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Die frühzeitig institutionalisierte Stadtteilarbeit trägt seit Beginn der ersten Baumaßnahmen in Freiburg - Rieselfeld dazu bei, die Stadtteil-Identität zu stärken, die Bewohner in Aktivitäten einzubinden und ein funktionierendes soziales Gefüge zu schaffen.
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Kontext
Am westlichen Stadtrand Freiburgs wird seit 1991 das Stadterweiterungsprojekt Rieselfeld für ca. 11.000 Einwohner realisiert. Als Reaktion auf den zunehmenden Wohnungsbedarf wurde der Stadtteil mit dem Anspruch konzipiert, Mängel bestehender Großwohnsiedlungen zu vermeiden und einen bewussten Beitrag zur Funktionsergänzung im Wohnungsbau zu leisten. Ein wesentlicher Fortschritt wurde schon dadurch erreicht, dass diverse Versorgungseinrichtungen und die Straßenbahn bereits zu Beginn der Besiedlung realisiert waren.
Durch professionelle Gemeinwesenarbeit sollen tragfähige Sozialstrukturen aufgebaut und gemeinsam mit den neuen BewohnerInnen die soziokulturelle Infrastruktur und eine sozialraumorientierte Alltagskultur entwickelt werden. Zu diesem Zwecke wurde die Aufgabe des Quartiersaufbaus einer intermediären Organisation übertragen (Kontaktstelle für praxisorientierte Forschung e.V. an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg). Sie übernahm den Auftrag, den Aufbau einer tragfähigen Alltagskultur anzustoßen, zu unterstützen und zu moderieren. Für die Arbeit im Stadtteil wurde der gemeinnützige Verein K.I.O.S.K. (K= Kontakt, I= Information, O= Organisation, S= Selbsthilfe, K= Kultur) auf dem Rieselfeld e.V. gegründet.
Die vielfältigen Aktivitäten des Vereins K.I.O.S.K. zielen auf eine angebotsorientierte offene Kommunikationsstruktur. Eine zentrale Aufgabe ist es, die Mitwirkung bei Planung und Bau des neuen Stadtteils zu fördern. Der Verein ist Ansprechpartner für die verschiedenen Planungsakteure und versteht sich zugleich als Transporteur von Vorschlägen und Bedürfnissen der Bewohner. Mit der Eröffnung eines K.I.O.S.K.- Ladens konnte frühzeitig sowohl Infrastruktur wie Post oder Bäckerei als auch eine zentrale Anlaufstelle für die neuen Bürger bereits in der Bauphase angeboten werden.
Neben der städtischen Förderung konnten in erheblichen Maße Drittmittel eingeworben werden (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Hilfe zur Arbeit, Forschungsmittel), so dass mehrere Mitarbeiter die Aufgaben kontinuierlich begleiten konnten.
Im Herbst 2003 erfolgte der Umzug des K.I.O.S.K. e.V. in den neu errichteten Stadtteiltreff Glashaus und bildet durch seine Lage den kulturellen Mittelpunkt im Stadtteil.
Mit dem Projekt "Quartiersaufbau Rieselfeld" wurde bereits in der ersten Phase der Besiedelung des neuen Stadtteils die soziale und kulturelle Identität gezielt gefördert. Die Identifikation der Bewohner mit ihrem neuen Lebensumfeld und die Mitwirkung bei der Ausgestaltung des Wohnumfeldes und des Stadtteils trug frühzeitig zum Aufbau eines vielfältigen und lebenswerten Stadtteils bei. Dabei spielt nicht zuletzt die gute Kooperation mit der Stadtverwaltung bei.
Stadt Freiburg (Hrsg.): Wo Freiburg weiter wächst – Dokumentation zum Projektstand. Freiburg 2002
Maier, Konrad (1997): Quartiersaufbau Rieselfeld, in: Humpert, Klaus (Hg.): Stadterweiterung: Freiburg Rieselfeld. Modell für eine wachsende Stadt. Stuttgart
Stadt Freiburg (Hrsg.): Der Stadtteil Rieselfeld in Freiburg. Von der Planung zur Realisierung. Zwischenbilanz Juni 1997. Freiburg 1997