Idee und Ziele
Eine Studie zum Wohnungsbedarf von gemeinnützigen Organisationen zeigte, dass soziale Organisationen Zugang zu bezahlbarem Wohnraum benötigen und dass viele von ihnen kein Wohnungsmanagement in ihre Projekte integriert haben. Dies war der Ausgangspunkt für das Projekt „Viviendas para las entidades sociales“ (Wohnungen für soziale Organisationen). Ziel des Projekts ist es, hilfsbedürftigsten Mitgliedern der Gesellschaft Zugang zu bezahlbarem Wohnraum zu ermöglichen sowie sie zu unterstützen, ihre Mietverhältnisse aufrechtzuerhalten und ein unabhängiges Leben zu führen. In Katalonien stehen etwa 60.000 bezahlbare Mietwohnungen einem Bedarf von 230.000 Wohnungen gegenüber. Indem Hàbitat3 dieses Problem in Barcelona und anderen Gebieten der Region angeht und mit Akteurinnen und Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen zusammen arbeitet, unterstützt und stärkt es die Arbeit bestehender gemeinnütziger Organisationen.
Der Schlüssel für den reibungslosen Ablauf des Projekts war das Zusammenbringen von Fachwissen über die Betreuung von Menschen in schwierigen Lebenslagen mit der Expertise im Wohnungsmanagement. Dieses Knowhow, gebündelt mit der Bereitschaft, voneinander zu lernen und andere Denkweisen zu akzeptieren, brachte das Projekt zum Erfolg.
Natalia Martínez
Umsetzung
Das Projekt der Fundació Hàbitat3 „Viviendas para las entidades sociales“ erhöht das Angebot an bezahlbarem Wohnraum durch zwei Ansätze: Zum einen erwirbt und renoviert die Stiftung leerstehende Häuser. Zum anderen mietet sie Wohnungen und bietet sie Wohltätigkeitsorganisationen an, die mit Menschen in schwierigen Lebenslagen arbeiten. Auch die Renovierungsarbeiten werden in Kooperation mit lokalen Hilfsorganisationen ausgeführt, die sozial benachteiligte Personen ausbilden und beschäftigen. Die Häuser werden von Hàbitat3 verwaltet. Die Wohltätigkeitsorganisationen wählen die Mieterinnen und Mieter aus und bieten dauerhafte Hilfe in Bereichen wie psychische Gesundheit, Drogenabhängigkeit, Behinderung, sexuelle Gewalt und Migration. Die Höhe der Miete, hängt vom Einkommen der Mieterinnen und Mieter und ihrer Zahlungsfähigkeit ab. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung von Barcelona bietet Hàbitat3 den Bewohnenden Schulungen zu wassersparendem Verhalten an und untersucht, wie sich die Energieeffizienz der Häuser verbessern lässt. Um mehr Wohnungen bereitstellen zu können, arbeitet die Stiftung nicht nur mit dem Stadtrat von Barcelona, sondern auch mit der katalanischen Regierung zusammen.
Ergebnisse
Die Fundació Hàbitat3 hat soziale und ökologische Auswirkungen. Einerseits bietet „Viviendas para las Entidades Sociales“ Zugang zu sicherem und geschützten Wohnraum und sieht dies als ersten Schritt zu mehr Selbstbestimmung und Integration. Andererseits haben Untersuchungen gezeigt, dass es aus ökologischen Gründen vorteilhaft ist, leerstehende Häuser zu sanieren, anstatt sie abzureißen und neue zu bauen. Entsprechend erhielt die Fundació Hàbitat3 mehrere Preise und Anerkennungen für ihre Arbeit mit gemeinnützigen Organisationen und lokalen Behörden. Im Jahr 2019 wurde sie mit dem World Habitat Award für das Projekt „Viviendas para las entidades sociales“ ausgezeichnet.