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Auf der Fläche des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerks in Saarbrücken-Burbach ist ein großes Gewerbegebiet entstanden. Individuell anpassbare Flächen in Neubauten und umgenutzten Altbauten werden kleinen und mittleren Unternehmen angeboten. Das Projekt dient der Standort sichernden Wirtschaftsförderung und dem Strukturwandel in Stadt und Region.
Kontext
Quelle: GIU
Am Westrand von Saarbrücken (200.000 Einwohner), im Stadtteil Burbach, existiert traditionell eine enge Nachbarschaft von Arbeiten und Wohnen. Dort wurde zum Jahresende 1997 ein Ausbesserungswerk der Deutschen Bahn AG geschlossen und damit eine Fläche von insgesamt ca. 32 Hektar zur Neunutzung frei. Das Gelände wird durch die denkmalgeschützte Industriearchitektur und eine weite Gleisharfe geprägt. Direkt angrenzend befinden sich eine historische Werkssiedlung und ein Naherholungsgebiet.
Das Areal mit dem gut erhaltenen Gebäudebestand des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerkes - eine große, denkmalgeschützte Wagenrichthalle und mehrere Jugendstilbauten - wird seit der Übernahme durch eine städtische Entwicklungsgesellschaft in einzelnen Bauabschnitten revitalisiert. Es entsteht ein neuer Stadtteil für klein- und mittelständische Unternehmen sowie Handwerksbetriebe.
Das städtebauliche Konzept nimmt die alte Bebauungsstruktur auf, schafft aber durch neue Erschließungsstraßen und einen Grünzug mehr Durchlässigkeit. Dadurch wurde die jahrelange Barriere zwischen angrenzenden Wohngebieten und Waldflächen beseitigt. In ersten Bauabschnitten wurden die ehemaligen Kantinen-, Lager- und Verwaltungsgebäude des Werkes saniert, umgebaut und neuen gewerblichen Nutzungen zugeführt. Im Bereich der Gleisharfe wurden die Schienenstränge beseitigt. Dort sind die ersten Neubauten für Dienstleistungs- und Gewerbebetriebe entstanden. Ein Gestaltungshandbuch, das detaillierte Vorgaben zum Ausbau gibt, dient dabei der Qualitätssicherung.
Dominiert wird das Gelände durch die mehr als 40.000 qm große, denkmalgeschützte Wagenrichthalle, die 1906 in einer Stahl-Skelettkonstruktion gebaut wurde. Sie wird nach dem "Haus-im-Haus"-Prinzip umgebaut. Die neuen Gewerbeparzellen liegen unter dem verbindenden und schützenden Dach und sind zwischen 300 und 1.300 qm groß. Sie können den Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten von ExistenzgründerInnen sehr flexibel angepasst werden. In der Halle werden neue, interne Erschließungstrassen inklusive der notwendigen technischen Infrastruktur angelegt. Über den Wegeachsen wird die Sheddachfläche geöffnet. Entlang dieser Straßen werden industriell gefertigte Pavillons aufgestellt bzw. Innenfassaden eingezogen. Die jeweiligen Grundstücksflächen können - über die Pavillons hinaus - individuell genutzt und/oder ausgebaut werden.
Ein kombiniertes Miet-, Pacht- und Eigentumsmodell soll die Ansiedlung junger Unternehmen erleichtern, indem das (finanzielle) Gründungsrisiko herabgesetzt wird.
Altlastenbeseitigung, Erschließung und Baureifmachung des Geländes und Bereitstellung der Versorgungsinfrastruktur
Um- und Neunutzung denkmalwerter Bausubstanz
Neubau von Gewerbebauten
Um- und Ausbau der Wagenrichthalle (Infrastruktur, teilweise Öffnung der Dachflächen, Einziehen von Innenfassaden, Aufstellen von Pavillons nach "Haus-im-Haus"-Konzept)
Qualitätssicherung durch Gestaltungshandbuch
Flexible Vermarktung der Hallenfläche bzw. der Neubauparzellen
Dieses Projekt ist ein Beispiel für erfolgreiches Flächenrecycling durch ein intelligentes Nutzungs- und Vermarktungskonzept, das Impulse für den Strukturwandel in der Region geben kann. Die Bereitstellung von bedarfsgerechten, sehr flexibel anpassbaren Flächen und Gebäuden stellt ein Angebot für ExistenzgründerInnen und expandierende Unternehmen dar und dient der Schaffung neuer qualifizierter Arbeitsplätze.