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Dortmund-Nordstadt „Depot - Zentrum für Handwerk, Kunst, Medien und Nachbarschaft“
Ein privater Trägerverein hat den Umbau und die Umnutzung einer denkmalgeschützten Straßenbahnwerkstätte zu einem Kunst- und Handwerkerzentrum durchgeführt und betreibt dieses Zentrum. Durch die Kooperation mit einer Beschäftigungsinitiative konnten kostengünstig verschiedene ökologische Maßnahmen und quartierbezogene Arbeitsplätze realisiert werden.
Dieses Projekt befindet sich im Archiv. Die Projektdaten werden nicht mehr aktualisiert.
Kontext
Quelle: Robert Schmell, BBSR im BBR
In Dortmund (ca. 600.000 Einwohner) räumten die Stadtwerke1995/96 ihre Hauptwerkstatt für Straßenbahnen. Das 1915 errichtete "Depot"-Gebäude am Rande der Nordstadt steht wegen seiner filigranen Stahlfachwerk-Dachkonstruktion unter Denkmalschutz.
Im April 1995 gründeten Privatleute den "DEPOT e.V.", einen Verbund von bildenden Künstlern, Handwerkern, Theater- und Medienleuten, der die Umnutzung der Werkstatt zu einem Kunst- und Handwerkerzentrum plante und durchführte. Nach Aufnahme als Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park und einer Förderzusage des Städtebauministeriums Nordrhein-Westfalen (MSWKS) begann der schrittweise Umbau.
Die neuen Nutzer entwickelten ihre eigenen Räume. Inzwischen sind über 30 Mitglieder des Vereins in die Läden, Werkstätten und Gaststätten eingezogen. Das "Theater im depot" stellt dabei die größte Einzelnutzung dar. Neben dem Erhalt der denkmalgeschützten Bausubstanz und der Schaffung von Arbeitsplätzen, dient das neue Künstler- und Handwerkerzentrum vor allem als öffentlicher Begegnungsort, und trägt so zur sozialen Stabilisierung der Nachbarschaft bei.
Der Umbau wurde weitgehend ökologisch gestaltet. Im Rahmen des Programms "Route des Regenwassers" werden Niederschläge von 8.600 qm Dachfläche nutzbar gemacht. Es entstand ein "Wasserobjekt" im Hofbereich und nicht benötigtes Wasser wird vor Ort versickert. Eine Photovoltaikanlage mit 8.400 kWh/a Leistung, die vergütet ins Netz einspeist und so einen Beitrag zu den Betriebskosten leistet, wurde durch Sponsoren finanziert.
Mit dem Projekt "Handfest" wurde eine Qualifizierungsinitiative für Frauen im Bauhandwerk gestartet. Ein großer Teil der Baumaßnahmen wurde darüber hinaus von Langzeitarbeitslosen des Dortmunder Beschäftigungs- und Qualifikations-Projektes (DOBEQ) ausgeführt, einem Unternehmen der Arbeiterwohlfahrt.
Das Projekt zeichnet sich durch die Beiträge engagierter Stadtbewohner zum soziokulturellen Leben im Stadtteil aus. Die private Initiative zur Umnutzung eines städtischen Baudenkmales verbindet soziales und kulturelles Engagement mit Berufsqualifizierung und der Schaffung quartierbezogener Arbeitsplätze.
Ministerium für Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur und Sport des Landes NRW (1999): Nachhaltige Stadtentwicklungsprojekte umsetzen. Landesweiter Wettbewerb 1998 in NRW. Düsseldorf
Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW (2002): Nachhaltige Stadtentwicklungsprojekte umsetzen. Landesweiter Wettbewerb 2000 in NRW. Düsseldorf
Depot e.V. (2002): "Deportrait". Zentrum für Handwerk, Kunst, Medien und Nachbarschaft. o. O.
Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen (2001): Initiative ergreifen. Projektaufruf für Bürgerengagement und Selbsthilfe, Beschäftigung und Existenzgründung. Düsseldorf