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Nationale Stadtentwicklungspolitik

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Leipzig-Grünau „Park 5.1“

Im Rahmen des Stadtumbaus wurde in Leipzig-Grünau ein 16-geschossiges Gebäude abgerissen. Im Zuge der folgenden städtebaulichen Aufwertung sind auf der Fläche zwei Inline-Hockeyfelder entstanden. Dieses Projekt zur Revitalisierung brachgefallener Grundstücke basiert auf einem städtebaulichen und freiraumplanerischen Rahmenplan.

Dieses Projekt befindet sich im Archiv. Die Projektdaten werden nicht mehr aktualisiert.

Kontext

Asphaltierter Hockeyplatz Quelle: Tino Borchardt

Die Großwohnsiedlung Grünau ist ein Schwerpunkt des Leipziger Stadtumbaus. Hier soll sukzessive eine Reduzierung von 20 % der vorhandenen Wohnungen erfolgen. Bestandteil des städtebaulichen und freiraumplanerischen Rahmenplans für das Wohngebiet 5.1 ist der „Park 5.1“, mit dem eine neue Identität des Ortes geschaffen werden sollte.

Die Stadt Leipzig (Einwohner 495.000), vertreten durch das Dezernat Stadtentwicklung und Bau, Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung, hat das Gesamtvorhaben vom Gebäudeabriss bis zur baulichen Fertigstellung der Sport- und Spielfläche koordiniert.

Das Projekt auf der Fläche des abgerissenen Bauarbeiterhotels war der Auftakt zur Umsetzung der städtebaulichen Rahmenplanung an einer exponierten Stelle.

Projektbeschreibung

Asphaltierter Sportplatz Quelle: Tino Borchardt

Der Inline-Hockey-Verein ”von der Rolle” und der „EHC Leipziger Eislöwen“ gaben mit ihrer Suche nach geeigneten Flächen für den Rollsport den Anstoß. Das Projekt basiert auf dem Prinzip einer öffentlich-privaten Partnerschaft. Mit Unterstützung des Amtes für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung wurde eine Gestattungsvereinbarung zwischen der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft und dem Verein abgeschlossen. Da für das entsprechende Gelände seinerzeit bis auf weiteres kein Investitionsdruck erwartet wird, einigte man sich auf eine ungewöhnlich lange Laufzeit von über 20 Jahren. Als Gegenleistung für die kostenlose Nutzung der Hockeyfelder als Trainingsfläche verpflichtete sich der Verein, die Pflege der Grünflächen zu übernehmen.

Gebaut wurden ein Übungs- und ein Wettkampffeld, so dass auch während der Trainingszeiten immer eines der Felder der Öffentlichkeit zugänglich ist. Durch eine Befragung zur Oberflächenstruktur und Farbgestaltung des neuen Inline-Hockeyfeldes wurden die Anwohner einbezogen. Eine Besonderheit gibt es in der Gestaltung der Banden. Die Außenbande solle jungen Musikern aus Grünau als Werbefläche dienen. In einem Wettbewerb konnten Bands aus der Gegend Texte einreichen. Eine Jury u.a. aus Vertretern der einschlägigen Musikszene, der Stadt und dem Verein der Leipziger Eislöwen wählte die Arbeiten aus, die anschließend von einem Grafiker gestaltet und im Siebdruckverfahren auf die Bande aufgebracht werden sollte.

Gebäudeabriss und Bau der Sportanlage wurden im Rahmen der Städtebauförderung finanziert. Pflege und Unterhalt des Geländes erfolgen durch die Nutzer.

Projektchronologie

JahrEreignis
1998Gutachterverfahren, Studie „Grünau light“
1999Rahmenplanung
2001Entwurf Park 5.1, Planungsbeginn für die Sport- und Spielfläche
2003Baubeginn
2004Fertigstellung und Eröffnung

Ziele

Asphaltierter Hockeyplatz Quelle: Tino Borchardt

  • Positiver Umgang mit Schrumpfungsprozessen
  • Integration entstehender Brachflächen in ein Parkkonzept
  • Neue, veränderbare Freiraumstrukturen, die bauliche Elemente und Wohnstrukturen beinhalten können

Maßnahmen

Hinweisschild zum Park 5.1 Quelle: Tino Borchardt

  • Rahmenplan für den Wohnkomplex 5.
  • Gestattungsvereinbarung zwischen Leipziger Eislöwen und Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft
  • Pflegevertrag zwischen Leipziger Eislöwen und dem Sport- und Bäderamt
  • Abstimmung des Pflegeplans mit dem Grünflächenamt
  • Bürgerbefragung zur Oberflächenstruktur und Farbgestaltung
  • Wettbewerb für die Bandengestaltung.

Innovationen

Hockeyspiel Quelle: Stadt Leipzig

Auf einer Wohnbaubrache entstand eine interessante öffentliche Nutzung. Der Auftakt des Stadtumbaus in Grünau war damit positiv besetzt. Das erfolgreiche Zusammenspiel zwischen Eigentümer, Stadt, Planern und privatem Verein als Initiator und Nutzer der Fläche ist nach wie vor als wegweisend anzusehen.

Quellen

  • Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Auftraggeber), Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Herausgeber), StadtBüro Hunger; Becker, Giseke, Mohren, Richard Landschaftsarchitekten; DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH (Auftragnehmer): Zwischennutzung und neue Freiflächen. Städtische Lebensräume der Zukunft. Berlin, 2004

Weiterführendes

Projektstandort auf Google-Maps: https://goo.gl/maps/iisA99jdSCq

Den Projektstandort finden Sie auch unter PLZ: 04205 - Ort: Leipzig - Straße: Garskestraße 1.

Letzte Änderung: 18.10.2017