Idee und Ziele
Die Innenstädte standen bereits vor der Corona-Pandemie vor Herausforderungen einer Anpassung. Die Corona-Krise wirkt wie ein Brennglas auf diese Entwicklung. Sie verstärkt Trends wie die Zunahme des Online-Handels und Veränderungen in Arbeitswelt und Freizeitverhalten. Für die Stadt Aachen ist zu erwarten, dass sich der bestehende Leerstand in der Innenstadt weiter ausweiten wird. Zugleich ist die Innenstadt für die Vitalität, Identität und internationale Ausstrahlung Aachens von herausragender Bedeutung.
Das Ziel ist, für die Aachener Innenstadt neue Nutzungskonzepte für die Zeit während und nach der Pandemie zu entwickeln. Das Motto Mix | Merge | Share bedeutet, neue Zusammenhänge alltagstauglicher Nutzungen wie Wohnen, Arbeiten, Bildung, Nachbarschaft, Kultur in einzelnen Liegenschaften und in ihrem Zusammenspiel zu konzipieren und zu testen. Die Innenstadt entwickelt sich zu einer Plattform, in der sich unterschiedliche Lebens- und Geschäftsmodelle entfalten und in die Stadt wirken. Das Projekt ist ein Angebot an die Stadtgesellschaft, in der Krise neue Chancen zu ergreifen. Die ACademie entwickelt innovative, übertragbare Methoden einer kollaborativen und dynamischen Gestaltung der Zukunft der Innenstadt.
Umsetzung
Das Projekt bietet den Akteuren rund um die Aachener Innenstadt ein Experimentierfeld auf vier Ebenen: Erstens ist die ACademie das organisatorische und kommunikative Herzstück des Projekts, die über das Projektende hinaus verstetigt werden soll. Anders als rein wissenschaftliche Akademien vereint sie lokale Expertinnen und Experten unterschiedlicher Bereiche. Stadt, Hochschule, Gründerinnen und Gründer, Handel, karitative Einrichtungen, Stiftungen, Engagierte, Eigentümerinnen und Eigentümer finden hier neu zusammen – als Grundlage für neue Nutzungen, Mischungen und Trägermodelle. Zweitens werden Inhalte und Modelle entwickelt, um Innenstadt jenseits von Handel als solidarischen Alltagsort zu stärken. Drittens werden dynamische und kollaborative Planungsinstrumente konzipiert und erprobt. So sollen in einer digitalen Plattform Raumangebote, interessierte Akteure und Nutzungsideen erfasst und neu verknüpft werden. Viertens steht das Machen im Mittelpunkt: Neue Nutzungen und Allianzen werden an ausgewählten Standorten entwickelt und umgesetzt. In heute schon leerstehenden Flächen sollen Ad-hoc-Lösungen entwickelt und getestet werden. Es ist geplant, eine Mitmachzentrale, betrieben von Studierenden, einzurichten. Das laufende Ineinandergreifen zwischen Vernetzen–Befähigen, Analysieren–Konzipieren, Machen–Testen ermöglicht in der Krise ein schnelles Lernen mit anhaltender Impulswirkung.
Quelle: Pt@RWTH
Weiterführendes