung bestand aus bis zu achtgeschossigen Wohnblocks. Diese ragen aus der umgebenden Reihenhausbebauung hervor und bilden einen Fremdkörper. Des Weiteren erwies sich der soziale Zusammenhalt in der Großwohnsiedlung zunehmend als gefährdet.

Projektbeschreibung

Blick auf einen Neubau Quelle: Robert Schmell, BBSR im BBR

Die Großwohnsiedlung wurde grundlegend saniert und umgebaut. Nach dem Rückbau eines Hochhauses sind in einem Neubauvorhaben 102 Wohneinheiten (78 geförderte WE und 24 freifinanzierte Eigentumswohnungen in 3-geschossiger Bauweise) errichtet worden. Gleichzeitig wurde in weiteren sanierten Blöcken im Stadtteil Ersatzwohnraum geschaffen, der für die erforderlichen Umzüge genutzt werden konnte. Ein Defizit bestand in der mangelnden Aufenthaltsqualität, insbesondere in den ebenerdigen Luftgeschossen für PKW-Stellplätze. Diese Luftgeschosse der 8-geschossigen Wohnblocks wurden zu Gewerbe- und Gemeinschaftsanlagen umgebaut. Zwischen dem angrenzenden bestehenden Wohngebiet und der Neubebauung wurde durch eine Beschäftigungsinitiative ein Stadtteilplatz angelegt.

Projektchronologie

JahrEreignis
1994/95Planungsbeginn
1995Beauftragung eines integrierten Handlungskonzeptes (WohnBund-Beratung NRW)
1996Ratsbeschluss
1997Aufnahme in das Landesprogramm NRW "Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf" (SmbE)
1999Aufnahme in das Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt"
1999Fertigstellung der ersten Bauphase
2000Eröffnung der Stadtteilbegegnungsstätte, Einrichtung der Vor-Ort-Verwaltung, Umbau der Lenaustraße und Verkehrsberuhigung
2001Rückbau und Umbau in der Hölderlinstraße, Fertigstellung der Grün- und Freiflächen, Neugestaltung Schulhof Kettelerschule

Ziele

Blick auf die neue Platzgestaltung und den Stadtteilladen Quelle: Robert Schmell, BBSR im BBR

  • Weiterentwicklung des Stadtteils und soziale Revitalisierung
  • Sanierung und Ergänzung der Großwohnsiedlung
  • Schaffung preiswerten Wohnraumes
  • Einbeziehung der BewohnerInnen in den Planungsprozess
  • Herstellung einer Einheit zwischen bestehender Siedlung und Neubaugebiet
  • Fassadenneugestaltung
  • Autofreier Innenbereich

Maßnahmen

Blick auf das Wohnumfeld der Neubauten Quelle: Robert Schmell, BBSR im BBR

  • Umsiedlung der Bewohner eines Hochhauses (Belegungsmanagement)
  • Rückbau des Hochhauses (Lenaustr. 64) und zweier Atriumhäuser
  • Neubau von 102 Wohneinheiten als Kombination von ebenerdigen und Maisonette-Wohnungstypen
  • Mischung der Haushaltsformen
  • Integration der "neuen" und "alten" BewohnerInnen
  • Umnutzung ehemaliger Kfz-Stellplätze in Luftgeschossen zu Gemeinschaftsanlagen
  • Stadtteilmanagement, Stadtteiltreff
  • Wohnumfeldgestaltung und ökologischen Maßnahmen (Rigolen, Blockheizkraftwerk, Dachbegrünung)

Förderung durch Sonderprogramm NRW "Neue Wohnungen auf Entwicklungsstandorten" sowie durch Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt"

Innovationen

Vorderansicht eines Wohngebäudes von der Mörickestraße Quelle: Pesch & Partner

In diesem Projekt wurde der integrative Erneuerungsansatz mit ökonomischen, ökologischen und auch sozialen Verbesserungen beispielhaft umgesetzt. Dazu gehören die umfassende Bewohnerbetreuung, die Schaffung preiswerten Wohnraumes, das Belegungsmanagement, der behutsame Hochhausumbau, die Aufwertung des Wohnumfeldes und die Umnutzung der ehemaligen Luftgeschosse.

Quellen

  • Landesinstitut für Bauwesen des Landes NRW (Hg.), Stadtsiedlungen für die Zukunft, Aachen, 2000
  • Min. für Bauen und Wohnen NRW, "Kurs 2010 - Wohnpolitik für das nächste Jahrtausend" Düsseldorf, 2000 (Projektdarstellung, Lageplan)
  • Min. für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport NRW "Nachverdichtung von Wohnquartieren", Düsseldorf, 2001 * Christian Holl "Aus vielen Richtungen, an einem Strang", in: Deutsche Bauzeitung (dB) vom 6.1.2002
  • Die Oberbürgermeisterin der Bundesstadt Bonn "Beiträge zur Stadtentwicklung, ..." Nr. 15, Bonn, Sept. 2001

Weiterführendes

  • http://www.bonn.de/

Projektstandort auf Google-Maps: https://goo.gl/maps/eRQGt51jTrx

Den Projektstandort finden Sie auch unter PLZ: 53121 - Ort: Bonn - Straße: Mörikestraße.

Letzte Änderung: 06.04.2017