Idee und Ziele
Ziel des Pilotprojekts war es, neue Nutzungskonzepte für die Aachener Innenstadt zu entwickeln, die Antworten auf die vielfältigen Herausforderungen der Innenstadtentwicklung geben und ihre Bedeutung für Vitalität, Identität und internationale Ausstrahlung stärken.
Unter dem Motto Mix | Merge | Share sollten neue Zusammenhänge alltagstauglicher Nutzungen wie Wohnen, Arbeiten, Bildung, Nachbarschaft und Kultur in einzelnen Liegenschaften konzipiert und ihr Zusammenspiel getestet werden.
Die ACademie für kollaborative Stadtentwicklung war eine gemeinsame Projektinitiative eines interdisziplinären Teams der RWTH Aachen und der Stadt Aachen. Sie verstand sich als Plattform für gemeinsame Wissensgenerierung, Austausch und Kooperation sowie Aktionen von innenstadtaktiven Akteuren.
Umsetzung
Die Grundidee Mix | Merge | Share zielte auf neue Mischungen, ihre Verknüpfungen und Synergien sowie geteilte Nutzungs- und Geschäftsmodelle ab. Dazu wurde ein entwicklungsoffener Lern-, Kooperations- und Gestaltungsprozess angestoßen und ein inter- und transdisziplinären Werkzeugkoffer für die Innenstadt entwickelt – mit abwechslungsreichen Formaten vom Spaziergang bis zum partizipativen Planspiel.
Das Projekt bot ein Experimentierfeld auf vier Ebenen: Erstens war die ACademie das organisatorische und kommunikative Herzstück des Projekts. Anders als rein wissenschaftliche Akademien vereinte sie lokale Expertinnen und Experten, wie Stadt, Hochschule, Gründerinnen und Gründer, Handel, karitative Einrichtungen, Stiftungen, Engagierte sowie Eigentümerinnen und Eigentümer. Zweitens wurden Inhalte und Modelle entwickelt, um die Innenstadt jenseits von Handel als solidarischen Alltagsort zu stärken. Drittens wurden kollaborative Planungsinstrumente konzipiert und erprobt. Viertens stand das Machen im Mittelpunkt: Neue Nutzungen und Allianzen wurden an ausgewählten Standorten entwickelt und umgesetzt.
Quelle: Pt@RWTH
Ergebnisse
Mit Hilfe der ACademie konnten neue Allianzen und Kollaborationen für die Aachener Innenstadt initiiert werden und der Wandel der Innenstadt mit vielen Akteuren gemeinsam angegangen werden. Die ACademie hat einen Ansatz der teilräumlichen Aktivierung der Aachener Innenstadt mittels sogenannter „urbaner Szenen“ entwickelt, welche die Innenstadt als lebendigen Organismus im Zusammenwirken von 17 Teilräumen beschreiben. Das Konzept der „urbanen Szenen“ rückt die Beziehungen und Wechselwirkungen des „gebauten“, „gelebten“ und „gemachten“ Raums in den Fokus und hat die (inter-)aktive Stadtentwicklung auf zwei Ebenen zum Ziel: zum einen die verbesserte Interaktion und Kollaboration der Stadtnutzenden untereinander sowie zum anderen deren räumliche Kooperation innerhalb und zwischen den Teilräumen. Damit liegt eine inhaltsreiche Arbeitsgrundlage für die zukünftige, integrierte Innenstadtentwicklung vor.
Weiterführendes