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Nationale Stadtentwicklungspolitik

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Itzehoe „Klosterforst“

Auf der Fläche einer ehemaligen Kaserne entsteht aus der Hand einer Investorengruppe ein neuer Stadtteil mit ca. 530 Wohneinheiten für ca. 1.500 Menschen sowie Gewerbebauten und Dienstleistungseinrichtungen mit über 1.000 Arbeitsplätzen. Die Ansiedlung eines Call-Centers schafft Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region und fördert die Nutzungsmischung im Quartier.

Kontext

Blick auf ein Büro- und Geschäfthaus Quelle: Plate-Gruppe

Die Hanseaten-Kaserne im Nordwesten von Itzehoe wurde in den Jahren 1935/36 erbaut. Bis 1994 waren hier Soldaten der Bundeswehr stationiert. Durch den Abzug der Streitkräfte verschärfte sich die, durch den Strukturwandel wirtschaftlich angespannte, Situation der Gemeinde. Mitte 1995 wurde das Gelände von einem privaten Unternehmen übernommen. Seither entwickelt die „Plate & Partner Gruppe“ den neuen Stadtteil Klosterforst in einzelnen Abschnitten. Ein Grundlagenvertrag mit der Stadt Itzehoe regelt dabei Fragen des Planungs- und Bauablaufs und die Zusammenarbeit. Ein Lenkungsausschuss unter Mitwirkung aller Beteiligten regelt die bauliche Umsetzung.

Projektbeschreibung

Luftbild des Stadtteils Quelle: Plate-Gruppe

Das etwa 20 Hektar große Areal wurde weitgehend entsiegelt, einzelne Gebäude wurden abgerissen, andere grundlegend umgebaut und umgenutzt. Die viergeschossigen Neubauten wurden gemäß den im Grundlagenvertrag festgeschriebenen Nachhaltigkeitszielen errichtet. Sie entstanden in verdichteter, ökologischer Bauweise (u.a. Niedrigenergie, Regenwassernutzung), mit umweltverträglichen Baustoffen (u.a. Recycling-Beton, gewonnen aus dem Abbruchgut auf dem Gelände) und energiesparender Haustechnik (Solaranlagen, Heizkraftwerk). Die Bauausführung wurde Handwerkern aus der Region übertragen. Alle Bauten des Stadtteils sind mit modernster Telekommunikationstechnologie ausgestattet und (per Glasfaserkabel) untereinander vernetzt.

Ein wesentliches Ziel der Entwicklung war eine Nutzungsmischung sowohl auf Quartiers- als auch auf Gebäudeebene. Es sollen neben 580 Wohneinheiten auch 11.000 qm Büro- und Gewerbefläche entstehen. Der größte Arbeitgeber ist das im KlosterForst ansässige CallCenter "conTakt", das von den Initiatoren der Konversionsmaßnahme gegründet wurde und im Bereich Tele- und Internetmarketing tätig ist. Etwa 70 der über 400 MitarbeiterInnen wohnen im Stadtteil. Auch die Betriebskrankenkasse Novitas hat sich inzwischen zu einem wichtigen Arbeitgeber in diesem Stadtteil etabliert. Weitere Arbeitsplätze entstanden zudem in Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben sowie im Freizeitbereich und in der Gastronomie.

Der zweite Aspekt ist die Heterogenität der Wohnbevölkerung. Um ein breites Spektrum an BewohnerInnen anzusprechen, wurde eine Mischung aus öffentlich und privat finanzierten Eigentums- und Mietwohnungen unterschiedlichster Größe realisiert. Die Bebauung setzt sich aus Geschosswohnungsbau, Apartmenthäusern, Stadtvillen und Reihenhäusern zusammen. Dazu kamen zahlreiche Gemeinschaftseinrichtungen und spezielle kinder-, senioren- und behindertengerechte Service-Angebote, wie z.B. Betreutes Wohnen, Kindertagesstätte, Hausmeister, Gartenpflege, ein Gesundheitszentrum mit Ärzten unterschiedlichster Fachrichtungen sowie andere medizinische Dienste. Ein eigener Stadtteilpastor, VitaVis, ein Verein für die Bedürfnisse von Senioren mit Angeboten bis hin zu betreuten Reisen ins Ausland.

Projektchronologie

JahrEreignis
1991Ende der militärischen Nutzung
1995Abschluss von Kauf- und Grundlagenvertrag zwischen Stadt und Investor
Herbst 1995Abriss einzelner Gebäude und Baubeginn (1. Bauabschnitt)
1996Kooperationsvertrag mit der evangelischen Kirche (Projektpfarramt)
1998Offizielle Übergabe des 1. Bauabschnitts an die Stadt und Beginn des 2. Bauabschnitts (Stadthäuser, Wohn- bzw. Büro-Reihenhäuser
1999Umbau und Umnutzung von 2 Unterkunftsgebäuden zu Bildungseinrichtung in Internatsform (Büros, Seminar- und Wohnräume)
2005Grundsteinlegung zu einem Alters- und Pflegheim (Fertigstellung: Sept. 2006)
2006Unter dem Namen QUADRATA wird durch die Kombination bewährter Bauverfahren und neuester Technik kostengünstiger, qualitativ hochwertiger Wohnraum zur Wohneigentumsbildung für junge Familien geschaffen
2006Abschluss der Konversionsmaßnahme mit Fertigstellung der QUADRATA-Häuser

Ziele

  • Umnutzung einer innerstädtischen Brachfläche
  • Realisierung von Nutzungsmischung auf Quartiers- und Gebäudeebene
  • Gründung eines Call-Centers zur Schaffung von Arbeitsplätzen
  • Angebot eines umfangreichen Servicewohnens

Maßnahmen

Blick auf ein Reihenhaus Quelle: Plate-Gruppe

  • Bau von 12 Mehrfamilienhäusern mit 200 Wohneinheiten
  • Errichtung eines Hotels, mit Tagungsräumen, Restaurant, Bar
  • Bau des "ParkCenters" mit Wohnungen, Läden, Arztpraxen, Büroflächen für Dienstleister
  • Umnutzung von Unterkunftsgebäuden für Kindertagesstätte, Fitnesscenter, Restaurant, Bildungseinrichtung u.a.
  • Bau von Stadthäusern und Reihenhäusern mit Telearbeitsplätzen (Tele-Villen) sowie Energiesparwohnhäusern mit Solaranlage
  • Errichtung und Betrieb von betreuten Seniorenwohnungen
  • Förderung der Stadtteilbildungs- und Sozialarbeit und anteilige Finanzierung eines Stadtteilpfarrers

Innovationen

Blick auf ein Energiespar-Wohnhaus mit Solaranlage Quelle: Plate-Gruppe

Dieses ganzheitliche, komplexe Städtebauprojekt verfolgt gleichermaßen eine funktionale, soziale und bauliche Mischung. So entsteht, durch privates unternehmerisches Engagement, ein neuer Stadtteil, dessen Entwickler nicht nur für Wohnraum, sondern auch für Arbeitsplätze, Versorgungs- und Freizeitangebote und die sozialen Belange der Bewohnerschaft sorgen.

Quellen

  • Plate und Partner Gruppe (o. J.): Konversion und Telekommunikation. Chancen für die Zukunft. o. O.
  • Plate und Partner Gruppe (o. J.): KlosterForst. Modernes Wohnen und Arbeiten. Itzehoe
  • Plate und Partner Gruppe (2001): Presseecho. 1996-2001. o. O.

Weiterführendes

Projektstandort auf Google-Maps: https://goo.gl/maps/f1CJkCLnssG2

Den Projektstandort finden Sie auch unter PLZ: 25524 - Ort: Itzehoe - Straße: Haydnstraße, Langer Peter, Beethovenstraße, Paslekerstraße.

Letzte Änderung: 10.07.2017