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Nationale Stadtentwicklungspolitik

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Grafik mit einer Hand, die ein Mikrophon hält auf blauem Grund

Hilmar von Lojewski, Stadt- und Raumentwickler

„Ich mache Stadt gemeinsam, weil Stadtentwicklung mit Blick auf die Klima- und Nachhaltigkeitsziele 2030 nur mit integrierter und kooperativer Planung funktioniert.“

Portraitfoto von Hilmar von Lojewski vor buntem Hintergrund und mit Schriftzug macht Stadt gemeinsam! auf orangenem Grund Hilmar von Lojewski Quelle: BBSR/OSTKREUZ: Dawin Meckel

Der Stadtplaner Hilmar von Lojewski ist seit 2012 Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wohnen und Verkehr beim Städtetag Nordrhein-Westfalen und dem Deutschen Städtetag. Nach dem Studium der Raumplanung sowie der Stadt- und Regionalplanung führte ihn seine erste berufliche Station als Planer nach Kathmandu. Dort arbeitete er zwei Jahre lang für ein Projekt der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (gtz). Es folgten leitende Tätigkeiten in Planungsverwaltungen in Dresden und Berlin. Von 2007 bis 2010 arbeitete er als Leiter des „Program for Sustainable Urban Development“ in Syrien.

Seit zehn Jahren vertritt er die Interessen der Mitgliedstädte des Deutschen Städtetages in allen Belangen der Stadtentwicklung: des Bau- und Verkehrswesens, des Wohnungswesens, des Bau- und Planungsrechts, des Liegenschafts- und Geoinformationswesens. Außerdem fördert er die themenbezogene Vernetzung der Städte untereinander.

Bisherige berufliche und persönliche „Highlights“ sind für ihn das gegenseitige Lernen auf internationaler Ebene, die effiziente Bewältigung des Planungsbedarfs in der Nachwendezeit und die Überarbeitung des Planwerks Innenstadt in Berlin, unter anderem mit der Reurbanisierung des Friedrichswerders sowie der Vorbereitung des Stadtumbaus Molkenmarkt.

Was verbindet Sie mit der Nationalen Stadtentwicklungspolitik?

Die Nationale Stadtentwicklungspolitik war der Ausgangspunkt für meine internationale Arbeit in Syrien. Dort stieß das deutsche Memorandum „Auf dem Weg zu einer nationalen Stadtentwicklungspolitik“ zusammen mit der Leipzig-Charta auf Interesse und fand inhaltlich wie methodisch Nachahmer durch einen sehr ähnlichen integrativen Ansatz. Die Nationale Stadtentwicklungspolitik und die Charta waren die Referenz für das syrische Memorandum zur nachhaltigen Stadtentwicklung in Syrien. Besonderen Reiz bei der internationalen Arbeit hatten für mich die Planungsberatung in Least Developed Countries und die Reform von Government-Strukturen sowie die Entwicklung von Governance-Strukturen in totalitären Systemen, wie etwa die Nationale Stadtentwicklungsstrategie Syrien.

Heute vertrete ich die kommunale Ebene beim Mehrebenenansatz unserer Nationalen Stadtentwicklungspolitik in Deutschland. Diese lenkt die Themen auf die planungspraktischen Themen der großen, mittleren und kleinen Städte und versucht dabei, den integrierten Ansatz für die Planungspraxis anwendbar zu machen.

Wie machen Sie Stadt gemeinsam? Beschreiben Sie uns bitte, welche Aufgaben Sie ausüben, um integrierte und gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung zu fördern und im Alltag umzusetzen.

Es geht mir darum, die Interessen der Städte in die Nationale Stadtentwicklungspolitik einzuweben und die städtischen Bedürfnisse zu einer Leitschnur der Themensetzungen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik zu machen. Diese Politik müssen wir wirksam in die Städte tragen und die Städte gut miteinander vernetzen. Impulse aus den Städten heraus sorgen für eine stetige Weiterentwicklung der Politik. Außerdem sind die deutschen Städte zunehmend an der Internationalisierung der Nationalen Stadtentwicklungspolitik interessiert und engagieren sich dafür nach Kräften. Für mich ist das ein schöner Querbezug zu meinen internationalen Erfahrungen.

Weshalb engagieren Sie sich für die Arbeit in der Stadtentwicklung?

Die Nationale Stadtentwicklungspolitik gestattet Augenhöhe und eröffnet Zugang von allen zu allen Akteuren, Themen und zur Politik, ohne dass die kommunale Planungshoheit in Frage gestellt wird – das zeichnet den deutschen Mehrebenenansatz aus. Dieser Ansatz bedarf aber auch der steten Weiterentwicklung und ist es Wert, internationalisiert zu werden.

Welche Themen liegen Ihnen besonders am Herzen?

Integriert handeln erfordert auch integriertes Fördern. Keine Stadt verzichtet gerne auf die Förderung von Bund und Ländern, aber alle fordern dringend, das Fördersystem nachzubessern, eine bessere integrierte Förderpolitik von Bund und Ländern. Sie wünschen sich eine Antragstellung für viele miteinander im Zusammenhang stehende Projekte und nicht viele Anträge für ein integriertes Projekt. Das muss besser klappen, wenn die Fördermittel besser Wirkung entfalten und mit weniger Aufwand und mit Blick auf die Klima- und Nachhaltigkeitsziele unbedingt schneller beantragt, abgewickelt und abgerechnet werden sollen.

Bildergalerie

Vier Personen und drei Bildschirme hinter einer Fernsehkamera Fachkonferenz Neue Leipzig-Charta
Diskussion zur Umsetzung der „Neuen Leipzig-Charta“ auf der Fachkonferenz Neue Leipzig-Charta, 2020 , Quelle: Martin Klindtworth / Zentralfotograf.de
Eine Gruppe schlendert zwischen Grünanlage und Neubau durch die Stadt Besuch der Bahnstadt und der Internationalen Bauausstellung im Rahmen der Tagung des Deutschen Städtetags in Heidelberg
Besuch der Bahnstadt und der Internationalen Bauausstellung im Rahmen der Tagung des Deutschen Städtetags in Heidelberg , Quelle: Dittmer, Rhein-Neckar-Zeitung
Hilmar von Lojewski spricht vor einem unscharfen Hintergrund, wo sich die Ausstellungsarchitektur abzeichnet Interview im Rahmen der Ausstellung "Living the City"
Interview im Rahmen der Ausstellung "Living the City" , Quelle: BBSR

Weiterführendes:

Deutscher Städtetag

Diskussionsrunde beim 14. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik – 50 Jahre Städtebauförderung: "Städtebauförderung für resiliente Städte"

Podcast "stadt:radar", Folge 3: No More Business as Usual - wie bleibt die Stadt produktiv?

Interview im Rahmen der Ausstellung "Living the City", 2020

Mehr Menschen, die Stadt gemeinsam machen, finden Sie u. a. hier:

Porträt-Serie „Ich mache Stadt gemeinsam, weil …“