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Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GEWOBA hat einen Nachbarschaftstreff organisiert. Dort wird, seit Gründung eines Trägervereins der GEWOBA, ein wichtiger Beitrag zur sozialen Stabilisierung des Stadtteils geleistet. Seither ist die Großwohnanlage „Am Schlaatz“ als Wohnort wieder attraktiver geworden.
Dieses Projekt befindet sich im Archiv. Die Projektdaten werden nicht mehr aktualisiert.
Kontext
Quelle: plan zwei Stadtplanung und Architektur, Hannover
Die Großwohnsiedlung „Am Schlaatz“ liegt im Südosten Potsdams und ist das Zuhause von Bevölkerungsgruppen aus verschiedenen Nationen. Sie ist geprägt von den Auswirkungen der ökonomischen und soziokulturellen Benachteiligung eines Großteils der Bewohner.
Die 1980 begonnenen Baumaßnahmen wurden 1987 mit der Fertigstellung des Wohngebietes in seiner heutigen Form abgeschlossen. Schon kurze Zeit später verlor das Wohngebiet rapide an Einwohnern und wurde zum Sanierungsfall.
Innerhalb des Wohngebietes gibt es ausschließlich Stichstraßen, die in Höfe der Wohnbebauung münden. Der ruhende Verkehr ist innerhalb der Wohnhöfe konzentriert und wohnungsnahe Grünflächen orientieren sich zu Fuß- und Radwegeverbindungen. Durchgehende Verbindungen sind ausschließlich Fuß- und Radwege. Dort befinden sich Einkaufsmöglichkeiten und soziokulturelle Einrichtungen. 1997 wurde der Stadtteil in das Förderprogramm „Städtebauliche Weiterentwicklung großer Neubaugebiete“ aufgenommen. Seit dem Jahr 2000 stehen auch Fördermittel aus dem Förderprogramm „ZiS 2000 - Zukunft im Stadtteil“ zur Verfügung.
Quelle: plan zwei Stadtplanung und Architektur, Hannover
Im Jahr 1999 wurde der Nachbarschaftstreff Milanhorst in einer leer stehenden, ehemaligen Seniorenfreizeitstätte der Arbeiterwohlfahrt (AWO) am Milanhorst 9 eingerichtet. Initiiert wurde das Projekt von der Eigentümerin des Wohnkomplexes der GEWOBA. Träger ist der Verein „Soziale Stadt Potsdam e.V.“, der von der GEWOBA gegründet wurde. Der 170.000 Euro teure Umbau wurde von der GEWOBA finanziert und mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Zukunft im Stadtteil" (ZiS) gefördert.
Im Oktober 2005 wurde mit den Arbeiten begonnen und im Mai 2006 die offizielle Eröffnung des Nachbarschaftstreffs Milanhorst gefeiert. Seither bietet der Nachbarschaftstreff einen großen Raum für Feste und Feiern. Vier kleinere Räume stehen für Beratungen und Kleingruppenarbeiten zur Verfügung. Gemeinsam mit anderen Einrichtungen und Vereinen im Stadtteil wurden frühzeitig Abstimmungsgespräche zu den geplanten Nutzungen geführt. So konnten Doppelungen vermieden und Kooperationen vereinbart werden.
Kommunikation, Integrationshilfe, Mediation und Konfliktmanagement sind Angebote, die von der GEWOBA in das Anforderungsprofil für die Einrichtung eingebracht wurden. Das Angebot des Nachbarschaftstreffs konzentriert sich auf konkrete und niedrigschwellige Angebote, die sich an den Bedürfnissen der Bewohner orientieren und mit den Akteuren vor Ort gemeinsam geplant und durchgeführt werden. Die Angebote reichen von der gemeinsamen Gestaltung des Nachbarschaftstreffs über Schulprojekte für den dauerhaften Aufbau nachbarschaftlicher Beziehungen bis hin zu Jugendkonferenzen. Auch generationenübergreifende Projekte in Form von Patenschafts- und Mentorenprogrammen sind Teil des Konzeptes.
Der Nachbarschaftstreff hat sich inzwischen als Begegnungs-, Beratungs- und Informationszentrum, als Veranstaltungsort und als Wohlfühlort profiliert. Die GEWOBA stellt die Räume dem Trägerverein für die nächsten zwei bis drei Jahre kostenlos zur Verfügung. Der Vorstand des Trägervereins erarbeitet zurzeit das zukünftige und dauerhafte Finanzkonzept für das Haus. Inzwischen konnte durch das integrierte Handeln aller Akteure vor Ort und mit Unterstützung der Förderprogramme die Situation am Schlaatz stabilisiert werden.
Quelle: plan zwei Stadtplanung und Architektur, Hannover
Als Initiatorin des Projektes wird die GEWOBA ihrer sozialen Verantwortung als Wohnungsunternehmen im Stadtteil beispielhaft gerecht. Die niedrigschwellige, auf offene Begegnung angelegte Ausrichtung des inhaltlichen Konzeptes trägt dazu bei, die Gemeinschaftseinrichtung für alle Menschen im Stadtteil zugänglich und zu einem Identifikationspunkt zu machen. Durch diese und weitere Maßnahmen sind Fluktuation und Wohnungsleerstand im Schlaatz inzwischen als gering zu bezeichnen.
Interview mit Friedrich Reinsch, Leiter des Nachbarschaftstreffs und Carsten Hagenau, Dienstleister für „Pro Potsdam“ am 10. Mai 2007 im Nachbarschaftstreff Milanhorst in Potsdam