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Nationale Stadtentwicklungspolitik

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Bonn-Pützchen „Gemeinsam Wohnen im Karmelkloster“

Ein aufgegebenes Karmeliterkloster in Bonn wurde unter Beteiligung der zukünftigen Bewohner zu einem individuell gestalteten Wohnprojekt mit Klosteratmosphäre umgebaut. Das Projekt umfasst sowohl denkmalgeschützte Altbauten, wie auch Neubebauung.

Kontext

Blick auf das alte Klostergebäude Quelle: Oliver Niermann, BBR

Das zentral im Bonner Stadtteil Pützchen liegende und 300 Jahre alte Karmeliterkloster verlor 1998 seine Funktion als Klostergebäude.

Im September des Jahres kauften zwei Architekten aus Bonn das ca. 11.000 m² große Gelände, um unter der Beteiligung von späteren Bewohnern, ein Generationen verbindendes Wohnprojekt zu realisieren.

Projektbeschreibung

Blick auf die neuen Reihenhäuser Quelle: Oliver Niermann, BBR

Das Projekt kombiniert, begrenzt durch die ursprüngliche Aufteilung des Klosters, neue Bebauung mit den vorhandenen historischen Strukturen. Dabei haben die, in einem Interessenverein organisierten, späteren Bewohner der Anlage Ideen eingebracht und Planung und Realisierung begleitet. So konnten die Bewohner ihren Wohnraum (Grundriss) individuell mitgestalten.

Der Kontakt zwischen Architekten und der Interessengruppe erfolgte auf Initiative der Bauträger, die auch die Vermarktung der Wohnungen übernahmen. Die Bebauung wurde in 2 Abschnitten realisiert, wobei im 1. Bauabschnitt Appartements denkmalgerecht in das alte Hauptgebäude integriert wurden und im 2. Bauabschnitt die Nachverdichtung im ehemaligen Klostergarten im Rahmen eines Vorhaben- und Erschließungsplans erfolgte. 80% der Wohnungen waren bereits vor Baubeginn veräußert, mit Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts war das Objekt zu 100% vermietet bzw. verkauft. Der Außenbereich mit altem Baumbestand wurde zu einer gemeinschaftlich genutzten und zusammenhängenden Gartenanlage umgestaltet, in die sich die Neubebauung einfügt. Die Reihenhäuser verfügen zudem über kleine Privatgärten. Das gesamte Objekt wird von den historischen Klostermauern nach außen hin begrenzt.

Um einem Konflikt um Parkraum in den angrenzenden Wohnquartieren zu begegnen, wurde unter dem Klostergarten eine Parkgarage angelegt. Außerdem wurden gemeinschaftlich nutzbare Mehrzweckräume und, zur Verknüpfung mit dem umgebenden Quartier, ein Stadtteilcafé eingerichtet.

Projektchronologie

JahrEreignis
1998Kauf des Klosters durch die Architekten; parallel zur Planung Gründung eines Interessenvereins
20001. Bauabschnitt bezugsfertig (Umbau des denkmalgeschützten Hauptgebäudes)
20032. Bauabschnitt bezugsfertig (Neubau von Reihenhäusern)

Ziele

Neue Fußwegverbindung zwischen den Neubauten und der alten Klostermauer Quelle: Oliver Niermann, BBR

  • Nachbarschaftliche Gemeinschaft mit gegenseitiger Hilfe und gemeinsamer Freizeitgestaltung
  • Durchmischte Altersstruktur
  • Kompetenzen der Bewohner für das Wohnprojekt nutzen
  • Selbstbestimmung auch im Alter erhalten
  • Dialogfähigkeit und –bereitschaft innerhalb der Gemeinschaft

Maßnahmen

Blick auf das Klostercafé Quelle: Oliver Niermann, BBR

  • Umbau eines alten Klostergebäudes mit 31 Wohneinheiten, einem Café und 2 Büros
  • Ergänzende Neubebauung mit 16 Reihenhäusern und einem Mehrfamilienhaus mit 21 Wohnungen
  • Wohnraumgestaltung in denkmalgeschützter Wohnanlage
  • Bewohnerbeteiligung
  • Ökologische Bauweise
  • Integration barrierefreier Wohnungen
  • Gemeinschaftsflächen (Tiefgarage, Nachbarschaftscafé, Außenanlagen)
  • Gründung eines Bewohnervereins
  • Moderation und Koordination der Gruppe
  • Informationsveranstaltungen mit Events (Kunstausstellungen etc.)

Innovationen

Blick auf ein Mehrfamilienhaus Quelle: Oliver Niermann, BBR

Die anspruchsvolle Anlage wurde speziell für und von den zukünftigen Bewohnern individuell unter der Leitung des Bauträgers geplant. Baulich wurde sowohl auf die Integration der Bebauung in die alten Klosterstrukturen geachtet, wie auch auf eine ökologische und barrierefreie Bauweise (Zentralheizung für Reihenhäuser und Mehrfamilienhaus, Niedrigenergiestandard, Aufzüge). Dabei unterstützen Bebauung und Konzept die Bildung eines gemeinschaftlichen Zusammenwohnens und –lebens (differenziertes Wohnungsangebot hinsichtlich Ausstattung und Größe). Der Bewohnerverein organisiert zentrale Fragen des Zusammenlebens (Nachmietersuche, Freizeitangebote). Die Anlage ist autoverkehrsfrei.

Quellen

Weiterführendes

Projektstandort auf Google-Maps: https://goo.gl/maps/dUsJZYVivkB2

Den Projektstandort finden Sie auch unter PLZ: 53229 - Ort: Bonn - Straße: Karmeliterstraße 1.

Letzte Änderung: 26.04.2017