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Auf einer 20.000 m² großen Gewerbebrache wurden durch Sanierung und Umnutzung neuer Wohnraum und kleinere Gewerbeeinheiten geschaffen. Es entstand ein neues Quartier für ca. 200 BewohnerInnen und 200 Arbeitsplätze.
Dieses Projekt befindet sich im Archiv. Die Projektdaten werden nicht mehr aktualisiert.
Kontext
Quelle: Karl Johaentges, Hannover
Das Projekt "Ahrberg" liegt im alten Arbeiterstadtteil Linden in Hannover. Der ehemaligen Wurstfabrik aus mehreren denkmalwerten Gebäuden auf einem 20.000 m² großen Grundstück drohte 1992 der Abriss. Nach mehrjährigen Verhandlungen erfolgte 1997 der Verkauf.
Acht private Investorengruppen, u.a. die Arbeiterwohlfahrt (AWO), erwarben den Komplex und initiierten in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro agsta Architekten und Ingenieure die Sanierung der Altbauten. Die Gebäude wurden entkernt und in kleinere Einheiten aufgelöst, so dass neuer Wohnraum und mehrere Gewerbeeinheiten geschaffen werden konnten. Es entstand ein Quartier für etwa 400 "Neubürger" - Bewohner und Arbeitskräfte.
Ein Ziel der Investoren war es, die künftigen Bewohner in die Planung und Gestaltung der 70 Wohnungen einzubeziehen und durch Eigenleistungen die Bau- und Umbaukosten zu minimieren. Schon in der Umbauphase wurden individuelle Lösungen für den Zuschnitt und den Ausbau der Wohnungen entwickelt. Die Projektträger formulierten von Anfang an das Ziel, dass das Projekt positiv auf den gesamten Stadtteil wirken und ein breites Spektrum an Bewohnern beherbergen sollte. Durch die Vergabe von Erbbaurechten für einzelne Wohnungen konnten auch Haushalte mit wenig Eigenkapital Wohnungen erwerben.
Die Verbindung von Wohnen und Arbeiten zeichnet das Projekt besonders aus. Es entstanden großflächige Eigentumswohnungen, Mietwohnungen in verschiedenen Größen, 30 Büros, Läden, Ateliers, soziale und kulturelle Einrichtungen. Die Arbeiterwohlfahrt ist mit ihrem "Haus der Sozialen Dienste" einer der Hauptnutzer.
In einem Zeitungsartikel wurde resümiert: Es "ist ein lebendiges Quartier entstanden, das sich mit seinen sozialen und kulturellen Angeboten dem Stadtteil Linden öffnet."
Das Projekt stellt die gelungene Wiedernutzung eines vormals gewerblichen Standortes für Eigentums- und Mietwohnungen und Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich dar. Der Erhalt und die Nutzung der vorhandenen Bausubstanz passierte weitgehend ohne Inanspruchnahme öffentlicher Förderung. Durch die Einbindung in den Stadtteil wird ein Beitrag zur Stabilisierung des städtischen Umfeldes geleistet.
Johaentges, Karl; Preuße, Uta (2002): Ahrberg. Neues Leben in der Wurstfabrik. Hannover (Lageplan, Foto 1)
Müller, Heidi; Schmitt, Gisela; Selle, Klaus (2002): Stadtentwicklung rückwärts: Alte Probleme und neue Herausforderungen. In: Stadt und Raum, Heft 3/2002; 23. Jhg., Juni 2002 (Projektbeschreibung)
Niedersächsisches Innenministerium, Pressereferat (Hg.) (2002): Neue Nutzungen für alte Strukturen: Revitalisierung von Brachflächen. Hannover (Projektbeschreibung)