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Nationale Stadtentwicklungspolitik

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Eichenau „Wohnquartier“

In Eichenau bei München entstand in unmittelbarer Nähe zu einem S-Bahnhof ein neues Wohnquartier. Drei Geschosswohnungsbauten schirmen eine Reihenhaussiedlung effizient von der Bahnlinie ab. In eine Vielzahl von Wohnungs- und Haustypen ist eine sozial gemischte Bewohnerschaft eingezogen.

Kontext

Blick in das Wohnquartier Quelle: Gasteiger Architekten, München

Mit einem bisher unbebauten Gelände nahe der S-Bahnstation wurde die Gemeinde Eichenau (11.525 Einwohner) nordwestlich von München Mitte der 1990er Jahre in das Programm "Wohnmodelle Bayern" aufgenommen. Das Programm des Bayerischen Staatsministeriums des Innern fördert den Bau von qualitativ hochwertigen Wohngebäuden, die durch Kosten sparende Bauweise einen Beitrag zur sozialverantwortlichen Wohnraumversorgung leisten.

Projektbeschreibung

Glasbrücke als Verbindung zweier Gebäude Quelle: Gasteiger Architekten, München

Die Siedlung mit insgesamt 100 Wohneinheiten wurde in den Jahren 2000 bis 2003 errichtet. Zur Bahnlinie hin, im Norden, befinden sich drei U-förmige, dreigeschossige Wohngebäude, deren Grundrisse nach Gesichtspunkten des Lärmschutzes organisiert sind und die den Rest der Siedlung und einen Quartiersgrünzug von den Geräuschen der S-Bahn abschirmen.

Die Geschosswohnungsbauten sind versetzt, in kleinem Abstand voneinander, angeordnet. Durch diese Positionierung konnte ein Treppenhaus eingespart werden. Das Ecktreppenhaus eines Baukörpers erschließt über verglaste Brücken auch Wohnungen der Nachbargebäude. Die Brücken verhindern, dass Bahnlärm zwischen den Gebäuden in die Wohnsiedlung dringen kann. In den Geschosswohnungsbauten befinden sich 60 Mietwohnungen, die mit 2- bis 6-Zimmern ein vielfältiges Wohnungsangebot bieten. Die Grundrisse sind durchweg lärmgeschützt und energieeffizient gestaltet: Nutzräume mit kleinen Fenstern sind zur Bahn (nach Norden), Wohn- und Schlafräume mit großen Fenstern zu den ruhigen Innenhöfen (nach Süden) gewandt.

Die angrenzende Reihenhaussiedlung besteht aus 36 Häusern, die nach Süden orientiert sind. In Verbindung mit geringen Haustiefen entstanden so - trotz hoher Baudichte - gut nutzbare Gärten und helle Innenräume. In der Siedlung werden verschiedene Haustypen angeboten: vom "Starterhaus" mit 3 Zimmern über das "Basishaus" mit 4 Zimmern (beide 2-geschossig) bis zum 3-geschossigen "Stadthaus" mit 5 Zimmern. Die Grundrisse der Häuser konnten dank tragender Außenwände flexibel gestaltet werden. Die Reihenhäuser wurden zudem in Platz sparender Systembauweise aus Betonfertigteilen für Wände und Decken errichtet.

Sämtliche Gebäude im Quartier entsprechen dem Niedrigenergiestandard. Durch eine rationelle Bauweise konnten, trotz des knappen Budgets, qualitativ hochwertige und ökologisch nachhaltige Materialien verwendet werden. Eine gemeinsame Heizzentrale und die Dachentwässerung über ein Rigolensystem sind ökologisch sinnvoll und reduzieren die Betriebskosten. Ein Gemeinschaftshaus steht allen SiedlungsbewohnerInnen zur Verfügung. Da die Parkplätze des Quartiers am nördlichen Rand, zur Bahnlinie hin, konzentriert wurden, ist das Innere des Wohngebiets autofrei.

Projektchronologie

JahrEreignis
1996/98Architektenwettbewerb
bis 2000Bebauungsplanverfahren
2000Baubeginn Reihenhäuser
2001Baubeginn Geschosswohnungsbau
2003Fertigstellung

Ziele

Blick auf Gartenhäuser Quelle: Gasteiger Architekten, München

  • Lärmgeschützter, verdichteter Wohnungsbau an einer Bahnstation
  • ÖPNV-optimierter Standort für Miet- und Eigentumswohnungen
  • Autofreie Siedlung
  • Kosten sparendes und ökologisches Bauen

Maßnahmen

Wohnhof mit Kindern Quelle: Gasteiger Architekten, München

  • Gebäudeanordnung als Lärmpuffer
  • Grundrissorganisation nach Lärmschutz-Aspekten
  • Angebot verschiedener Wohnungs- und Haustypen
  • Parkplätze am Siedlungsrand
  • Niedrigenergiebauweise, Heizzentrale, Rigolenentwässerung

Innovationen

Blick auf Wohnhäuser Quelle: Tina Hörmann

Durchdachte Grundrisse und eine optimierte Gebäudestellung ermöglichen ein ruhiges Wohnen in unmittelbarer Nähe zur Bahn. Dank vielfältiger Haus- und Wohnungstypen sowie Kosten sparender Bauweise profitiert heute eine gemischte Bewohnerschaft von bezahlbarem und hochwertigem Wohnraum in verkehrsgünstiger Lage.

Quellen

  • Gasteiger Architekten (o. J.): Werkbericht. Wohnquartier in Eichenau. München
  • Oberste Baubehörde im Bayr. Staatsministerium des Innern (1999): Eichenau. In: Wohnmodelle Bayern. Kostengünstiger Wohnungsbau S. 183ff. (Wohnmodelle Bayern, Band 3). München

Weiterführendes

Projektstandort auf Google-Maps: https://goo.gl/maps/ujf9NH8tsEr

Den Projektstandort finden Sie auch unter PLZ: 82223 - Ort: Eichenau - Straße: Hans-Wirner-Straße.

Letzte Änderung: 05.07.2017