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Nationale Stadtentwicklungspolitik

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Schwerin „Erweiterung der Astrid-Lindgren-Schule zum Stadtteilkulturzentrum“

Im Zuge der Stadtsanierung wurde in Schwerin eine Schule um zusätzliche Nutzungen erweitert und zu einem Stadtteilkulturzentrum ausgebaut. Mit speziellen Bildungsangeboten für die BewohnerInnen stellt der Gebäudekomplex nun ein wichtiges Bindeglied zwischen drei angrenzenden Großwohnsiedlungen dar.

Dieses Projekt befindet sich im Archiv. Die Projektdaten werden nicht mehr aktualisiert.

Kontext

Bestandsfoto der Südfassade Quelle: R. Schulz, Schwerin

Im Schweriner Stadtteil "Neu Zippendorf" wurde 1977/78 zusammen mit einer Großwohnsiedlung für über 7.000 Einwohner die Astrid-Lindgren-Schule in Plattenbauweise errichtet. Sie befindet sich am Berliner Platz, dem Zentrum der Siedlung. Neu Zippendorf liegt zwischen den Plattenbausiedlungen "Großer Dreesch" (8.880 Einwohner) und "Mueßer Holz" (14.600 Einwohner). Seit 1999 nimmt Neu Zippendorf am Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" für Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf teil. Bevölkerungsrückgänge führten zur Unterauslastung der sozialen Infrastruktur. Vor diesem Hintergrund, aus finanziellen Aspekten und aufgrund des hohen Modernisierungsbedarfs wurden die Schulstandorte in Schwerin diskutiert.

Projektbeschreibung

Eingang und Stadtplatz Quelle: R. Huss, Stadtverwaltung Schwerin

Die Rahmenplanung als Grundlage der Stadtteilerneuerung sah vor, über den Berliner Platz, der mit öffentlichen Verkehrsmitteln optimal erreichbar ist, die angrenzenden Stadtteile zu verknüpfen. Der Platz sollte ein neues Stadtteilzentrum bilden, in dem zentrale öffentliche Einrichtungen und das Stadtteilbüro angesiedelt werden. Aus finanziellen Gründen kam ein Neubau nicht in Frage, daher wurde die unterausgelastete Astrid-Lindgren-Schule saniert und umgebaut. Neben der eigentlichen Schulnutzung tragen nun Veranstaltungsraum, Stadtteilbibliothek, Volkshochschule (VHS) und Musikschule zur Stadtteilstabilisierung bei.

Die Sanierung des Schulgebäudes umfasste die Erneuerung der Haustechnik, die Wärmedämmung der Fassaden und die Erneuerung der Fenster und Außentüren. Diese aus Gründen der Energieeinsparung notwendigen Maßnahmen nutzte man, um auch das äußere Erscheinungsbild des Schulgebäudes und damit des Stadtteileingangs aufzuwerten. Gleichzeitig wurde ein neues Nutzungs- und Raumkonzept erarbeitet und seit 2001 realisiert. Im ersten Bauabschnitt konnte durch Überdachung eines ehemaligen Innenhofes ein öffentlicher Veranstaltungsraum, das "Atrium", geschaffen werden, der auch als Schulaula dient. In einen frei werdenden Teil des Schulgebäudes und einen neuen Anbau verlagerte man die Stadtteilbibliothek. Die Eingangsbereiche des Schulgebäudes wurden so verändert, dass einige Klassenräume durch die VHS und eine Musikschule mitgenutzt werden können. Diese neuen Nutzungen sorgen auch abends für eine Belebung des Stadtteilplatzes.

Damit das zum Kulturzentrum erweiterte Schulgebäude zu einem Treffpunkt für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen wird, hat die Stadtteilbibliothek ihren Buchbestand eigens auf die zahlreichen MigrantInnen, die in den Stadtteilen leben, abgestimmt. Die VHS bietet hauptsächlich Sprach-, Mal- und Computerkurse an sowie besondere Veranstaltungen für ältere Menschen. Die Musikschule spricht vor allem die zahlreichen Jugendlichen an.

Projektchronologie

JahrEreignis
1977/78Neubau der Astrid-Lindgren-Schule
1999Aufnahme in das Programm "Soziale Stadt"
1999Rahmenplanung zur Stadtteilerneuerung
12/2000Festlegung auf Erhalt der Schule im Schulentwicklungsplan
10/2001Baubeginn
1/2003Fertigstellung des 1. Bauabschnitts
3/2003Eröffnung der Bibliothek

Ziele

Ansicht von Südosten Quelle: R. Schulz, Schwerin

  • Stadtteilstabilisierung und -aufwertung, Imageverbesserung
  • Verknüpfung dreier Stadtteile durch neues Stadtteilzentrum
  • Kostengünstiger Erhalt eines Schulstandortes
  • Bautechnische, energetische Sanierung einer Plattenbau-Schule

Maßnahmen

Aula im überdachten Innenhof Quelle: R. Schulz, Schwerin

  • Umbau und Ergänzung des Gebäudekomplexes mit Dachoberlicht, Glasfassade und neuem Eingang
  • Überdachung eines Innenhofes
  • Fassadenumbau und -sanierung
  • Einrichtung eines multifunktionalen Veranstaltungsraums (Schulaula)
  • Verlagerung einer Stadtteilbibliothek
  • Öffnung des Schulgebäudes für Volkshochschule und Musikschule
  • Kultur- und Bildungsarbeit für StadtteilbewohnerInnen (insbesondere Kinder, Jugendliche, MigrantInnen, SeniorInnen)

Innovationen

Eingang der Bibliothek Quelle: R. Huss, Stadtverwaltung Schwerin

Das Projekt zeigt, wie aus einem monofunktionalen Schulbau ein Gebäude werden kann, das der Stadtteilkulturarbeit Raum bietet und zur Imageverbesserung des gesamten Quartiers beiträgt. Durch die Funktionsbündelung konnte - trotz geringer Mittel - ein "Ausbluten" der sozialen Infrastruktur in Stadtteilen mit vielschichtigen Problemen verhindert werden.

Quellen

  • Stadtplanungsamt Schwerin (2003): Schwerin. Erweiterung der Astrid-Lindgren-Schule zu einem Veranstaltungszentrum und Anbau einer Stadtteilbibliothek. In: Difu (Hg.): Soziale Stadt "info 12", 5/2003. Schwerpunkt: Schule und Bildung im Stadtteil. Berlin
  • Schulz, Roland (2003): Astrid-Lindgren-Schule Schwerin. Erläuterungsbericht zur Entwurfsplanung. Schwerin
  • Stadtanzeiger (2003): Bereicherung für städtisches Kulturangebot. Zweigbibliothek am Berliner Platz eröffnet. In: Ausgabe 6/2003, 14.3.2003. Schwerin
  • Cramer, Cathy; Schuleri-Hartje, Ulla-Kristina (2002): Schwerin - Neu Zippendorf. In: Difu (Hg.): Die Soziale Stadt. Eine erste Bilanz des Bund-Länder-Programms "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf" - die soziale Stadt. Berlin

Weiterführendes

Projektstandort auf Google-Maps: https://goo.gl/maps/JApLUoWZ7Ny

Den Projektstandort finden Sie auch unter PLZ: 19063 - Ort: Schwerin - Straße: Tallinner Str. 4-6.

Letzte Änderung: 20.09.2017