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Nationale Stadtentwicklungspolitik

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Leinefelde-Südstadt „Grüne Achse“

In der Großwohnsiedlung Leinefelde-Süd werden Wohnungsleerstände und Stadtumbau für grundlegende Verbesserungen des Freiraumsystems genutzt. Als zentrales Ziel des gesamtstädtischen Entwicklungskonzeptes entsteht ein durchlaufendes Grünband zwischen Stadtkern und Landschaft.

Dieses Projekt befindet sich im Archiv. Die Projektdaten werden nicht mehr aktualisiert.

Kontext

Lunapark Quelle: Stadt Leinefelde-Worbis

Die am nord-westlichen Rand von Thüringen gelegene Stadt Leinefelde (ca. 15.000 Einwohner) hatte sich zu Zeiten der DDR von einem Dorf zu einer Industriestadt entwickelt. Im Jahr 1961 wurde eine der größten Baumwollspinnereien Europas angesiedelt. In diesem Zusammenhang entstand die Südstadt als Großwohnsiedlung in industrieller Bauweise.

Die städtebauliche Rahmenplanung von 1994 ging bereits davon aus, dass langfristig nur noch 50% des Bestandes mit ehemals über 5.000 Wohnungen in der Südstadt zu vermieten sein werden. Daraufhin wurde seinerzeit die Grundsatzentscheidung getroffen, die Quartiere und Infrastruktureinrichtungen im Siedlungskern hochwertig umzubauen, in den Wohnungsbestand am Gebietsrand als potenziellem Rückbaubereich nicht weiter zu investieren und gegebene Leerraumpotenziale für eine qualitätsvolle Freiraumentwicklung zu nutzen.

Projektbeschreibung

Lessinghof Quelle: GRAS, Dresden

Das gesamtstädtische Entwicklungskonzept beinhaltet für die Südstadt eine urbane Achse als räumliche und funktionale Verbindung zwischen Südstadt und Altstadt. In diesem Zusammenhang hatten Modernisierung und Umbau der angrenzenden Wohnquartiere und Infrastruktureinrichtungen zunächst Priorität.

Als Pendant zur urbanen Achse dient die “Grüne Achse”, ein durchgängiger Grünzug mit Fuß- und Radwegen und eine attraktive Verbindung von der Innenstadt über die Wohnquartiere der Südstadt zum angrenzenden Landschaftsraum.

Das planerische Instrument für die Investitionssteuerung und Kooperation ist ein periodisch aktualisierter Rahmenplan. Für die Gestaltungskonzeption des zentralen Grünzugs ist ein internationaler landschaftsarchitektonischer Ideen- und Realisierungswettbewerb „Grüne Achse Südstadt Leinefelde“ durchgeführt worden. Die Freiräume sind konsequent in öffentliche, halböffentliche und private Bereiche differenziert. Alle Einzelmaßnahmen zeichnen sich durch eine hochwertige Gestaltung des öffentlichen Raumes aus.

Die Finanzierung erfolgte durch die Bündelung von Städtebaufördermitteln aus den Programmbereichen Stadtumbau Ost, Soziale Stadt, Städtebauliche Weiterentwicklung großer Neubaugebiete sowie dem Thüringer Landesprogramm zur Wohnumfeldverbesserung in Wohngebieten.

Projektchronologie

JahrEreignis
1994„Pilotprojekt Bonifatiusplatz“
1996Städtebaulicher Rahmenplan
2000Quartiersumbau „Lessinghof“ mit Mietergärten („Grüne Zimmer“)
2001Platzgestaltung an der Obereichsfeldhalle
2001Anlage des Japanischen Gartens auf Abrissflächen
2001Freiflächengestaltung am Jugendzentrum
2003Internationaler Wettbewerb “Grüne Achse”
2004Realisierung der Maßnahmen aus dem o.g. Wettbewerb

Ziele

Lessinghof Quelle: GRAS, Dresden

  • Entwicklung eines zusammenhängenden Grünzugs als Bindeglied zwischen Landschaft und Innenstadt sowie zwischen Wohnen, Naherholung und Freizeit
  • Einbettung der baulichen Maßnahmen in ein Konzept der funktionalen und gestalterischen Aufwertung der Freiräume
  • Realisierung einer neuen Qualitätsdimension im Stadtumbau durch das Zusammenspiel von hochwertiger Stadt- und Landschaftsgestalt
  • Förderung der Standortakzeptanz und damit einer nachhaltigen Stadtentwicklung

Maßnahmen

Bonifatiusplatz Quelle: GRAS Dresden

  • Gesamtstädtisches, integriertes Entwicklungskonzept
  • Rahmenplan
  • Landschaftsarchitektonischer Ideen- und Realisierungswettbewerb
  • Fuß- und Radwegeverbindung
  • Platzgestaltung
  • GrünraumentwicklungAnlage und Gestaltung einer städtischen Achse

Innovationen

Japanischer Garten Quelle: Stadt Leinefelde-Worbis

Ein gebietsübergreifendes Freiraumkonzept ist die zentrale Grundlage des Stadtumbaus. Durch eine frühzeitig mit allen Akteuren vereinbarte Grundstruktur und Mengenkulisse für die künftige Stadtteilentwicklung entstanden Planungs- und Investitionssicherheit und infolge dessen Handlungsbereitschaft. Die ideenreiche und vielfältige Gestaltung der Freiräume in Verbindung mit hochwertiger Architektur ist zum bundesweit beachteten Imageträger der Südstadt geworden.

Quellen

  • Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Auftraggeber), Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Herausgeber), StadtBüro Hunger; Becker, Giseke, Mohren, Richard Landschaftsarchitekten; DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH (Auftragnehmer): Zwischennutzung und neue Freiflächen. Städtische Lebensräume der Zukunft. Berlin, 2004

Weiterführendes

Projektstandort auf Google-Maps: https://goo.gl/maps/9voNYYjCEw42

Den Projektstandort finden Sie auch unter PLZ: 37327 - Ort: Leinefelde - Straße: Goethestraße.

Letzte Änderung: 18.09.2017