Auf der Fachtagung wurde der neue Projektaufruf der Fachöffentlichkeit vorgestellt und der inhaltliche Rahmen mit seinen verschiedenen Facetten durch Vorträge aus dem In- und Ausland beleuchtet. An der Tagung nahmen 140 Vertreterinnen und Vertreter von zivilgesellschaftlichen Organisationen und Initiativen, Genossenschaften, Wohlfahrtsverbänden, Forschungseinrichtungen sowie kommunalen Verwaltungen teil.
Die Eröffnung der Fachtagung erfolgte durch Marco Wanderwitz, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI), der in seiner Rede die Bedeutung zivilgesellschaftlicher Teilhabe für die Stadtentwicklung erläuterte. Im Folgenden wurden die Bedingungen für eine Bewerbung als Pilotquartier im Rahmen des Projektaufrufes „Stadt gemeinsam gestalten! Neue Modelle der Quartiersentwicklung“ von Lisa Schopp und Stephan Willinger vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) erläutert.
(Den Projektaufruf finden Sie hier)
Grußwort von Marco Wanderwitz, Parlamentarischer Staatssekretär im BMI
Quelle: BMI / Florian Büttner
Prof. Dr. Harald Welzer, Professor für Sozialpsychologie und Mitbegründer der Stiftung FUTURZWEI, hielt einen inspirierenden Vortrag über Gemeinwohl und Bürgerengagement in der Stadtentwicklung. Um die Bedeutung von Mitwirkung und lokaler Demokratie zu erläutern, reflektierte er über die Resilienz von Städten, Digitalisierung sowie den sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Vortrag von Prof. Dr. Harald Welzer zum Thema "Gemeinwohl und Bürgerengagement in der Stadtentwicklung"
Quelle: BMI / Florian Büttner
Am Nachmittag leitete Frauke Burgdorff (BURGDORFF STADT Agentur für kooperative Stadtentwicklung) mit einem Überblick zu gemeinwohlorientierten Initiativen in Deutschland und ihrer Bedeutung für die Stadtentwicklung den Praxisteil der Tagung ein. Anschließend wurden zwei gemeinwohlorientierte Projektbeispiele aus dem In- und Ausland vorgestellt und diskutiert. Dirk Ruß, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtteilgenossenschaft InWest eG stellte das Kreativquartier Unionviertel in Dortmund vor. Eleni Katrini (Research Director, Participatory City Foundation) war aus London angereist, um dem Publikum das Projekt “Every One Every Day” vorzustellen. Das 2017 im Londoner Nord-Westen initiierte Programm verfolgt das Ziel, Partizipation für alle im Quartier zu ermöglichen. Hierzu sind in den ersten fünf Monaten des Projekts bereits zwei Quartiersläden entstanden, die den Bürgerinnen und Bürgern als Plattformen dienen. Sie sind aufgefordert in die Geschäfte zu gehen, eine Tasse Tee zu trinken und zu plaudern, an Veranstaltungen und Projekten teilzunehmen und schließlich Selbstvertrauen aufzubauen, um eigene Projekte zu initiieren oder ein Unternehmen zu starten. Innerhalb kürzester Zeit konnten so in dem Londoner Viertel über 600 Menschen aktiviert und zahlreiche Angebote geschaffen werden. Viele weitere Projekte sowie drei weitere Quartiersläden sollen noch folgen.
Präsentation des Projekts "Every One Every Day" von Eleni Katrini, Participatory City Foundation, London
Quelle: Eleni Katrini, Participatory City Foundation, London
Präsentation des Projekts "Every One Every Day" von Eleni Katrini, Participatory City Foundation, London
Quelle: Eleni Katrini, Participatory City Foundation, London
Präsentation des Projekts "Every One Every Day" - first 5 months
Quelle: Eleni Katrini, Participatory City Foundation, London.
Die Referenzprojekte können Sie online unter folgenden Links ansehen:
London: www.weareeveryone.org
Dortmund: www.unionviertel.de/inwest-eg
Auf der Podiumsdiskussion diskutierten im Anschluss Frauke Burgdorff, Hilmar von Lojewski (Deutscher Städtetag), Dirk Ruß und Dr. Oliver Weigel (BMI) u.a. darüber, was unter Gemeinwohlorientierung von Projekten zu verstehen sei und welcher Mehrwert durch die Koproduktion von Stadt für die Stadtentwicklung erzeugt werden könne.
Podiumsdiskussion mit Dr. Oliver Weigel, Dirk Ruß, Marc Altenburg, Frauke Burgdorff und Hilmar von Lojewski (v.l.n.r.)
Quelle: BMI / Florian Büttner.
Zum Abschluss der Tagung gab es die Gelegenheit, die Projekte auf dem Kindl Areal kennen zu lernen und mit Akteuren ins Gespräch zu kommen. Folgende Projekte konnten im Rahmen von Rundgängen besucht werden:
Projekt ALLTAG und Genossenschaft AGORA (Christian Schoeningh)
KINDL –Zentrum für zeitgenössische Kunst (Johannes Leppin)
Berlin Global Village (Armin Massing)
SchwulenZentrum SchwuZ (Marcel Weber)
Building Cycle Rollberg (Stefan Liczkowski, Zuhause e.V.)
Der Zuhause Verein - Plattform eines freischaffendes Künstlerkollektivs und langjähriger Akteur auf dem Gelände (Richard Berger, Stefan Liczkowsk)
Projektvorstellung "Building Cycle Rollberg"
Quelle: BMI / Florian Büttner
Zwei Installationen des Architektenkollektivs ON/OFF machten auf dem Kindl Gelände räumliche Interventionen im öffentlichen Raum erlebbar.
Installation des Architektenkollektivs ON/OFF
Quelle: BMI / LOKATION:S
KINDL –Zentrum für zeitgenössische Kunst, berlin
Quelle: BMI / Florian Büttner
Am Vorabend der Tagung hatten die Teilnehmer außerdem Gelegenheit für fachlichen Austausch und Genuss in der Markthalle Neun in Berlin Kreuzberg. Sie lernten dabei auch die Markthalle als ein Projekt kennen, dessen Schwerpunkt auf der Stärkung lokaler Wertschöpfungsketten liegt. Geschäftsführer Florian Niedermeier stellte dabei das Konzept vor und stand vor Ort zur Diskussion bereit.
Weitere Bilder von der Tagung:
Eindrücke von der Fachtagung "Stadt gemeinsam gestalten! Neue Modelle der Quartiersentwicklung"
Quelle: BMI / Florian Büttner.
Eindrücke von der Fachtagung "Stadt gemeinsam gestalten! Neue Modelle der Quartiersentwicklung"
Quelle: BMI, Florian Büttner.
Eindrücke von der Fachtagung "Stadt gemeinsam gestalten! Neue Modelle der Quartiersentwicklung"
Quelle: BMI, Florian Büttner.
Eindrücke von der Fachtagung "Stadt gemeinsam gestalten! Neue Modelle der Quartiersentwicklung"
Quelle: BMI, Florian Büttner.
Eindrücke von der Fachtagung "Stadt gemeinsam gestalten! Neue Modelle der Quartiersentwicklung"
Quelle: BMI / Florian Büttner
Eindrücke von der Fachtagung "Stadt gemeinsam gestalten! Neue Modelle der Quartiersentwicklung"
Quelle: BMI / Florian Büttner