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Nach der Aufgabe der militärischen Nutzung wurde das Gelände in das umliegende Quartier integriert, die denkmalgeschützten Mannschaftshäuser saniert und im Kernbereich nachverdichtet. Dabei lag ein besonderer Fokus auf einer beruflichen Qualifizierungsmaßnahme für benachteiligte Jugendliche und einer engagierten Nachbarschaftsbildung.
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Kontext
Quelle: Oliver Niermann, BBR
Die etwa 7 Hektar große ehemalige Lincoln-Kaserne liegt in verkehrsgünstiger Lage am nördlichen Rand von Münster, ca. 2,5 km entfernt von der Altstadt. Rückwärtig grenzt das Gelände mit denkmalgeschützter Bebauung an den Grünzug „Vorbergshügel/Gasselstiege“, einer regionaltypischen Parklandschaft. Nach der Aufgabe der militärischen Nutzung ist das Kasernengelände in die Stadtstruktur integriert worden, um im Rahmen des städtischen „Handlungsprogramms Wohnen“ einen Beitrag zum Abbau des Wohnraumdefizits zuleisten.
Dazu haben die Wohn+Stadtbau mit der Stadt Münster einen kooperativen städtebaulichen Wettbewerb durchgeführt.
Das realisierte Konzept gliedert sich in drei Baufelder:
1.Umbau der denkmalgeschützten Kasernengebäude an der Dreizehnerstraße zu zeitgemäßen Wohnungen nach Planung der Wohn+Stadtbau.
2.Fünf denkmalgeschützte Gebäude an der Grevener Straße werden an private Investoren veräußert und für Gewerbe, Dienstleistungen und Wohnen genutzt.
3.Die nördlichen und westlichen Flächen mit nicht erhaltenswerter Zweckbebauung werden rückgebaut und mit zwei- bis dreistöckigen Mehrfamilienhäusern und Reihenneubauten versehen.
Der Bebauungsplan wurde aus dem städtebaulichen Konzept entwickelt. Zusätzlich erhält er eine Gestaltungsfibel mit Qualitätsmerkmalen der zukünftigen Bebauung und Freiflächen. Auf dem Gelände entstanden etwa 400 Wohnungen, darunter mehrere altengerechte und barrierefreie Wohnungen. In den Kasernengebäuden wurden 84 Wohnungen öffentlich gefördert, in den Neubauten 102. Das Gelände ist durch eine Tiefgarage und außerhalb liegende Parkmöglichkeiten weitestgehend verkehrsfrei. Es wurden eine Tagesstätte und zwei Spielareale realisiert.
Zentraler Bestandteil der Maßnahme war ein kooperatives Beschäftigungs- und Qualifizierungskonzept. Unter der Anleitung des Vereins „Dach überm Kopf“ und der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.) konnten Jugendliche, im Rahmen einer Kooperation mit der Wohn+Stadtbau, an Qualifikationsmaßnahmen während des Baus und der Sanierung teilnehmen und wurden später in acht zur Verfügung gestellten Wohnungen vermittelt. Die Maßnahmen wurden bereits in den Ausschreibungen festgelegt.
Darüber hinaus hat man frühzeitig mit dem Belegungsprogramm „Initiative Nachbarschaft“ begonnen. Zusammen mit dem Amt für Wohnungswesen der Stadt Münster hat die Wohn+Stadtbau ein Belegverfahren durchgeführt mit dem Ziel einer ausgewogenen Bewohnerstruktur und einer funktionierenden Hausgemeinschaft. Dazu wurden verschiedene Treffen und Informationsveranstaltungen durchgeführt.
Der innovative Schwerpunkt liegt vor allem in der Verknüpfung von Sanierung und der Durchführung berufsqualifizierender Maßnahmen. Durch die Vermittlung von Wohnungen an die Teilnehmer der Qualifizierungsmaßnahmen hat das Projekt nicht nur eine besondere soziale Qualität erreicht, sondern auch zur Umfeldidentifikation beigetragen.