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Nationale Stadtentwicklungspolitik

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Grafik mit einer Hand, die ein Mikrophon hält auf blauem Grund

Leonie Nienhaus, Quartiergemeinwohlentwicklerin

"Ich mache Stadt gemeinsam, weil gemeinwohlorientiertes Stadtmachen auf Augenhöhe der Treibstoff für eine faire, gesunde, zukunftsfähige und lebendige Entwicklung unserer Städte ist."

Portraitfoto von Leonie Nienhaus vor einer Klinkerfassade mit Schriftzug macht Stadt gemeinsam! auf orangenem Grund Leonie Nienhaus Quelle: BBSR/OSTKREUZ: Dawin Meckel

Leonie Nienhaus liebt urbane Gartenprojekte und schätzt gesunde Ernährung. Die studierte Kommunikations- und Erziehungswissenschaftlerin gärtnerte in Münster bereits für GrüneBeete e.V., für und mit geflüchteten Menschen und baute deutschlandweit in Kitas und Grundschulen Hochbeete. Als Tutorin für Oecotrophologie fragte sie bei Streifzügen in Münster: Wie essbar ist meine Stadt? Alternative Flächennutzung verknüpft mit gesunder, lokaler, saisonaler Ernährung und Bildung – das ist es, was Leonie Nienhaus interessiert. Offenen Auges sammelt sie urbane Inspirationen – von Odonien in Köln bis zu Christiania in Kopenhagen - und hörte so auch von der Idee des B-Side-Kollektivs, den Hill-Speicher im Münsteraner Mittelhafen zum soziokulturellen Quartierszentrum für das Hansaviertel umzubauen. Ein perfekter Ort für ein Dachgewächshaus – und Ausgangspunkt für noch viel mehr.

So arbeitete Leonie Nienhaus mit dem B-Side-Kollektiv am Förderantrag für das „Hansaforum“ – das 2018 dadurch zum Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklung für gemeinwohlorientierte Quartiersentwicklung wurde. Leonie Nienhaus ist nun verantwortlich für die Organisation der Konvente, dem zentralen, halbjährlich stattfindenden demokratischen Element des Hansaforum, und für die Öffentlichkeitsarbeit der Initiative.

Was verbindet Sie mit der Nationalen Stadtentwicklungspolitik?

Durch die Zuwendung auf den Projektförderantrag „Stadt gemeinsam gestalten, neue Modelle der Quartiersentwicklung“ der Nationalen Stadtentwicklungspolitik habe ich erlebt, dass wir etwas bewegen können. Wir können unseren Teil beitragen hin zu einer zukunftsfähigen, ökologisch nachhaltigen und sozial fairen Gesellschaft.

Wie machen Sie Stadt gemeinsam?

Wir machen in unserem Alltag Stadt gemeinsam und auf Augenhöhe - im Team, im Quartier bei unseren Konventen und im Hansa-Gremium. Der zentralste und wichtigste Ausgangspunkt hierbei ist unsere Haltung. Wir agieren auf allen Ebenen hierarchiearm, im gegenseitigen Respekt miteinander. Dazu wenden wir Methoden der Soziokratie 3.0 an.

Zu unseren „Hansa-Konventen“ kommen die Menschen aus unserem Viertel zusammen – die Viertelmenschen – und tauschen sich über Werte und Ziele der Entwicklungen unseres Stadtteils aus. Dafür haben wir den Quartier-Gemeinwohl-Index eingeführt, mit dessen Hilfe wir Projekte aus dem Quartier identifizieren, die wir umsetzen möchten. Im Hansagremium entscheiden die Menschen aus unserem Stadtteil dann gemeinsam mit der Politik und Verwaltung über Förderungen einzelner Projekte.

Was motiviert Sie in besonders?

Ich fühle mich frei, lebendig und fair behandelt, weil ich unsere gemeinsame Zukunft mitgestalten kann, im Hier und Jetzt, in meinem direkten Lebensumfeld – dem Quartier. Allein kann ich das nicht. In einer Gruppe können wir Kraft der Schwarmintelligenz immer bessere Lösungen für die Komplexität der auf uns zukommenden Herausforderungen finden. Hinzu kommt die Begegnung auf Augenhöhe in einer diversen Gruppe, in der das gemeinsame Tun nicht nur den sozialen Kitt stärkt und die Entfaltung transformatorischer Kräfte ermöglicht, sondern mir die Sicherheit sowie das Vertrauen gibt, Unvorhersehbares in der Zukunft handhaben zu können.

Was liegt Ihnen besonders am Herzen?

Meine Themen sind ganz klar die komplexen Fragestellungen unseres Zusammenlebens, also: koproduktive Stadtentwicklung, Gemeinwesen und Gemeinwohlorientierung, soziale Transformation, Klimaschutz, bezahlbarer Wohnraum, städtische Infrastruktur, WC und Müll.

Bildergalerie

Menschen sitzen auf und vor einer Laderampe, über der auf einem Plakat Hansa Forum steht 3. Hansa-Konvent
3. Hansa-Konvent , Quelle: BBSR/Bilder & Bärte
Menschen sitzen im Plenum im Kreis vor einer Leinwand, auf die Quartier Gemeinwohl Index projiziert ist 2. Hansa-Konvent
2. Hansa-Konvent , Quelle: BBSR/Bilder & Bärte
Menschen sitzen und stehen vor einem Schaufenster, an dem steht: Das Hansa-Gremium und an dem viele Fotos und Texte angebracht sind Das Hansa-Gremium
Das Hansa-Gremium , Quelle: BBSR/Bilder & Bärte

Weiterführendes:

Hansaforum Münster

Grüne Beete e. V.

Projektaufruf „Stadt gemeinsam gestalten! Neue Modelle der Quartiersentwicklung“

Mehr Menschen, die Stadt gemeinsam machen, finden Sie u. a. hier:

Porträt-Serie „Ich mache Stadt gemeinsam, weil …“