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Nationale Stadtentwicklungspolitik

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Impressionen von der Initiative

Rückblick: Netzwerkkonferenz „Gemeinsam für das Quartier”

Welche Formate, Verortungen und Strategie braucht koproduktive Quartiersentwicklung? Wie entstehen fruchtbare Allianzen von Akteuren aus der Immobilienwirtschaft und Stadtverwaltung mit Kultur- und Kreativschaffenden für eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung? Die Vernetzungsinitiative „Gemeinsam für das Quartier“ erarbeitet dazu aktuell Handlungsempfehlungen.

Mut zum unbürokratischen Handeln, Kooperationsbereitschaft jenseits von Silodenken und eine Kultur der Offenheit – dies sind nur einige Voraussetzungen für eine erfolgreiche koproduktive Quartiersentwicklung. Rund dreißig Teilnehmer des Vernetzungstreffens „Gemeinsam für das Quartier: Formate, Orte, Strategien, Allianzen“ diskutierten am 2. Oktober Handlungsansätze und Leitlinien für lebenswerte, sozial stabile und zukunftsfähige Quartiere.

Der Deutsche Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V. und die Initiative „Stadt als Campus“ wollen mit der Anfang 2020 gegründeten Vernetzungsinitiative „Gemeinsam für das Quartier“ etablierte Akteure aus Stadtentwicklung, Immobilienwirtschaft, zivilgesellschaftlichen Initiativen sowie Kultur- und Kreativschaffende zusammenbringen. Gemeinsam werden Empfehlungen und Handlungsansätze entwickelt und ein fachlicher Austausch dazu initiiert. Die Empfehlungen sollen am 2. Dezember 2020 auf dem Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik öffentlichkeitswirksam verabschiedet werden.

Vor dem imposanten Blick über das Rollfeld des stillgelegten Flughafens Berlin Tempelhof wurden zunächst Erfahrungen darüber ausgetauscht, was zivilgesellschaftliche Initiativen, Kultur- und Kreativschaffende und (sozio-)kulturelle Einrichtungen für die Quartiersentwicklung leisten und beitragen. Anhand einer Vielzahl von erfolgreichen Ansätzen illustrierten deren Initiatorinnen und Initiatoren selbst, wo die Knackpunkte liegen. So betonten Tobias Kurtz (Stadt Offenbach), Till Hasbach (Kompetenzzentrum Kultur und Kreativwirtschaft des Bundes, Berlin) Helena Philipp (Initiative COI, Bernburg), Ulrich Drees (STELLWERK e. V., Göttingen) und weitere die Bedeutung der Verstetigung von Austauschrunden für Akteure aus kulturell sehr unterschiedlichen Kontexten. Dies setzt allerdings Offenheit für neue Ansätze sowie die Motivation auf allen Seiten voraus, sich auf die jeweilig anderen Sprachen und Perspektiven einzulassen und sie verstehen zu wollen. Christian Cordes (German Coworking Federation e.V.) und Janosch Dietrich (Coconat. A Workation Retreat, Bad Belzig) untermauerten die These, der Coworking Space sei das heutige Äquivalent zum Landgasthof, wo Menschen produktiv zusammenkommen. Dies verdeutlichte er durch Erfolgsgeschichten von Unternehmensgründungen der Nutzerinnen und Nutzern dieser Angebote. Eine Vielzahl der vorgestellten Initiativen werden auch in der druckfrischen Publikation „Kreative Stadtentwicklung. Formate, Orte, Strategien“ vorgestellt, die der Moderator und Vorsitzende von „Stadt als Campus e.V.“, Reiner Schmidt, im Rahmen des Netzwerktreffens präsentierte.

Nach der Mittagspause mit Gelegenheit für einen Besuch der Ausstellung „Living the City“, die aktuell die Haupthalle des Flughafengebäudes in einen Schauplatz städtischen Lebens verwandelt, wurden zentrale Fragen zu Strategien und Allianzen thematisiert. Wie finden kreative Handlungsansätze Eingang in die Quartiersentwicklung und wie lassen sich tragfähige Allianzen Sektor übergreifend und dauerhaft gestalten?
Dazu diskutierten u.a. Frank Achenbach (IHK Offenbach), Katharina Friesen (european centre for creative economy GmbH, Dortmund), Achim Judt (MWS Projektentwicklungsgesellschaft mbH, Mannheim) und Katrin Baba-Kleinhans (degewo Berlin).

In der Schlussrunde herrschte Konsens hinsichtlich der Voraussetzungen für eine kreative Quartiersentwicklung: Es gibt keine singuläre Herangehensweise, die für alle Quartiere gleichermaßen Gültigkeit besitzt. Erfolgreiche Modelle leben von der genauen Betrachtung des Bedarfs vor Ort, vom frühzeitigen Einbinden verschiedener lokaler Gruppen, von Beharrlichkeit sowie vom Zuhören und Beteiligen all jener, die normalerweise nicht gehört werden. Die Initiative „Gemeinsam für das Quartier“ möchte mit den Handlungsempfehlungen einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis einer koproduktiven Quartiersentwicklung umzusetzen.

Die Vernetzungsinitiative „Gemeinsam für das Quartier“ wird durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik unterstützt.

Mehr zur Netzwerkinitiative „Gemeinsam für das Quartier“