Herausforderungen für die städtische Bildungslandschaft
Städtische Kultureinrichtungen übernehmen pädagogische Vermittlungsarbeit insbesondere bei Kindern und Jugendlichen und steigern – z. B. in Bibliotheken – ihre kulturellen Bildungs- und Beteiligungsangebote. Neben ihren spezifischen Aufgaben haben Bildungs- und Kultureinrichtungen eine große Bedeutung für die Steigerung der Attraktivität eines Wohn- und Wirtschaftsstandorts, für den Tourismus und die internationale Standortkonkurrenz. Die Vielzahl international bedeutsamer Kultureinrichtungen ist gerade in den Großstädten ein großer Standortvorteil. Sie stellt die Kommunen dabei aber auch vor besondere finanzielle Herausforderungen.
Der gesellschaftliche Wandel führt für die Bildungsinfrastruktur auf der kommunalen Ebene zu einem ständigen Handlungsbedarf. Gerade in wachsenden Städten übersteigt oft die Nachfrage nach Betreuungsangeboten das Angebot. Kinder in benachteiligten Quartieren haben ein größeres Risiko, niedrigere Bildungsabschlüsse zu erreichen und die Übergänge in weiterführende Schulen und das Arbeitsleben nicht zu bewältigen. Soziale Segregation und soziale Ungleichheit werden hier wechselseitig verfestigt; weitere Benachteiligungen sind oft die Folge. Zugleich schafft der riesige Investitionsstau in der sozialen Infrastruktur sowohl bei den Gebäuden als auch bei der Ausstattung unterschiedliche Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen, besonders in der digitalen Ausstattung öffentlicher Einrichtungen besteht Nachholbedarf.
Kultur- und Bildungsräume entwickeln und vernetzen
Die Handlungsstrategien in der Stadtentwicklung sind daher für das Thema Bildung und Kultur sozialpolitisch und räumlich sehr breit gefächert. Sie berücksichtigen Kitas oder soziokulturelle Quartierszentren ebenso wie weltweit agierende Konzerthäuser.
Neben der bedarfsgerechten und zielgruppenspezifischen Entwicklung der Bildungs- und Kultureinrichtungen stehen in der Stadtentwicklungspolitik die nachfragegerechte räumliche Verteilung und die Vernetzung in der kommunalen Bildungslandschaft vorn – mit besonderem Fokus auf die Stabilisierung benachteiligter Sozialräume. Die Verknüpfung von lebenslangem Lernen und bürgerschaftlichem Engagement verdeutlichen die zentrale Rolle von Bildung und Kultur in der Stadtentwicklungspolitik.
In der Nationalen Stadtentwicklungspolitik hat die Unterstützung der kommunalen Ebene im Handlungsfeld Bildung und Kultur eine besondere Priorität, sowohl in der Städtebauförderung als auch bei Investitionsprogrammen.