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Nationale Stadtentwicklungspolitik

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Grafik mit einer Hand, die ein Mikrophon hält auf blauem Grund

André Neumann, Oberbürgermeister von Altenburg

„Ich mache Stadt gemeinsam, weil gemeinsam bedeutet: am Menschen und zukunftsorientiert.“

Portraitfoto von André Neumann auf einem Bürgersteig mit Schriftzug macht Stadt gemeinsam! auf orangenem Grund André Neumann Quelle: BBSR/OSTKREUZ: Heinrich Voelkel

Nicht Koch, nicht Lokführer, Bürgermeister – das stand für André Neumann schon in der 7. Klasse als Berufswunsch fest. Der gebürtige Altenburger arbeitete seitdem auf die Erfüllung dieses Wunsches hin. Er studierte BWL, arbeitete als Personaler und als Prokurist und blieb trotz kurzer beruflicher Exkurse seiner Stadt treu. Seit 2009 ist er Mitglied des Stadtrates und seit 2018 Oberbürgermeister.

Die idealisierten kindlichen Vorstellungen von der Rolle und den Handlungsspielräumen eines Bürgermeisters sind natürlich längst den Herausforderungen der Realpolitik gewichen. Und doch ist da die Chance, als Oberbürgermeister die treibende Kraft in der Stadtentwicklung zu sein. Die Möglichkeit, etwas bewegen zu können und die wichtige Aufgabe, Akteure zusammen zu bringen. Er nutzt die Chance, gemeinsam mit dem Stadtrat und den Bürgerinnen und Bürgern Stadt zu machen - für ein Altenburg, in dem mehr Menschen bleiben wollen als wegziehen.

Was verbindet Sie mit der Nationalen Stadtentwicklungspolitik?

Mein Kontakt zur Nationalen Stadtentwicklungspolitik entstand über das Projekt Stadtmensch, Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik im Rahmen des Projektetaufrufes „Stadt gemeinsam gestalten! Neue Modelle der Quartiersentwicklung“. Ich war von Anfang an involviert: Alle zusammen haben wir den Letter of Intend geschrieben, die Kommission auf ihrer Tour vor Ort betreut und die Sache somit auf den Weg gebracht. Als schrumpfende Stadt - unsere Bevölkerung ist seit 1990 um 18.000 gesunken – wollen wir so viele Menschen wie möglich mitnehmen bei den Entwicklungen. Wir wollen ihnen einen Grund zu geben, gern in Altenburg zu leben und zu bleiben. Interessant war für uns, die Vernetzung von Bürgern, Politik und Projekten als Gemeinsames zu begreifen. Wir haben es als Chance gesehen, als Kommune nicht allein vor den Herausforderungen der heutigen Zeit zu stehen. Unsere Stadtgesellschaft ist zum zentralen Akteur des Wandels geworden.

Wie machen Sie Stadt gemeinsam?

Der Prozess wird bei uns außerhalb der Verwaltung angestoßen. Die Ideen kommen aus der Stadt und genau da wollen wir sie abholen. Von oben finanzieren, von unten die Ideen fördern, das gefällt mir sehr gut. Da haben wir mit den Stadtmenschen eine gute Basis. Wenn aber dort nicht gefördert werden kann, dann prüfen wir, ob die Stadt einspringen kann. Mit einer digitalen, transparenten Verwaltung wollen wir Hemmschwellen verringern und den Bürgern näher sein. Erwähnenswert ist z.B., dass wir den Haushalt für die Vereinsförderung in den letzten drei Jahren verdreifacht haben. Alles was Stadtleben ist, das Immaterielle, hat einen größeren Fokus bekommen als immer „Stein auf Stein“, also das Bauen.

Unsere Stadtentwicklungspolitik hat das Ziel, Menschen zusammenzubringen. Wir wollen niederschwellig zum Mitmachen anregen. Das schließt natürlich ein, dass wir zu den Menschen gehen und nicht warten, dass sie ins Rathaus kommen. Wichtig für Stadtentwicklung ist: Es muss Spaß machen!

Was motiviert Sie in Ihrem Job besonders?

Wer kann schon in seiner Heimatstadt Oberbürgermeister sein? Tatsächlich ist das für mich Motivationsfaktor Nummer eins. Ich möchte, dass unsere Kinder Altenburg lebenswert finden, hier ihre Zukunft sehen und nach ihrer Ausbildung zurückkommen. Wir wollen weniger Menschen verlieren und auch neue hinzugewinnen. Wir wollen den Wunsch wecken, nach Altenburg zu ziehen. Und dafür planen wir vom Menschen ausgehend. Er steht im Mittelpunkt. Das wird dann auch Investoren anziehen.

Was liegt Ihnen besonders am Herzen?

Die Förderpolitik in Deutschland ist stark aufs Bauen fixiert statt auf die Menschen. Es muss einfacher werden, für und mit den Menschen Stadtentwicklung zu betreiben. Wir brauchen mehr Mut, auch mal ins Risiko zu gehen, wenn wir in Infrastruktur und Grün investieren.

Und die Bildung ist natürlich wichtig. Da müssen wir zukunftsgerichteter denken und die Kinder moderner mitnehmen. Die, die wir schon im Bildungssystem verlieren, verlieren wir letztlich für die Gemeinschaft und für die gemeinsame Stadtentwicklung. Wir müssen die Gruppe derer verkleinern, die sich abgehängt fühlen und versuchen, alle mitzunehmen. Wir brauchen Fächer, die die Jugendlichen praxisfitter machen und die eindeutig zukunftsorientiert sind. Warum haben wir nicht das Fach Stadtentwicklung?

Ich weiß, dass viele Jugendliche mitwirken wollen in der Demokratie, sich aber vor bürokratischen Hürden scheuen. Sie möchten kurzfristigere Entwicklungen und Lösungen. Vereinsstrukturen sind da oft nicht hilfreich. Wir müssen es schaffen, dass die Zusammenarbeit mit Menschen, die vielleicht nicht besonders politisch interessiert sind aber sehr wohl an Stadtentwicklung, dass diese Zusammenarbeit einfacher wird. Wir müssen Wege finden, Menschen noch besser eingebunden werden. Noch gibt es dafür kein Patentrezept aber genau mit dieser Suche finden wir uns wieder in den Bestrebungen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik.

Bildergalerie

André Neumann steht umgeben von einer Gruppe Kindern vor einem Spielplatzeingang Übergabe eines neuen Kinderspielplatzes in Altenburg
Übergabe eines neuen Kinderspielplatzes in Altenburg , Quelle: Stadt Altenburg
André Neumann spricht zu einer Gruppe unter einem Baum stehend auf einer Wiese Informationsspaziergang zur geplanten Gartenschau 2028
Informationsspaziergang zur geplanten Gartenschau 2028 , Quelle: Stadt Altenburg
André Neumann spricht zu einer Gruppe, die vor einem städtischem Gewässer steht Eröffnung des „Kleinen Festplatzes“, einem generationsübergreifenden Areal für Sport-, Spiel- und Verweilaktivitäten
Eröffnung des „Kleinen Festplatzes“, einem generationsübergreifenden Areal für Sport-, Spiel- und Verweilaktivitäten , Quelle: Stadt Altenburg

Weiterführendes:

Webseite der Stadt Altenburg

Stadtmensch Altenburg

Mehr Menschen, die Stadt gemeinsam machen, finden Sie u. a. hier:

Porträt-Serie „Ich mache Stadt gemeinsam, weil …“