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Nationale Stadtentwicklungspolitik

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Grafik mit einer Hand, die ein Mikrophon hält auf blauem Grund

Bettina Silbernagl, Lernnetzwerkerin

„Ich mache Stadt gemeinsam, weil nur im internationalen Austausch und Lernen voneinander integrierte Stadtentwicklung jenseits des Tellerrandes gelingt.“

Portraitfoto von Bettina Silbernagl vor buntem Hintergrund mit Schriftzug macht Stadt gemeinsam! auf orangenem Grund Bettina Silbernagl Quelle: BBSR/OSTKREUZ: Dawin Meckel

Dr. Bettina Silbernagl hat schon auf fast jedem Kontinent gelebt und über viele Jahre im Bereich der Jugendförderung mit Fokus auf Beschäftigung, Gewaltprävention und Sicherheit gearbeitet. Heute schaut die überzeugte Grenzgängerin und promovierte Anthropologin (University College London) vor allem auf die Themen der integrierten Stadtentwicklungspolitik und hat die Stärkung der Zusammenarbeit von Kommunen, Ländern und Bund mit internationalen Partnern sowie die Nachbarschafts- und Gemeinwohlorientierung fest im Blick.

Seit 2016 leitet sie das Programm „Dialoge für Urbanen Wandel“ (D4UC) des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat bei der GIZ. Dort setzt sie sich dafür ein, den internationalen Austausch zur integrierten Stadtentwicklung zu fördern, die Umsetzung und den Ausbau nationaler Stadtentwicklungspolitiken und Innovation voranzutreiben. Sie unterstützt das BMI dabei, die Nationale Stadtentwicklungspolitik und die Neue Leipzig-Charta international zu diskutieren und voranzubringen.

Mit dem Ziel, Städte „von unten wie von oben“ lebenswert zu gestalten und gleichwertige Lebensverhältnisse für alle Bürgerinnen und Bürger sowohl in Deutschland als auch in Kooperationsländern zu gewährleisten, legt Dr. Bettina Silbernagl vor allem viel Wert auf den (internationalen) Dialog und die Ko-Kreation von Lösungen für Zukunftsfragen. Im Rahmen transkontinentaler Reallabore werden städtische Maßnahmen für eine integrierte und gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung gemeinsam in der Umsetzung unterstützt. 

Was verbindet Sie mit der Nationalen Stadtentwicklungspolitik?

Mit dem Projekt „Dialoge für den Urbanen Wandel“ stärken wir die kommunale Handlungsfähigkeit, um die städtischen globalen Zukunftsaufgaben zu meistern. Das gelingt nur durch internationale Kooperationsarbeit.

Wie machen Sie Stadt gemeinsam?

Indem ich transkontinentale Lernnetzwerke und Austauschformate zu integrierter Stadtentwicklung zwischen Praktikerinnen und Praktikern aus Deutschland, mit beispielsweise Ländern wie Südafrika, den USA und der Ukraine umsetze. Zentraler Bestandteil unserer Arbeit ist das kooperative Lernen, die sogenannte Peer Learning-Methode, in Präsenzworkshops, Vor-Ort Einsätzen und virtuellen Beratungsgesprächen. Unsere Erkenntnisse werden dann wiederum von der Nationalen Stadtentwicklungspolitik in ihren Programmen berücksichtigt.

Was motiviert Sie in Ihrem Job besonders?

Der integrierte Ansatz der Projektarbeit, also der Mehrebenen-Dialog, die Zusammenarbeit mit allen Teilen der Gesellschaft, sowie die transnationalen Austauschformate bieten viel Raum für Experimente, Innovation und den offenen Austausch über Herausforderungen. Das fasziniert mich immer wieder aufs Neue.Gerade in der integrierten Stadtentwicklung geht es darum, alle Planungs- und Umsetzungsprozesse ganzheitlich zu gestalten mit einem Blick auf den Menschen selbst. Es macht also einen wesentlichen Unterschied, ob man in der eigenen Nachbarschaft alle Belange des täglichen Bedarfs gut erledigen kann, ob man sich auch nachts aufs Rad schwingen kann, ohne große Sorge um die eigene Sicherheit, oder ob man gemeinschaftlich mit den Nachbarn einen Beitrag zur Gestaltung des Quartiers leisten kann – oder ob all das nicht möglich ist.

Was liegt Ihnen besonders am Herzen?

Ich spreche mich ganz eindeutig für einen vertrauensvollen Mehrebenen-Dialog aus, um Kommunen und nationale Behörden in einen wahren Austausch zu bringen. Der Blick über den Tellerrand ist darüber hinaus aus meiner Sicht essenziell, um einerseits das eigene Handeln zu hinterfragen und es andererseits durch Erfahrungen anderer anzureichern.

Bei den Themen städtische Sicherheit, gleichwertige Lebensverhältnisse und lebenswerte Nachbarschaften sehe ich großen Handlungsbedarf. Zwei Jahrzehnte Leben und Arbeiten in so unterschiedlichen Städten wie München, London, Washington, Kampala oder Johannesburg haben mir gezeigt, wie wichtig der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Prävention von Gewalt sind. Hier gilt es, frühzeitig zu handeln und nicht zu warten, bis die Probleme ein dringendes Eingreifen erfordern. Das klare Bekenntnis zur Gemeinwohlorientierung der Neuen Leipzig-Charta sowie der Fokus auf benachteiligte Stadtquartiere der „alten“ Leipzig Charta bieten hier eine wunderbare normative Leitplanke, die dadurch auch bei nicht-EU Staaten auf großes Interesse stößt – von Chile über die Ukraine und Ägypten bis Südafrika. 

Bildergalerie

Bettina Silbernagl steht an einem Pult und spricht in die Kamera. Auf einem Bildschirm neben ihr steht Could you please translate Städtebauförderung for me. Experiences from abroad Digitaler Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, Köln 2021
Digitaler Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, Köln 2021 , Quelle: BBSR
Menschen schauen gemeinsam auf einen Plan, der vor ihnen auf einem Tisch ausgebreitet liegt Teilnehmer der Städtenetzwerke bei der Besprechung ihres Projekts in Ekurhuleni
Teilnehmer der Städtenetzwerke bei der Besprechung ihres Projekts in Ekurhuleni , Quelle: BBSR/Bettina Silbernagl
Bunte Illustration, auf der viele Menschen und englische Begriffe aus dem Kontext der Stadtentwicklung zu sehen sind South African-German City Network for Integrated and Liveable Cities
South African-German City Network for Integrated and Liveable Cities , Quelle: GIZ

Weiterführendes:

Dialoge für Urbanen Wandel

Länderkooperation der Nationalen Stadtentwicklungspolitik: D-USA

Länderkooperation der Nationalen Stadtentwicklungspolitik: D-Südafrika

Länderkooperation der Nationalen Stadtentwicklungspolitik: D-Ukraine

Mehr Menschen, die Stadt gemeinsam machen, finden Sie u. a. hier:

Porträt-Serie „Ich mache Stadt gemeinsam, weil …“