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In einem generationsübergreifenden Bauvorhaben sind 36 Wohneinheiten für MieterInnen und EigentümerInnen entstanden. Die Bewohnerschaft finanziert diverse Gemeinschaftseinrichtungen und betreibt ein Nachbarschaftscafé.
Dieses Projekt befindet sich im Archiv. Die Projektdaten werden nicht mehr aktualisiert.
Kontext
Quelle: Robert Schmell, BBSR im BBR
Der Stadtteil Weidenpesch, im Norden von Köln (965.000 Einwohner), ist ein dicht besiedeltes Viertel mit guter Infrastruktur, Grünversorgung und ÖPNV-Anbindung an die Innenstadt. Der Verein "Neues Wohnen im Alter e.V." initiierte hier in einer ruhigen Nebenstraße ein großes Mehrgenerationenhaus.
Auf der Suche nach Alternativen zu herkömmlichen Wohnformen für ältere Menschen errichteten Mitglieder des Vereins ab 1995 ein Bau- und Mietprojekt. Dieses ermöglicht SeniorInnen das selbstständige Wohnen bis zum Lebensende in der eigenen Wohnung, unterstützt von einer sozial gemischten Hausgemeinschaft. Dabei steht die Wahrung des vertrauten Umfelds auch bei eingeschränkter Mobilität im Mittelpunkt sowie im Pflegefall die Wohnmöglichkeit für Pflegekräfte oder Angehörige. Darüber hinaus gibt es Räume für Veranstaltungen der HausbewohnerInnen und der Nachbarschaft.
Ein Architekt, ein Wohnungsunternehmen und der 1996 gegründete Verein "Haus Mobile e.V." erarbeiteten in regelmäßigen Treffen das bauliche Konzept und die Finanzierung. Der gesamte Planungs- und Bauprozess wurde vom Verein "Neues Wohnen im Alter e.V." - der inzwischen auch andere Bauherren- und BewohnerInnen-Initiativen berät - begleitet und dokumentiert.
Im Jahr 1997 wurde der Komplex in ökologischer Bauweise fertig gestellt. Außergewöhnlich ist die sehr breite Palette des Wohnraumangebots: von Ein- bis Zwei-Zimmer-Apartments für Alleinlebende über Drei-Zimmer-Wohnungen für Alleinerziehende bis hin zu dreigeschossigen Maisonette-Wohnungen mit fünf Zimmern, die sich für Familien eignen. Der vier- bis fünfgeschossige Baukörper besteht aus zwei Teilen und einem verbindenden Rundbau, in dem sich u.a. ein Café und ein Gemeinschaftsraum befinden. Alle Wohnungen in den Obergeschossen sowie die gemeinschaftliche Dachterrasse sind über Aufzüge barrierefrei erreichbar. Das ebenerdige Café dient als Begegnungsstätte mit der Nachbarschaft und steht für öffentliche Veranstaltungen zur Verfügung.
Derzeit lebt eine selbstverwaltete Hausgemeinschaft von 60 Personen jeden Alters in den 36 Wohnungen. Die Wohneinheiten wurden unterschiedlich finanziert: jeweils ein Drittel der Einheiten als Eigentumswohnungen, als Mietwohnungen im 1. und 2. Förderweg aus öffentlichen Mitteln oder als freifinanzierte Mietwohnungen. Die Gemeinschaftseinrichtungen wurden öffentlich bezuschusst, werden aber seit der Fertigstellung von der Hausgemeinschaft getragen.
Dieses Projekt einer generationsübergreifenden Hausgemeinschaft überzeugt durch den Wohnungsmix und die Art der Finanzierung, die dazu führten, dass sich eine Bewohnerschaft aus unterschiedlichen Lebenszusammenhängen und Einkommensschichten zusammengefunden hat.
Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW): Neue Wohnprojekte für ältere Menschen, Gemeinschaftliches Wohnen in Nordrhein-Westfalen (Sep. 2006)