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Günzburg „Modellwohnanlage der Bezirk-Schwaben-Stiftung“
In Günzburg entsteht ein Wohnprojekt, das die Gemeinschaft und Integration von Behinderten, Alten und Alleinerziehenden anstrebt, die notwendige soziale Infrastruktur zur Verfügung stellt und auf gegenseitige Unterstützung innerhalb der Bewohnerschaft baut.
Kontext
Quelle: Dittmann + Dittmann, München
Am östlichen Stadtrand von Günzburg (19.700 Einwohner) entstand zwischen 1996 und 1999 in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bezirks- und Kreiskrankenhaus eine integrative Modellwohnanlage. Träger und Bauherr des Projektes ist der Bezirk Schwaben, der dafür eigens die Bezirk-Schwaben-Stiftung gründete. Die Siedlung soll - wenn sie vollständig errichtet ist - über 150 Wohnungen sowie zahlreiche Gemeinschafts- und Dienstleistungseinrichtungen verfügen.
Das Zusammenleben der heterogenen Bewohnerschaft (Ältere, Behinderte, Alleinerziehende, Frauen in besonderen Notlagen, Kinderreiche) baut auf dem Prinzip "Leistung gegen Leistung" auf. Dabei sollen sich die Bewohner zu "Solidarität, Selbsthilfe und gegenseitige Unterstützung" verpflichten, den Grundprinzipien der Bezirk-Schwaben-Stiftung. Ergänzt wird dies durch das Angebot von professioneller Betreuung und Pflege für Bedürftige und ein - aus pädagogischer und architektonischer Sicht bemerkenswertes - Kinderhaus. In einer Beschreibung der Obersten Baubehörde wird das Projekt als "Fuggerei von heute" bezeichnet.
Die Wohnanlage wird in einer städtebaulichen Struktur errichtet, bei der ein dreieckiger, verbindender Platz durch viergeschossige Zeilenbauten und ein langgestrecktes "Arkadenhaus" sowie ein abgewinkeltes Gebäude gebildet wird. In den Erdgeschossen zum Platz hin sind öffentliche Einrichtungen und Ladenlokale untergebracht.
Von den geplanten sechs Wohnzeilen wurden bisher vier Gebäude mit 86 Wohnungen (davon 6 für Rollstuhlfahrer) realisiert. Die anderen sollen später nach Bedarf gebaut werden. Derzeit sind neben den 86 Wohnungen, 1 Kinderhaus sowie Gemeinschafts- und Büroräumen realisiert worden.
In den verschiedenen Baukörpern befinden sich unterschiedlich große Wohnungen, von der 1-Zimmer-Wohnung für Alleinstehende bis hin zu 6-Zimmer-Wohnungen für Wohngemeinschaften oder größere Familien. In den Obergeschossen sind die Wohneinheiten und einzelne Baukörper verbunden über breite Laubengänge, die durch Rankgitter, Einschnitte, Erker und Freisitze zum Platz hin gegliedert sind. Mehrere Gemeinschaftsdachterrassen und -waschküchen stehen den Bewohnern zur Verfügung.
Dieses integrative Konzept vereint das Angebot von Nachbarschaftshilfe, Pflege- und Betreuungseinrichtungen und ein differenziertes Wohnungsangebot in einem kleinen eigenständigen Stadtbereich.
Oberste Baubehörde im Bayr. Staatsministerium des Innern (1999): Wohnmodelle Bayern. Kostengünstiger Wohnungsbau. (Wohnmodelle Bayern, Band 3). München