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Nationale Stadtentwicklungspolitik

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Grafik mit einer Hand, die ein Mikrophon hält auf blauem Grund

Oliver Weigel, Politikstratege

"Ich mache Stadt gemeinsam, weil ich überzeugt bin, dass Stadtentwicklung starke Allianzen braucht.“

Portraitfoto von Oliver Weigel vor buntem Hintergrund mit Schriftzug macht Stadt gemeinsam! auf orangenem Grund Oliver Weigel Quelle: BBSR/OSTKREUZ: Dawin Meckel

Oliver Weigel ist Leiter des Referates Stadtentwicklungspolitik im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und war u.a. maßgeblich an der Entwicklung der Neuen Leipzig-Charta beteiligt. Mit der Stadt Leipzig fühlt er sich nicht nur deshalb besonders verbunden. Leipzig war für ihn Labor der Stadtentwicklung in Deutschland, ein Beispiel dafür, welche große Rolle die Städte für unsere Zukunft spielen. Er unterbrach sein Studium 1990, um vor Ort zu sein und nahm wie in einem Brennglas die Dynamik und teilweise auch darwinistische Brutalität des Wandels, die Geschwindigkeit des Zusammenbruchs und die zugleich große Dynamik des Neuanfangs in der Stadt wahr. Heute weiß er, dass ihn diese Zeit geprägt und fachlich zur Stadtentwicklung geführt hat.

So kehrte der in Mannheim und Gießen ausgebildete Stadt- und Wirtschaftsgeograph dann auch für seine Promotion zurück. 1993 zog er nach Leipzig, und baute in der Leipziger Stadtverwaltung den Bereich Stadtentwicklung mit auf. In 13 Jahren wirkte er an großen Projekten in der Stadt mit, wie dem Wettbewerb um die Ansiedlung des neuen Werks der BMW AG 2001 oder der Bewerbung der Stadt um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2012. Seit 2007 arbeitet Oliver Weigel im Bundesministerium und widmet sich der Stadtentwicklungspolitik auf Bundesebene.

Was verbindet Sie mit der Nationalen Stadtentwicklungspolitik?

Mit der Nationalen Stadtentwicklungspolitik verbindet mich die Überzeugung, dass unsere Städte die Orte sind, an denen wir Herausforderungen begegnen, Chancen nutzen und unsere Zukunft gestalten. Dies kann nur gelingen, wenn alle Akteure zusammenarbeiten. Die Nationale Stadtentwicklungspolitik wird von Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden gemeinsam getragen. Das ist ziemlich einmalig für eine politische Initiative und verdeutlicht, dass der sogenannte Mehrebenenansatz Teil unserer DNS ist. Darüber hinaus ist es eine der zentralen Forderungen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, die Erfahrungen der „nichtstaatlichen“ Stakeholder aus Zivilgesellschaft, Verbänden und Wirtschaft in die Strategieentwicklung einzubinden. So setzen wir den Gedanken der alten und der Neuen Leipzig-Charta um. Wenn man sich die Situation vor Einführung der Gemeinschaftsinitiative, also vor 15 – 20 Jahren, vor Augen führt, kann man sehen, wie weit wir diesbezüglich gekommen sind. Was aber nicht überdecken soll, dass wir auch noch weit zu gehen haben.

Wie machen Sie Stadt gemeinsam?

Mit meinen Kollegen im BMI und den Partnern in den Ländern und Kommunen bin ich für die Nationale Stadtentwicklungspolitik zuständig. Mit dieser von allen drei staatlichen Ebenen getragenen Initiative gestalten wir die Zukunft der Städte und Gemeinden. Wir glauben dabei natürlich nicht, dass alle Lösungen ausschließlich hier in Deutschland zu finden sind, deshalb orientieren wir uns sehr stark an den europäischen und internationalen Erfahrungen. 

Was motiviert Sie in Ihrem Job besonders?

Kurz gesagt: die Möglichkeit, komplexe und spannende Prozesse zu gestalten, strategische Ziele zu definieren und umzusetzen und dabei mit einer Vielzahl von Akteuren in direktem Kontakt zusammenzuarbeiten. Gerade der letzte, sehr wichtige Punkt ist nicht selbstverständlich, wenn man auf der Bundesebene arbeitet.

Was liegt Ihnen besonders am Herzen?

Die Neue Leipzig-Charta fordert, dass Stadtentwicklungspolitik gemeinwohlorientiert gestaltet wird. Das darf keine Worthülse bleiben! Es ist wichtig dafür Sorge zu tragen, dass vor dem Hintergrund der knapper werdenden öffentlichen Mittel der Zugang zu Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge auch in schwierigen Zeiten garantiert bleibt. Gerade in schwierigen Phasen mit komplexen Problemlagen ist das integrierte Handeln unerlässlich. Und bei den weltweit immer stärker werdenden Urbanisierungsprozessen ist es wichtig, auch international Verantwortung zu übernehmen und von den weltweiten Erfahrungen zu lernen.

Bildergalerie

Oliver Weigel und Astrid Messer stehen hinter einem Pult neben einem Bildschirm und vor laufenden Kameras Digitaler Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, Köln 2021
Digitaler Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, Köln 2021 , Quelle: BBSR/MatzkeFoto
Viele Menschen stehen in Gruppen zusammen in einer umgewidmeten Fabrikhalle und unterhalten sich Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik, Stuttgart 2019
Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik, Stuttgart 2019 , Quelle: BBSR/Milena Schloesser
In einem Raum schauen Teilnehmende an einer Sitzung auf Bildschirme auf Tischen vor ihnen Vierte europäische Sitzung zur Erarbeitung der Neuen Leipzig-Charta
Vierte europäische Sitzung zur Erarbeitung der Neuen Leipzig-Charta , Quelle: DV/Heike Mages

Weiterführendes:

Die Neue Leipzig-Charta

Oliver Weigel im Podcast stadt:radar über Gemeinwohlorientierung und die Gerechte Stadt

Oliver Weigel im Interview zur Neuen Leipzig-Charta im stadt:pilot

Memorandum „Urbane Resilienz – Wege zur robusten, adaptiven und zukunftsfähigen Stadt“

Mehr Menschen, die Stadt gemeinsam machen, finden Sie u. a. hier:

Porträt-Serie „Ich mache Stadt gemeinsam, weil …“