Idee und Ziele
Ausgehend von der Idee des „Superblocks” aus Barcelona reagiert das Projekt auf die spezifischen Herausforderungen dicht besiedelter und sozial gemischter urbaner Quartiere. Da sich die Menschen während der Pandemie stärker auf ihr direktes Lebens- und Wohnumfeld zurückziehen mussten, ist der Bedarf nach einer nachhaltigen „Stadtentwicklung im menschlichen Maßstab” gestiegen. Miteinander, vernetzt, vielfältig – über urbane Interventionen wird der öffentliche Raum in den Stadtteilen Neustadt-Neuschönefeld und Volkmarsdorf neu gedacht und erlebt – insbesondere als wohnungsnaher Grün- und Freiraum für vielfältige, auch nichtkommerzielle Nutzungen und Aneignungen. Der Straßenraum, der aktuell überwiegend für den Autoverkehr vorgehalten wird, macht im Projekt den Aufenthalt und die Mobilität aller, die Gesundheitsvorsorge und Klimafolgenanpassung sicht- und nutzbar. Die Idee des resilienten Stadtumbaus kann am erfolgreichsten gemeinsam mit den Menschen gelingen, die darin leben. Die Initiatorinnen und Initiatoren sehen die Menschen in den Nachbarschaften und solidarischen Gemeinschaften als wichtige Basis für urbane Resilienz, die über das Projekt und ihre Teilhabe in der Quartiersentwicklung praktisch gestärkt werden.
Umsetzung
Nicht nur zur Europäischen Mobilitätswoche 2022 brachte das Projekt mit zahlreichen Aktionen die Vision einer nachhaltigen und gerechten Stadt der Zukunft sichtbar auf die Straße. Mit der Unterstützung des Vereins Kollektiv Plus X entstanden auf unterschiedlichen Straßenabschnitten temporäre Orte der Begegnung und des Austauschs.
Die Vision des Projektteams ist es, potentielle Standorte für eine dauerhafte städtebauliche Entwicklung in Verkehrsversuchen durch Leipziger Superblock-Module zu erproben und zu realisieren. Mit der Gründung des SUPERBLOCKS Leipzig e.V. wurde die Basis für die ko-produktive Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung und Wissenschaft geschaffen. Gemeinsam mit den anliegenden Nachbarschaften und den Projektpartnerinnen und Projektpartnern entwickelt das Kernteam eine Ko-Produktionsstrategie, über die sowohl eine niederschwellige Beteiligung der Menschen im Quartier ermöglicht wird als auch Stakeholder aus Politik und Verwaltung nachhaltig eingebunden werden. Dabei spielt der integrierte Projektbeirat eine herausragende Rolle. Dreimal pro Jahr treffen dort Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung Leipzig, dem Stadtrat, dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) sowie von Interessenverbänden und Zivilgesellschaft zusammen.
Das Projekt-Kernteam besteht aus Ulrike Gebhardt, Ariane Jedlitschka, Anna Morawek, Alexander Morgenstern und Matthias Petzold. Das Team arbeitet mit folgenden Projektpartnerinnen und Projektpartnern eng zusammen:
Kollektiv Plus X e.V.
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ
Wissenschaftsladen Leipzig
Leipziger Ecken
Stadt.Raum.Gestalten e.V.
Ökolöwe - Umweltbund Leipzig e.V.
Stadt Leipzig
Alle Phasen der Prozessentwicklung – Projekte, Aktivierung der Bürgerschaft, Evaluation etc. – sollen in eine umfassende Dokumentation münden. Sie soll als Praxishandbuch dienen, um weitere Projekte zur Verstetigung der Entwicklung von „Leipziger Superblocks” anzustoßen.