Während vielerorts Kreative, Kulturschaffende, Start-Ups und Vereine bezahlbare Räume suchen, gibt es im Landkreis Prignitz im Nordwesten Brandenburgs nach über 30 Jahren Abwanderung und Bevölkerungsschwund mehr als genug leerstehende Räume. Die Prignitzer Leerstandsquoten von bis zu 19 Prozent gehören derzeit zu den höchsten in Brandenburg.
Um den Prozessen des Bevölkerungsschwunds entgegenzuwirken, haben Städte wie Wittenberge und Perleberg in den letzten Jahren ein aktives Leerstandsmanagement aufgebaut und fördern passende Projekte. Hier setzt das Projekt PopUp Prignitz an, das im Herbst 2021 eine Zwischennutzungsagentur ins Leben gerufen hat. Bearbeitet wird das Projekt durch das Technologie- und Gewerbezentrum (TGZ) Prignitz und neuland 21.
Ziel ist es, die Freiräume der Prignitz sichtbar und nutzbar zu machen: „In einer Zeit, in der „Platz" ein wertvolles Gut ist, wollen wir die einstigen Nachteile in Standortvorteile umwandeln", so Jens Knauer vom TGZ Prignitz. Hier werden Kunst- und Kulturangebote gefördert, das Vereinsleben krisenfester gestaltet, der neue Arbeitsalltag von Menschen im Homeoffice und Pendlerinnen und Pendlern einfacher gestaltet, die Ansiedlung von Einzelhandel und Nahversorgung erleichtert und letztlich auch Zuzug in die Region gefördert.
Dazu erfasst die Agentur zukünftig systematisch Leerstände, Flächen und Veranstaltungsräume und bietet diese über eine digitale Plattform potenziellen Nutzerinnen und Nutzern öffentlich an.
Bislang wurden im Rahmen des Post-Corona-Stadt-Projekts bereits Workshops durchgeführt, in denen mit Expertinnen und Experten, Vordenkerinnen und Vordenkern, Interessierten sowie Institutionen, Akteuren und Privatpersonen vor Ort an der Frage gearbeitet wurde, welche Potenziale für Zwischennutzungen bestehen und wie diese konkret genutzt werden können.