Unser Ziel: Die gesunde Stadt
Die „gesunde Stadt“ darf heute kein Widerspruch mehr sein. Gesunde Wohn-, Lebens- und Arbeitsverhältnisse sind grundlegende Ziele (und Pflichten) der Stadtplanung in kommunaler Verantwortung. Sie sind die Voraussetzung für das physische, psychische und soziale Wohlbefinden der Bevölkerung – und für die Attraktivität einer Stadt. Eine gesundheitsbewusstere Lebensweise, Freude an Sport und Bewegung einerseits und eine wachsende Sensibilität für schädigende Belastungen durch Lärm, Luftschadstoffe und Überhitzung in innerstädtischen Gebieten andererseits verlangen eine erhöhte Verantwortung für die sozialräumliche Dimension – der Umweltgerechtigkeit. Diese Verantwortung gilt besonders für benachteiligte Quartiere, denn sie sind zusätzlich von gesundheitsrelevanten Umweltprobleme, erschwerten Zugängen zu Gesundheitsdienstleistungen und von einem eingeschränkten Freiraumangebot belastet.
Sport und Bewegung tragen erheblich zu einer gesunden Lebensgestaltung bei. Dabei wird Sport nicht nur in kommunalen Sportstätten und in Vereinen getrieben, sondern überwiegend informell – die gesamte Stadt ist Bewegungsraum! Der zunehmende Druck führt zu Nutzungskonflikten und Flächenkonkurrenz. Auch hier geht es um Mehrfachnutzung z. B. der Schulsportflächen. Sport ist in besonderer Weise dazu geeignet, sozialen Zusammenhalt, Integration und die Begegnung von Menschen unterschiedlicher Herkunft zu stärken.
Gesundheit als Querschnittsaufgabe der Stadtentwicklung
Die Stadtentwicklungspolitik vermittelt verschiedene Nutzungsansprüche. Die Nachfrage ändert sich durch den demografischen Wandel laufend. Dementsprechend vielfältig sind die räumlichen Aufgabenstellungen für die Stadtentwicklungspolitik:
- gesunde Lebensverhältnisse und bewegungsfreundlicher öffentlicher Raum in der gesamten Stadt
- doppelte Innenentwicklung
- nachfragegerechte Sportstättenentwicklung
- Umweltgerechtigkeit
- gesundheitliche Chancengerechtigkeit
- vernetzte Sport- und Bewegungsräume
Als Querschnittsaufgabe müssen Gesundheitsvorsorge und -förderung in allen Feldern der Stadtentwicklung aktiv aufgegriffen werden. Die ressort- und ebenenübergreifende Zusammenarbeit und die aktive Kooperation in dauerhaften Arbeits- und Netzwerkstrukturen mit der Zivilgesellschaft sind hier eine besondere Chance und Verpflichtung.
Die Nationale Stadtentwicklungspolitik befasst sich regelmäßig mit der engen Verbindung der „gesunden Stadt“, der Umweltgerechtigkeit und der großen Chancen der Integration von Sport und Stadtentwicklung.