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Der Rahmenplan in Schwedt beinhaltet den Rückbau des gesamten Wohngebietsteils „Am Waldrand“ durch flächenhaften Abriss. Nach Stilllegung und Rückbau der Versorgungsnetze sowie Räumung der Flächen, werden diese vorerst mit einem Rasengemisch renaturiert und später aufgeforstet.
Kontext
Der Bereich Obere Talsandterrasse wurde aufgrund eines erwarteten Bevölkerungsrückganges zum Schwerpunktgebiet des Stadtumbaus in Schwedt (38.000 Einwohner). Vorgesehen ist ein Rückbauvolumen von 4300 Wohnungen bis zum Jahr 2010. Der vorliegende Rahmenplan beinhaltet neben der Strategie von punktuellem Rückbau, Sanierung der verbleibenden Wohngebäude und Aufwertung des Wohnumfeldes den Rückbau des gesamten Wohngebietsteils „Am Waldrand“ durch flächenhaften Abriss.
Der Abriss im Wohngebietsteil „Am Waldrand“ in Schwedt wurde in mehreren Schritten bis zum Jahr 2007 durchgeführt. Mit der Aufgabe der Wohnnutzung erfolgte die Stilllegung der Versorgungsnetze aller Medien (Elektro, Gas, Fernwärme, Wasser/Abwasser, Regenwasser, Straßenbeleuchtung, TV/Telefon). Ein Teil der Versorgungsleitungen war in einem Kollektor, einem betonierten Gangsystem mit Revisionsschächten verlegt. Der Komplettrückbau der technischen Versorgungssysteme ist in seiner Gesamtheit sehr kostspielig. Dennoch konnten frühzeitig 700 Meter Kollektorgang zurückgebaut werden.
Die beräumten Flächen wurden zunächst „renaturiert“, d.h. auf dem Baufeld wurde ein robustes Rasengemisch angesät. Die Ansaat wurde über den Rückbauteil des Förderprogramms Stadtumbau Ost finanziert und erfolgte sofort nach dem Abriss.
Kurzfristig fand auf weiteren ausgewählten Flächen eine temporäre Begrünung mit einer Wildblumenaussaat statt.
Langfristig ist die Aufforstung des nordwestlich gelegenen Teils des Stadtteils als Pufferzone zur stark befahrenden Bundesstraße und zum nördlich gelegenen Industriestandort der Petrolchemie vorgesehen bis hinreichend große Flächen freigeräumt sind. An diesem Standort soll ein vollständiger Rückbau der Wohngebäude erfolgen. Die entstehende Fläche von ca. 10 Hektar wird für eine zusammenhängende Aufforstung vorbereitet. Während die Gehwege rückgebaut werden, wodurch der Abfluss des Niederschlagswassers seitlich der Fahrbahnen gesichert wird, bleiben diese selbst als zukünftige Waldwege erhalten. Schneisen und Wegebeziehungen ermöglichen so weiterhin die Anbindung an die angrenzenden Stadtbereiche. Für den Spaziergänger bleibt die Grundstruktur des ehemaligen Wohngebiets ablesbar. Die Nutzung der künftigen Waldflächen soll allen Bewohnern der Stadt offenstehen.
Die Eigentümerstruktur des künftigen Aufforstungsgebiets wird bewusst nicht verändert. Dies spart anfallende Grunderwerbsteuern und Kosten für die notwendige katastermäßige Vermessung der Flächen. Die geplanten Forstflächen werden in einen Flächenpool der Stadt eingebracht, um den Verlust von Waldflächen durch bauliche Vorhaben in den anderen Stadtbereichen ausgleichen zu können. Langfristig ist vorgesehen, dass die Stadt die zu Waldflächen umgewidmeten Flächen übernimmt.
Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Auftraggeber), Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Herausgeber), StadtBüro Hunger; Becker, Giseke, Mohren, Richard Landschaftsarchitekten; DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH (Auftragnehmer): Zwischennutzung und neue Freiflächen. Städtische Lebensräume der Zukunft. Berlin, 2004; http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/Sonderveroeffentlichungen/2005undaelter/zwischennutzung.html